Frisch gekauft und direkt deutlich weniger Wert? Das Dilemma mit den Neuwagen kennt jeder. Und das, obwohl der Plan ein ganz anderer war. Der Tag der ersehnten Anschaffung des Neuwagens ist endlich Realität und der emotionale Wert vom Fahrzeug nimmt jeden weiteren Tag zu. Doch es gibt auch eine Schattenseite. Denn mit jedem verstrichenem Tag verliert das Auto, ganz gleich wie neu, an Wert. Dieser bedauernswerte Prozess ist bei „handelsüblichen Fahrzeugen“ zwar unaufhaltbar, kann aber verlangsamt werden. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Jährlicher Wertverlust des Autos!
Mit wenigen Ausnahmen, wie limitierten Ausführungen von Sportwagen oder seltenen Oldtimern, ist nahezu jedes Fahrzeug von einem stetigen Wertverlust betroffen. Das bedeutet, dass bereits ab dem Augenblick, an dem Sie Ihr Auto erwerben, ein Wertverlust zu verzeichnen ist. Dieses Wissen ist besonders dann essenziell, wenn es sich dabei um einen finanzierten Wagen handelt, der verkauft werden soll und bei dem noch ein festgelegter offener Betrag erzielt werden muss. Kaum zu glauben, aber statt Spritkosten oder Versicherungsbeiträge ist der größte Kostenfaktor beim Kauf eines Autos der Wertverlust. Selbstverständlich bestimmen aber mehrere Faktoren, inwieweit sich der Wert eines Fahrzeuges reduziert. Dennoch kann in etwa von den folgenden Eckdaten ausgegangen werden:
- 25 % nach dem 1 Jahr
- 40 bis 50 % nach 3 Jahren
- 50 bis 60 % nach 5 Jahren
- 80 % nach 10 Jahren
Schlussfolgernd daraus fällt auf, dass der prozentuale Wertverlust eines Neuwagens im ersten Jahr am höchsten ist. In Momenten wie diesen könnte der Gedanke aufkommen, ob nicht die Anschaffung eines Jahreswagens die bessere Alternative wäre. Neben der Kostenersparnis hat diese Variante jedoch auch Nachteile. Als Besitzer eines Gebrauchtwagens werden eines Tages Gedanken aufkommen, ob sich die teure Reparatur noch lohnt oder ob man aus dem Verkauf des Fahrzeuges vielleicht mehr Kapital schlagen kann. Dazu gibt es eine Faustregel: Wenn eine Reparatur mehr kostet, als die Hälfte vom Restwert vom Fahrzeug, dann wird es Zeit, sich nach einem neuen Fahrzeug umzusehen.
Informieren Sie sich zur Marke und zum Modell!
Nicht ohne Ausnahmen, aber erfahrungsgemäß können sich deutsche Fahrzeuge seit Jahrzehnten im Hinblick auf den Wertverlust am besten durchsetzen. Dies liegt daran, dass sich deutsche Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt stets einer hohen Beliebtheit erfreuen. Dieser Zustand wird jedoch langsam aber sicher aufgerüttelt, da sich südkoreanische Marken wie Hyundai und Kia immer mehr etablieren. Auf den aktuellen Wert des Gebrauchtfahrzeuges können jedoch auch aktuelle Marktkrisen, unter anderem die Chipkrise, Einfluss haben, wodurch Gebrauchtwagen häufiger gekauft werden und an Wert gewinnen oder deutlich weniger verlieren.
Durch solche Ereignisse ändert sich der Markt stark. Andersherum, es gewinnen Neuwagen noch mehr an Wert, wenn Gebrauchtwagen zur Mangelware werden. Sofern Ihr Fokus nicht auf einer bestimmten Marke oder einem bestimmten Modell liegt, können Sie sich über den geringsten Wertverlust nach Fahrzeugherstellern informieren (welche Modelle hatten in den letzten Jahren den geringsten Wertverlust), um Geld zu sparen.
Je höher der Kilometerstand, desto weniger Wert!
Gravierender als das Baujahr ist die Höhe der gefahrenen Kilometer des Fahrzeuges. Die hohe Laufleistung lässt nämlich häufig anstehende kostspielige Reparaturen vermuten und macht einen Kauf weniger attraktiv. Andersherum kann ein zu niedriger Tachostand bei einem Altwagen auch nicht pauschal gutgeheißen werden, da das Fahrzeug während seiner Lebenszeit scheinbar zu wenig bewegt wurde und Standschäden nicht auszuschließen sind.
Klassische Farben schlagen bunte Autos!
Es mag für den ein oder anderen zwar langweilig wirken, doch es verkaufen sich seit Jahren die Autofarben weiß, schwarz und grau am besten. Zwar verkaufen sich bunte Farben wie rot, blau, gelb oder grün auch, dafür aber schlechter. Erfahrungsgemäß beansprucht ein Verkauf eines „bunten“ Fahrzeuges, insbesondere an Privatpersonen, mehr Zeit als die Inzahlungnahme beim Autohändler. Trotz aller möglichen Sorgen lässt sich sagen, dass höchstens besonders exotisch auffällige Lackierungen, und das nur in seltenen Fällen, keinen Abnehmer finden.
Wer unbedingt ein buntes oder vielleicht sogar schrilles Fahrzeug möchte, der sollte lieber eine gängige Lackierung wählen und dann eine Vollfolierung durchführen lassen. Ausschlaggebend für den Wert des Fahrzeuges ist neben dem äußeren Erscheinungsbild natürlich auch das Interieur. So erfreuen sich gut ausgestattete Fahrzeuge mit Zentralverriegelung, Vierzonen-Klimaautomatik, Head-up-Display, elektrischen Fensterhebern, Navigationssystem, ESP oder selbstfahrenden Einparkhilfen hoher Beliebtheit. Man sollte sich also schon vor dem Kauf des Autos darüber im Klaren sind, welche Details zur Pflichtausstattung zählen und unbedingt enthalten sein müssen, damit das Auto relativ wertstabil bleibt.
Konsequent bei Service und Wartung!
Disziplin zahlt sich aus, denn wer sein Auto pflegt und regelmäßig wartet, hält den Restwert oben. Beim Autokauf essenziell ist besonders ein lückenloses Scheckheft. Es zählt als wichtiger Bestandteil aller beim Autoverkauf relevanten Unterlagen. Tipp: Auch wenn es längst keine Pflicht mehr ist zum „Vertragshändler“ zu gehen, ist eine Servicehistorie vom Hersteller (Ford-, Audi-, BMW-, Mercedes-Autohaus etc.) in der Regel mehr Wert als von einer freien Werkstatt.
Vernachlässigte Autos sinken im Preis!
So werterhaltend, wie die Pflege sein kann, kann die Vernachlässigung des Fahrzeuges auch wertmindernd sein. Allgemeine Sauberkeit, ordentliche Polster und gepflegte Kunststoffe erhöhen den Wert, während das Rauchen einerseits Nichtraucher abschreckt und selbst für Raucher wertmindernd wirkt. Und Hunde sollten nur im Kofferraum und selbst dort nur in einer Box transportiert werden, sodass im Auto verteilte Tierhaare keine Wertminderung verursachen können. Alles in allem kann man sagen, eine regelmäßige Autoinnenreinigung ist in jedem Fall wertsteigernd.
Makel, Schäden und ein Unfallwagen wirken sich negativ aus!
Unfallwagen müssen beim Verkauf immer angegeben werden. Informiert man nicht über den Crash/die Reparatur, dann macht man sich strafbar. Selbiges gilt auch für geleaste Fahrzeuge, selbst wenn Sie die Aufgabe des Verkaufs nicht übernehmen. Ganz gleich, unter welchen Umständen, der Fahrzeugwert wird durch den Unfallschaden immer gemindert. Sobald ein Gutachter nach dem Unfall eingeschaltet wird, muss er den Schaden und damit die Wertminderung im Gutachten vermerken. Selbst ein simpler Auffahrunfall kann eine Wertminderung im hohen dreistelligen Bereich bedeuten. Tipp: Um den Maximalbetrag beim Fahrzeugverkauf herausholen zu können, sollten kleinere Kratzer und Dellen stets repariert werden. Hierfür bietet sich ein Beulendoktor / Smartrepair-Verfahren an.
Menge der Fahrzeughalter nicht immer ausschlaggebend!
Dass mehrere Fahrzeughalter ein schlechtes Zeichen beim Autoverkauf sind, ist ein Irrglauben. Vielmehr relevant ist die Frage, wie das Fahrzeug genutzt wurde. So ist etwa ein Vielfahrer-Auto (Dienstfahrzeug) unter ein und demselben Halter schlechter als ein Fahrzeug mit zwei wenig fahrenden Besitzern. Und wenn ein Fahrzeug zuerst etwa auf einen Elternteil eines Führerscheinneulings angemeldet war, um etwa Versicherungskosten zu sparen, dann später aber auf das Kind umgemeldet wurde, dann ist dies auch sicher kein Nachteil. Schließlich fuhr ein und dieselbe Person stets das Fahrzeug. Es ist also immer eine Frage der Einzelbewertung.
So wird der Wertverlust berechnet!
Für die korrekte Berechnung des Restwerts Ihres Autos sollte stets ein Experte, etwa eine Werkstatt, TÜV, Prüfstätte oder Autohändler konsultiert werden. Dabei werden folgende ausschlaggebende Kriterien untersucht:
- allgemeines Bild vom aktuellen Gebrauchtwagenmarkt
- Wertminderung älterer baugleicher Modelle
- Sondereffekte, wie die Corona-Chipkrise
- der Kilometerstand
- Schäden oder Mängel
- Zustand des Motors
- die Fahrzeugklasse
- allgemeiner Zustand des Fahrzeuges
Der Preis variiert je nach zeitlichem und inhaltlichem Umfang der Untersuchung. Welchen Wertverlust das Kfz hat, das lässt sich mathematisch nicht exakt berechnen. Nur sogenannte Restwertrechner geben eine ungefähre Auskunft über den aktuellen Händlereinkaufswert. Eine grobe Einschätzung bezüglich des Autowertes geben auch die Daten der großen Gebrauchtfahrzeugbörsen im Internet oder mittels der sogenannten Schwackeliste. Wer auf Nummer sichergehen möchte, der sollte ein individuelles Experten-Gutachten kostenpflichtig in Auftrag geben. Ausgeführt wird das von DEKRA oder TÜV zum Preis von 125 bis etwa 200 €.
Automarken und ihr Wertverlust!
Es zählt zu den Dingen, die nur die wenigsten beim Kauf beachten: Welchen Wertverlust muss das gewünschte Modell durchmachen und welches Fahrzeug kann ich kaufen, um den Verlust gering zu halten? Nur weil in diesem Jahr ein Modell an der Spitze stand, muss das nächstes Jahr nicht auch so sein. Man kann nicht einmal sagen, dass es stets teure Neuwagen sind, die den meisten Wert verlieren. Es lässt sich nie genau sagen, welche Fahrzeuge den geringsten oder stärksten Wertverlust erleiden, jedoch kann man beobachten, dass Sportwagen, große und leistungsstarke SUVs sowie Autos der Oberklasse den größten Wertverlust durchlaufen.
Pflege und Wartung für den Werterhalt!
Die beste Vorbeugung ist nach wie vor, keine Schäden zuzulassen. Die regelmäßige Pflege, Autowäsche, Politur des Lacks und Reinigung des Innenraums wird dringend empfohlen. Außerdem beugt eine vorsichtige Fahrweise Lackschäden und Unfällen vor. Zu guter Letzt sollten Sie stets die vorgegebenen Wartungstermine wahrnehmen, damit das Fahrzeug weniger anfällig für Mängel ist. Damit wird der Eindruck beim Fahrzeugverkauf positiver gestaltet und mögliche anfallende Reparaturkosten auf ein Minimum begrenzt.
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