Wasser im Auto? Oft sind Laub und Pflanzenreste das Problem!

Sie haben nach starken Regenfällen manchmal Wasser im Auto? Die Ursache dafür ist oftmals recht simpel, denn in diesem Fall läuft das Regenwasser nicht mehr korrekt ab. Alternativ kommt noch eine defekte Dichtung in Betracht. Ist das der Fall, dann hilft unser Beitrag „Autotürdichtungen richtig reparieren? So wirds gemacht!“ sicherlich weiter. In diesem Beitrag soll es aber nicht um defekte Dichtungen gehen, sondern um verstopfte Wasserabläufe. Grundsätzlich gibt es bei jedem Auto ein paar Stellen, welche wie ein Becken gebaut sind und über eine Drainage verfügen, durch die das Wasser ablaufen kann. Aber genau diese Drainage kann zum Problem werden, wenn der Ablauf verstopft ist und sich stehendes Wasser bildet. Durch das stehende Wasser steigt neben der Gefahr vom Wassereintritt in der Kabine auch die Rostgefahr immens an. Bei Schiebedächern kann durch die Staunässe, sogar Feuchtigkeit ins Innere des Autos gelangen und beschlagene Scheiben sind dann ganz sicher noch das geringste Problem.

Abläufe – je nach Fahrzeug unterschiedlich!

Solche Wasserabläufe befinden sich leider bei jedem Auto an unterschiedlichen Stellen. Daher sollten Sie nach einer Autowäsche prüfen, ob alle Abläufe frei sind oder ob irgendwo sichtbare Wasseransammlungen zu sehen sind. An welchen Stellen können sich Ablaufröhrchen / Wasserrinnen befinden?

• an der Rinne, die beim Öffnen des Schiebedachs zum Vorschein kommt (oftmals sind im vorderen und im hinteren Teil der Schiebedachkassette Löcher als Wasserablauf zu sehen)
• unterhalb der Ecken der Windschutz- und der Heckscheibe (vorn meist beidseitig im Bereich unter den Scheibenwischern in der Nähe der Kotflügel)
• im Bereich des Kofferraums (rund um die Öffnungen vom Kofferraum in Richtung Heckschürze)

Welche Schäden sind zu erwarten?

Kaum zu glauben, aber ein verstopfter Wasserablauf kann schlimmstenfalls in einem wirtschaftlichen Totalschaden enden. Denn insbesondere bei neueren Fahrzeugen ist oftmals ein Großteil der Steuergeräte im Fahrzeugboden (Reserveradmulde, Fußraum unter dem Teppich usw.) verbaut. Stehen diese Steuergeräte im Wasser, so ist nicht nur das Ende vom jeweiligen Steuergerät besiegelt, wird ein Kurzschluss verursacht, so kann dieser auch „trockene“ Steuergeräte irgendwo anders im Fahrzeug zerstören.

Darüber hinaus besteht natürlich auch eine gewisse Brandgefahr durch den Kurzschluss. Neben den anfallenden Kosten für das beschädigte Steuergerät kann dann auch der komplette Austausch (oder das mühevolle einpinnen einzelner Kabel) des Kabelbaums erforderlich sein. Durch das Wasser bildet sich am Kabel, nämlich Grünspan. Ein solches Kabel muss in jedem Fall ausgetauscht oder penibel gereinigt werden.

Was tun, wenn die Abläufe verstopft sind?

Wenn Sie verstopfte Abläufe entdecken, sollten Sie den Pfropfen vorsichtig mit einer Pinzette oder einem Pfeifenreiniger entfernen. Anschließend langsam klares Wasser in die Öffnung geben um den Kanal zu reinigen und die Funktion zu überprüfen. Sollten die Abläufe in einen Gummischlauch münden, müssen Sie überprüfen, ob das Wasser am anderen Ende abläuft oder ob das Ende vielleicht verklebt ist.

Ist zum Beispiel der vordere Wasserkasten verstopft, so kann man auch einen handelsüblichen Rohrreiniger verwenden. Man sollte lediglich vorab prüfen ob der Wasserkasten in einem Gummischlauch endet und ob der Rohrreiniger das Material angreift. Ist das nicht der Fall, so sollte man mit einer vorsichtigen Dosierung versuchen, den Ablauf freizubekommen. Oftmals münden Wasserabläufe auch in Reduzierstücken. In diesen Reduzierstücken sammelt sich dann häufig der Dreck. Je nach Fahrzeug kann ein solches Reduzierstück auch dauerhaft entfernt werden um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten. Eine pauschale Lösung für jedes Fahrzeug ist das aber nicht.

Auch ein handelsüblicher Staubsauger kann Wunder wirken. Hat man den groben Schmutz bereits entfernt, so kann mit der Düse (oftmals gibt es auch besonders schmale Aufsätze, alternativ funktioniert auch ein abgeschnittener Hals einer Plastik-Gießkanne und etwas Klebeband) vielleicht die Verstopfung entfernt werden. Und auch das Gegenteil kann funktionieren. Nämlich mit Druckluft. Auch hier sollte man aber stets vorsichtig vorgehen um keine Beschädigungen zu verursachen.

Entfernen Sie Blätter, Blüten und andere Pflanzenreste

Um Probleme mit Staunässe zu verhindern, sollten Sie sich spätestens im Herbst, wenn die Blätter von den Bäumen fallen ein wenig Zeit nehmen und Ihr Auto gründlich von allen Pflanzenresten befreien. Diese bleiben nämlich an vielen Stellen liegen, an denen sie der Fahrtwind nicht automatisch wegbläst. Solche Stellen sind beispielsweise die Rinnen unter der Motorhaube, die Ecken um Scharniere, die Lüftungsgitter und der Bereich um die Heckklappe.

Lose Blätter können Sie dabei ganz einfach mit einem kleinen Besen oder den Fingern entfernen. Zähen Schlamm, der sich auch gerne an diesen Stellen sammelt, entfernen Sie am besten mit einem Küchentuch. Eine solche Reinigung trägt nicht nur zu einer besseren Optik des Fahrzeugs bei, sondern hilft auch Korrosion vorzubeugen. Da Pflanzenreste über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit an die Umgebung abgeben und auf diese Weise Korrosion hervorrufen. Zudem kann feuchtes Laub Gerbsäure bilden, welche Metall und Lack angreifen und verfärben kann.