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H-Kennzeichen fürs Wohnmobil? Das gilt es zu beachten!

Wenn man das eigene Wohnmobil schon sehr lange nutzt und es noch immer gut in Schuss ist, fragt man sich vielleicht, welche Bedingungen es erfüllen muss um eines der beliebten H-Kennzeichen (H-Saisonkennzeichen) zu erhalten. Als Erstes muss gesagt werden, dass es Vor- aber auch Nachteile hat, sich hierfür zu melden. Alle wichtigen Informationen könnt dem folgenden Text entnehmen.

Was ist überhaupt das H-Kennzeichen?

Das H steht ganz einfach für Historisch, sodass man ältere Autos direkt an einem solchen Kennzeichen erkennen kann. Dennoch bekommen nicht einfach alle Autos und Fahrzeuge die in die Jahre gekommen sind ein solches Kennzeichen. Hierfür müssen einige Dinge erfüllt sein. Zuallererst muss man klarstellen, dass man das H-Kennzeichen erst dann beantragen kann, wenn das Fahrzeug ein Alter von 30 Jahren überschritten hat. Und nicht nur bei Autos ist das der Fall auch bei allen andern Fahrzeugen, worunter auch Wohnmobile fallen, ist das der Fall. Wenn die Bedingung  des Alters gegeben ist, kommt es noch auf den Zustand des Fahrzeuges an. Es muss mindestens im Zustand gut sein, wenn man das H-Kennzeichen erhalten will. Wurde das Wohnmobil später aufgerüstet, so handelt es sich nicht um einen Oldtimer.

Das H-Kennzeichen wurde im Jahr 1997 eingeführt und soll den Nutzern und Eigentümern älterer Fahrzeuge steuerliche Vorteile verschaffen. Bei der Einführung war das damals der Hauptgrund. Mittlerweile sind diese Kennzeichen aber nicht nur aus steuerlichen Gründen sehr beliebt unter Oldtimer Liebhabern.

Die Vorteile des H-Kennzeichens

Wie schon erwähnt, gibt es einige Vorteile, wenn man einen Wagen fährt, der mit dem H-Kennzeichen ausgerüstet ist. Im Folgenden werden wir die Vorteile veranschaulichen.

  • Die Steuererleichterungen im Vergleich zu normalen Fahrzeugen können je nach Art des Fahrzeuges sehr hoch sein. Egal um welche Art Fahrzeug es sich handelt, weiß man schon vorher wie hoch die jährlichen Steuern ausfallen. Diese belaufen sich auf ca. 191,73 EUR und sind bei allen Fahrzeugen mit dem H-Kennzeichen gleich. Somit ist es egal, ob es sich um ein Auto, einen Lkw, ein Motorrad oder eben um ein Wohnmobil handelt.
  • Auch bei der Versicherung bekommt man einige finanzielle Erleichterungen, sodass man auch hier Geld sparen kann. So kann man aus dem Paket mit Versicherung und Steuererleichterungen insgesamt ordentlich Geld sparen.
  • Ein großer Vorteil der erst in den letzten Jahren zum Tragen gekommen ist, ist, dass man mit einem H-Kennzeichen auch ohne grüne Plakette in Umweltzonen fahren kann. Mit einem Fahrzeug das mehr als 30 Jahre auf den Straßen unterwegs ist, wird es logischerweise schwer eine grüne Plakette zu erhalten. Aus diesem Grund sind alle Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen von dieser Regelung ausgenommen und können in allen Bereichen auf den Straßen unterwegs sein. Aber Achtung bei Auslandsreisen, denn diese Regelung gilt nur für die deutschen Straßen. Wenn man also viel im Ausland unterwegs ist, sollte man sich dem vorher bewusst sein. Gerade bei einem Wohnmobil mit einem H-Kennzeichen ist es ja so, dass man dieses oft nutzt, um in den Urlaub zu fahren, sodass es dazu kommen kann, dass man bestimmte Zonen im Ausland nicht durchfahren kann.

Welche Nachteile bieten sich nach der Beantragung eines H-Kennzeichens?

Natürlich bekommt man die finanziellen Vergünstigungen nicht einfach geschenkt, sondern muss dafür auch etwas tun. Man muss einige Dinge beachten um das H-Kennzeichen zu erhalten und auch auf Dauer zu behalten. Im Folgenden listen wird einige Dinge auf, die beachtet werden müssen:

  • In erster Linie sollte bei Fahrzeugen mit einem H-Kennzeichen darauf geachtet werden, dass das Fahrzeug so nahe, wie möglich am Original bleibt. Wenn man also gern hier und da etwas an seinem Fahrzeug verändert, so ist das H-Kennzeichen sicherlich nicht das Richtige für einen. Zeitgenössisch ist das Zauberwort!
  • Viele Änderungen sind nicht erlaubt. So ist es zum Beispiel untersagt, dass man ein neuartiges Navigationssystem im Fahrzeug verbaut. Ist das der Fall, erhält man unter Umständen das H-Kennzeichnen nicht oder muss es wieder abgeben. Vor allem bei Änderungen, die man von außen schnell erkennt und die, die Optik des Fahrzeuges verändern, ist Vorsicht geboten, wenn man nicht riskieren will, dass das H-Kennezeichen wieder aberkannt wird. Hierbei sind allerdings auch einige Dinge ausgenommen, die vor allem der Sicherheit der Fahrgäste dienen. Zum Beispiel ist das Anbringen von Anschnallgurten eine Pflicht und muss auch in einem Fahrzeug mit H-Kennzeichen vorgenommen werden, wenn man damit auf deutschen Straßen unterwegs sein will.
  • Auch wenn es eigentlich ein Vorteil ist, so kann man auch durch die vergünstigten Versicherungssummen eingeschränkt werden. Da man hier deutlich weniger Zahlt als bei normalen Fahrzeugen ohne ein H-Kennzeichen, schränken die Versicherer einige Dinge ein. Viele Versicherungen schränken zum Beispiel die erlaubte jährliche Kilometerleistung so ein, dass man sich zweimal überlegen muss, mit dem Oldtimer eine Runde zu fahren.
  • Ein letzter Nachteil ist der hohe Aufwand, den man aufbringen muss, um ein H-Kennzeichen zu erhalten. Dieses kann man nicht einfach beantragen, denn es müssen viele Dinge beachtet werden. Vor allem muss ein Gutachten erstellt werden (Kosten zwischen 100 und 200 Euro + Hauptuntersuchung), in dem steht, dass das Fahrzeug in einem guten Zustand ist, um das H-Kennzeichen zu erhalten. Oft ist es mit hohen Kosten verbunden das Auto, das Motorrad, den Lkw oder eben den Wohnwagen in einen solchen Zustand zu bringen.

Das Fahrzeug muss zu einem gem. § 23 StVZO zugelassenen Sachverständigen, Prüfingenieur oder Prüfer. Die gibt es beim TÜV, der Dekra, der KÜS oder GTÜ. Und der Prüfer prüft die folgenden Dinge:

  1. Gibt es technische Mängel?
  2. Gibt es starke Gebrauchsspuren?
  3. Fehlen Teile am Fahrzeug?
  4. Gibt es nicht fachgerecht instandgesetzte Schäden?
  5. Besteht ein zeitgenössischer Zustand?

Auf der Seite des TÜV Süd findet man den genauen Anforderungskatalog online.

H-Kennzeichen beantragen: Welche Unterlagen?

  1. Personalausweis oder Reisepass (mit aktueller Meldebestätigung)
  2. das H-Gutachten
  3. ein Nachweis der Hauptuntersuchung
  4. Zulassungsbescheinigung Teil I & Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugschein + Fahrzeugbrief),
  5. evB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung)
  6. amtliches Kennzeichen (wenn vorher nicht stillgelegt)
  7. SEPA-Lastschriftmandat für Kfz-Steuer

Versicherung für Oldtimer!

Folgende Vertragsbedingungen sind nicht unüblich:

  • Kilometerbeschränkung
    Kilometerleistung zwischen 3000 und 9000 km
  • verbotene Auslandsfahrten
  • Erstfahrzeug benötigt
    oft verlangen Versicherungen, dass ein Erstfahrzeug gegeben sein muss
  • Altersbeschränkung
    Fahrer muss oftmals älter als 23 oder 25 sein
  • Fahrer festgelegt
    Fahrer darf oft nur der Besitzer oder dessen Ehepartner sein

Lkw mit H-Kennzeichen als Wohnmobil Umschlüsseln?

Das Umschlüsseln vom Lkw zum Wohnmobil, beispielsweise von einem alten Magirus, Ifas, Steyr etc. als geschlossener Kasten zum Wohnmobil ist sehr schwer, wenn gar unmöglich. Denn einen solch alten Lkw gab es damals in der Regel nicht als Wohnmobil. So kann der geforderte “zeitgenössischen Aufbau” nicht gehalten werden. Nur wenn nachweislich der Umbau schon vor mehr als 20 Jahren, bzw. max. 10 Jahre nach Zulassung, erfolgt ist oder möglich war, besteht eine Chance.

Oldtimer in Deutschland (Stand 2018)

Fahrzeugalter (alle Kfz-Arten) Zugelassen in Deutschland
30-34 Jahre ca. 95.000
35-39 Jahre ca. 93.000
40-44 Jahre ca. 77.000

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