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Parkgebühren nach Autogröße! Das Koblenzer Modell ist da …

Wenn es darum geht, dem Ottonormalverbraucher noch einen Euro mehr aus „dem Kreuz zu leiern„, dann sind unsere deutschen Behörden doch stets äußerst einfallsreich. Bestes Beispiel ist die Stadt Koblenz! In Koblenz wird laut Bild ab dem 1. März ein System eingeführt, das für Aufsehen sorgt: Parkgebühren basierend auf der Größe des Fahrzeugs. Und das Modell, das vor allem Besitzer von SUVs und großen Limousinen betrifft, könnte ein „Vorbild“ für andere Städte werden. Der Hintergrund der Entscheidung liegt in der zunehmenden Anzahl großer Autos in städtischen Gebieten, die mehr Platz beanspruchen und nun auch mehr für das Parken zahlen sollen. Die Berechnung der Parkgebühren in Koblenz basiert auf einem Jahresgrundbetrag von 23,40 EUR plus einem Betrag, der sich aus der Grundfläche des Fahrzeugs ergibt. Die Grundfläche wird durch Multiplikation von Länge und Breite des Autos errechnet, wobei ausschließlich die im Fahrzeugschein angegebenen Maße relevant sind.

das Koblenzer Modell

Somit zahlt man im Koblenzer Modell eine Gebühr, die direkt proportional zur eingenommenen Fläche des Fahrzeugs ist. Interessanterweise zeigt eine genauere Betrachtung, dass einige SUVs mit Jahresgebühren von unter 200 EUR günstiger wegkommen als geläufige Familienautos, die teils deutlich über 200 EUR zahlen müssen. Das unterstreicht, dass das Modell nicht pauschal größere Fahrzeuge benachteiligt, sondern eine differenzierte Betrachtung ermöglicht. Andere Städte wie Tübingen und Freiburg haben ebenfalls versucht, ähnliche Modelle einzuführen, stießen dabei jedoch auf rechtliche Hürden. In Tübingen wird zwischen Fahrzeugen mit unterschiedlichem Gewicht unterschieden, während in Freiburg ein Versuch, die Parkgebühren anzupassen, vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt wurde, da die Regelungen gegen den Gleichheitsgrundsatz verstießen.

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Ziehen andere Städte nach?

Die Anpassung der Parkgebühren ist ein direktes Resultat einer Gesetzesänderung, die es Kommunen erlaubt, die Gebühren für Anwohnerparkausweise selbst festzulegen. Das hat in einigen Städten bereits zu deutlichen Preiserhöhungen geführt, wobei die Gebühren in Städten wie Freiburg, Kaiserslautern, Trier und Ulm schon auf 200 EUR und in Münster sogar auf 260 EUR gestiegen sind. Das Koblenzer Modell steht exemplarisch für den Versuch, dem wachsenden Platzbedarf von Fahrzeugen im städtischen Raum gerecht zu werden und könnte, je nach rechtlicher Bestätigung, ein Modell für die Zukunft urbaner Mobilitätskonzepte sein. Es bleibt abzuwarten, wie die Gerichte entscheiden und ob das Modell Schule machen wird. Wir wünschen uns, dass in Städten wie Koblenz von den Autohäusern nur noch kleine Fahrzeuge verkauft werden, die aufgrund vom „kleinen Kaufpreis“ auch nur eine „kleine Gewerbesteuer“ in die Kasse spülen.

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