Insgesamt wurden im neuen ADAC-Kindersitztest 26 verschiedene Kindersitze und Sitzerhöhungen einer genauen Prüfung unterzogen und nach Kriterien wie Sicherheit, Handhabung, Ergonomie und bezüglich enthaltener Schadstoffe bewertet. Insgesamt bekamen 18 Modelle die Note „gut“ und drei Modelle die Note „befriedigend“. Diese Modelle übertreffen somit alle gesetzlichen Vorschriften recht deutlich. Aber unter den getesteten Modellen gab es auch ein paar Verlierer. Insgesamt wurden fünf Kindersitzmodelle als „mangelhaft“ eingestuft. Vier dieser Modelle schnitten aufgrund der mangelhaften Schadstoffprüfung schlecht ab und ein Modell fiel beim Frontal- bzw. Seitencrash-Test durch.
Die „mangelhaften“ Modelle im Detail:
Der Kindersitz „Besafe iZi Go Modular X1 i-Size“ (mit und ohne „iZi i-Size Base“) und der Kindersitz „Swandoo Marie 2“ enthalten laut ADAC den Stoff Naphthalin, welcher möglicherweise eine krebserregende Wirkung hat. Der Kindersitz „Osann Oreo 360°“ enthält einen Weichmacher mit der Bezeichnung „DPHP„. Dieser kann Schäden in der Schilddrüse hervorrufen. Bei der Babyschale „Chicco Kiros i-Size + Kiros i-Size Base“ stellte der Aufpralltest das Manko dar. Beim Frontalaufprall löste sich die Babyschale von der Isofix-Basis und wurde nach vorne geschleudert. Bei einem Unfall wäre das Kind daher einem deutlichen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Dieser Sitz wurde im Rahmen eines europaweiten Gemeinschaftstests in Italien gekauft und war laut Angaben des Herstellers in Deutschland bislang nicht erhältlich.
Wie reagieren die Hersteller?
Die Reaktionen der Hersteller ließen nach der Veröffentlichung der Testergebnisse nicht lange auf sich warten. Drei Hersteller von „mangelhaft“ bewerteten Kindersitzen, offerierten Eltern, die ein solches Modell gekauft haben, eine kostenlose Nachbesserung. Das Unternehmen Chicco ersetzt sämtliche Isofix-Station durch verbesserte Konstruktionen. Osann und Swandoo bieten einen kostenfreien Tausch der schadstoffhaltigen Schulterpolster (Osann) bzw. Sitzbezüge (Swandoo) an.
Weitere Informationen zum ADAC-Test:
In diesem Jahr wurden vom ADAC aber nicht nur klassische Kindersitzmodelle, sondern auch die allseits beliebten Sitzerhöher geprüft. Mit den Sitzerhöhern wurden Frontal- bzw. Seitenaufprall-Test gemacht, da aber bei all diesen Modellen der Seitenaufprallschutz fehlt, konnten alle getesteten Modelle nur ein mangelhaftes Ergebnis erzielen. Dennoch erfüllen alle getesteten Sitzerhöher die gesetzlichen Mindestanforderungen zur Kindersicherung und können das Verletzungsrisiko bei einem Unfall minimieren. Somit ist ein Erhöher immer noch besser als gar keine Kindersicherung. Mittlerweile werden solche Erhöher von vielen Familien als Notlösung verwendet, da sie nur wenig Stauraum benötigen und spontan einsetzbar sind.
Alle Sitzerhöher, welche die Zulassungsanforderungen erfüllen, erlauben die Sicherung von Kindern ab einem Gewicht von 22 Kilo und einer Körpergröße von mehr als 1,25 Metern. Dennoch können diese Erhöher einen vollwertigen Kindersitz auf keinen Fall ersetzen, da sie keine Rückenlehne haben, welche bei einem Kindersitz viele wichtige Funktionen erfüllt.
Wie können Sie den optimalen Kindersitz finden?
Wenn Sie einen möglichst guten Kindersitz kaufen möchten, sollten Sie unbedingt auf das Material des Sitzes achten. Vor allem Modelle aus Kunststoff werden vom ADAC empfohlen, da sie wesentlich stabiler sind als Modelle aus Polystyrol (Styropor). Aufgrund des äußert robusten Kunststoffs können sie nicht so schnell beschädigt werden und bieten im Falle eines Unfalls einen größeren Schutz für das Kind und die Gefahr, dass der Sitz versagt ist ebenfalls deutlich geringer. Zudem sollten Sie beim Kauf immer auf seitlich montierte Gurtführungen „Hörnchen“ achten. Diese sorgen für eine erhöhte Stabilität der Sitzerhöhung und verbessern die Lage des Beckengurtes. Einfache Sitzerhöhungen ohne Gurtführung sollten Sie laut ADAC erst gar nicht in Betracht ziehen. Informationen + Bilder: ADAC
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