Pkws mit WLAN-Technologie auszustatten, ist für Autohersteller ein wichtiges Thema. „Connectivity“, so der Ausdruck für die Verbindung von Maschine, Mensch und dem Internet der Dinge, ist auch für ältere Pkws interessant. Die Konnektivität ist in Autos ein vielversprechender Themenkomplex. WLAN im Auto ermöglicht Internetnutzung und Kommunikation mit anderen Fahrzeugen und Verkehrsteilnehmern. WLAN für das Auto ermöglicht diverse Funktionen. Folgend eine Übersicht:
Externe Steuerungsmöglichkeiten
Mit WLAN für das Auto können aus der Ferne bestimmte Fahrzeugfunktionen gesteuert werden. Dazu können beispielsweise die Klimaanlage oder die Heizung gehören. Durch die Steuerung aus der Ferne kann der Fahrer bereits vor Fahrtantritt die Temperatur im Wagen bestimmen. Auch das An- und Ausschalten von Licht oder die Zentralverriegelung können sich so aus der Ferne steuern lassen.
Sicherheitsfeatures nutzen
Es können optional diverse Sicherheitsfeatures aktiviert werden. Diese Unfallhilfe-Funktionen stehen im Notfall zur Verfügung. Dazu gehört beispielsweise ein SOS-Knopf, der den Nutzer direkt mit einer Notrufzentrale verbindet. Je nach Funktionsumfang kann bereits nach dem Auslösen des Airbags ein automatischer Hilferuf erfolgen.
Streckeninformationen einsetzen
Mit WLAN und dem passenden Equipment im Auto können auch Destinationsinformationen empfangen und Streckeninformationen genutzt werden. Der Nutzer hat beispielsweise die Möglichkeit, einen Stau auf der Strecke zu erkennen oder gezielt zu einer Destination zu navigieren. Auch die Anzeige der nächsten Bank oder Apotheke ist möglich. Des Weiteren können bei kompatibler Technik auch Apps mit dem Smartphone synchronisiert werden. Dazu ist aber in der Regel ein kompatibles Entertainment-Center im Fahrzeug notwendig.
Wie kann WLAN nachgerüstet werden?
Für die smarte Konnektivität im Fahrzeug ist WLAN notwendig. Des Weiteren muss eine WLAN-Internetverbindung aufgebaut werden können. Ein fest im Fahrzeug integrierter Hotspot oder die Möglichkeit, eine SIM-Karte zu integrieren, muss ebenfalls vorhanden sein.
1. WLAN durch den Hersteller
Fahrzeughersteller bieten Möglichkeiten an, das Fahrzeug per WLAN zu vernetzen. Je nach Hersteller hat das System einen anderen Namen. „Command Online“ heißt die smarte Vernetzung bei Mercedes, „ConnectedDrive“ nennt es BMW und „Car-Net“ ist der Name des smarten Volkswagen-Systems. Je nach Fahrzeugmodell kann eine SIM-Karte nachgerüstet werden und der passende Datentarif ist ebenfalls erhältlich. Die Verbindung mit dem Fahrzeug lässt sich häufig über eine herstellerspezifische App herstellen. Die Qualität der Verbindung zwischen Smartphone und Fahrzeug kann vom gewählten Telefontarif abhängen. Um die herstellerspezifischen Service- und Dienstleistungen zu nutzen, ist zumeist eine Registrierung des Fahrzeugs (online) notwendig.
1.1 Vorteile: Mit herstellereigener Konnektivität lassen sich weitere digitale Vorzüge nutzen. Die Einrichtung ist durch die Herstellerspezifität sehr einfach und die Fahrzeughersteller erklären die Einrichtung in der Regel.
1.2 Nachteile: Es fallen in der Regel Verbindungskosten an und es können zusätzliche monatliche Servicegebühren erhoben werden. Das Auto muss für die Anforderungen der Konnektivität (Navigationssystem, spezifisches Radiosystem) geeignet sein. Bestimmte Service- und Dienstleistungen lassen sich nur nutzen, wenn ein Smartphone vorhanden ist.
2. WLAN durch iOS- oder Android-App
Smartphones können im Fahrzeug eingesetzt werden und so dem Auto zu WLAN verhelfen. Das funktioniert beispielsweise über Apps wie Carplay von Apple und Androids Auto. Mit der Hilfe der Apps können beispielsweise eingebaute Entertainmentsysteme genutzt werden.
2.1 Vorteile: Je nach Fahrzeughersteller und den Kosten herstellereigener Angebote kann WLAN über Smartphone-Apps kostengünstiger sein. Des Weiteren ist es flexibel einsetzbar. Es muss zudem keine weitere Hardware erworben und auch kein zusätzlicher Telefontarifvertrag abgeschlossen werden.
2.2 Nachteile: Android- und iOS-Apps können nicht in allen Fahrzeugen genutzt werden, es kann zu Kompatibilitätsproblemen kommen. Das Fahrzeug und auch das Smartphone müssen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen. Je nach Alter des Smartphones kann eine Kabelverbindung notwendig sein.
3. Hotspot CarFi
Eine Hotspotlösung für das Fahrzeug kann bei Konnektivitätsproblemen Abhilfe schaffen. Die Hotspots sind beispielsweise für den Zigarettenanzünder erhältlich und können als kompakte Geräte erworben werden.
3.1 Vorteile: Sind vergleichsweise günstig erwerbbar und mobil in nahezu jedem Fahrzeug nutzbar. Die Artikel können auch mit USB-Port erworben werden und so zur Aufladung des Smartphones eingesetzt werden.
3.2 Nachteile: Es kann eine zusätzliche SIM-Karte und der Abschluss eines neuen Datentarifs notwendig werden.
4. Internetverbindung durch USB-Sticks
USB-Sticks, wie Surfsticks, sind vor allem für den Einsatz an Laptops bekannt. Es gibt aber auch USB-Adapter für den Zigarettenanzünder, die eine Verbindung des Surfsticks ermöglichen.
4.1 Vorteile: Die Möglichkeit ist vergleichsweise günstig und mobil einsetzbar. Des Weiteren kann so der Surfstick für den Tablet-PC oder den Laptop auch für das Fahrzeug genutzt werden.
4.2 Nachteile: Es wird eine SIM-Karte und ein passender Datentarif benötigt. Des Weiteren kann es zu Kompatibilitätsproblemen kommen oder der Surfstick kann nur für ein Endgerät genutzt werden.
WLAN im Auto – eine Kostenfrage?
Es ist bei der Nutzung von WLAN im Auto mit zusätzlichen Kosten zu rechnen. Die Preise unterscheiden sich je nach genutzter Nachrüstmethode. Es sollte auf die Kosten für die Anschaffung und fortlaufende Kosten geachtet werden. In der Regel ist die herstellereigene Nachrüstung von WLAN und Internet im Fahrzeug teuer. Es fallen beispielsweise auch Kosten für umfangreiche Serviceleistungen an. Je nach Hersteller und Paket können beispielsweise über 300 Euro pro Jahr anfallen.
Die Nutzung von Apps ist im ersten Moment kostenlos, denn die Apps können in der Regel in einem Appstore kostenlos heruntergeladen werden. Es kann aber zu Folgekosten kommen. So können Hersteller für die Freischaltung bestimmter Funktionen ebenfalls Geld verlangen (Carplay von BMW – 300 Euro für Freischaltung) und es kann nach einigen Jahren zu zusätzlichen Kosten kommen. Es kommt auf den Fahrzeughersteller an, ob mit laufenden Gebühren zu rechnen ist.
Vergleichsweise kostengünstig sind Surfstick und CarFi, denn es müssen lediglich Einmalkosten für die Hardware von 20 bis 80 Euro bezahlt werden. Der Datentarif ist allerdings zu beachten und es ist mit Kosten für SIM-Karte bzw. Datennutzung zu rechnen.
Wenn WLAN regelmäßig im Auto eingesetzt werden soll, dann ist es ratsam, eine eigene SIM-Karte zu nutzen und einen guten Datentarif abzuschließen. Auch Prepaid-Angebote können sich lohnen, wenn das genutzte Datenvolumen im Fahrzeug bekannt ist.
Auf Verbindungsgeschwindigkeit und Netzabdeckung achten
Es ist ratsam, bei der Wahl des Datentarifs auf die LTE-Geschwindigkeit zu achten. Die genutzte Hardware sollte ebenfalls LTE-Kompatibel sein. In der heutigen Zeit reicht die langsame Internetverbindung häufig nicht mehr aus, um Informationen schnell zu erhalten.
Auch die Netzabdeckung ist wichtig, denn wenn Smartphone und WLAN im Fahrzeug genutzt werden sollen, dann muss die Internetverbindung stark sein. Es ist also darauf zu achten, dass dort, wo das Fahrzeug häufig gefahren wird, der jeweilige Anbieter (Telekom, O2, Vodafone etc.) eine ausreichende Netzabdeckung besitzt.
Fazit: Um WLAN im Fahrzeug kommen die meisten nicht mehr herum. Moderne Fahrzeuge haben zumeist herstellereigene Systeme integriert. Diese nutzen allerdings Service- und Dienstleistungen, die monatliche oder jährliche Zusatzkosten verursachen können. Wer WLAN nachrüsten möchte, hat kostengünstigere Möglichkeiten (Surfstick oder CarFi).
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