Seit März 2025 gilt eine neue Lärm-Regel für Motorräder – und die sorgt für Diskussionen. Die überarbeitete Verordnung ist das Ergebnis einer Entscheidung, die bereits im September 2024 auf der 80. Sitzung der Wirtschafts- und Sozialkommission der Vereinten Nationen für Europa getroffen wurde.
Dort beschloss man, die UNECE-Verordnungen 92 und 41 zu ändern. Im März wurde das Ganze dann offiziell vom Weltforum für die Harmonisierung von Fahrzeugvorschriften verabschiedet.
2025 Lärm-Regel für Bikes
Kern der Änderung ist eine Anti-Manipulations-Vorgabe für optionale Auspuffschalldämpfer-Systeme. Ziel ist es, zu verhindern, dass Motorräder durch nachträgliche Umbauten lauter gemacht werden, als gesetzlich erlaubt ist.
Betroffen sind vor allem sogenannte dB-Killer, kleine Schalldämpfer, die das Motorgeräusch unter Kontrolle halten sollen. In der Szene kursieren seit Jahren Anleitungen, wie man diese Teile ausbaut – obwohl das längst nicht zulässig ist.
Warum das Ganze?
Zu laute Motorräder sind kein Einzelfall. Obwohl es bereits seit den 90ern Grenzwerte für die Geräuschentwicklung gibt, halten sich längst nicht alle daran. Die Manipulation von Auspuffanlagen ist ein offenes Geheimnis in der Motorradwelt – jetzt möchte man genau dort ansetzen. Die neue Regelung erschwert den Ausbau solcher Schalldämpfer deutlich.
So sollen Veränderungen an Auspuffanlagen technisch unmöglich oder deutlich aufwendiger gemacht werden. Entwickelt wurde das Ganze gemeinsam vom Verband der europäischen Motorradhersteller, zusammen mit Herstellern von Nachrüst-Auspuffanlagen und der Internationalen Motorradhersteller-Vereinigung.
Diese Hersteller sind betroffen
Mit dabei sind alle großen Namen: Harley-Davidson, BMW Motorrad, Ducati, Yamaha, Honda und Triumph haben sich an der Entwicklung beteiligt und die Änderungen unterstützt. Die Hersteller müssen künftig also sicherstellen, dass ihre Auspuffanlagen nicht ohne Weiteres manipulierbar sind.
Was bedeutet das für Biker?
Für viele ist es ein Einschnitt. Die Möglichkeit, den eigenen Sound durch Tuning zu verändern, war für manche Motorradfans ein wichtiger Teil der Individualisierung. Jetzt wird das schwer – wenn nicht sogar unmöglich. Besonders in Städten soll dadurch die Lärmbelastung reduziert werden.
Für Motorräder der Klasse 3, die etwa 80 % der Bikes auf der Straße ausmachen, gilt nun ein Maximalwert von 77 Dezibel. Wer trotzdem mit lauten Umbauten erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von rund 80 EUR rechnen.
Und was sagen die Fahrer?
Die Meinungen gehen auseinander. Viele begrüßen die Maßnahme im Sinne des Lärmschutzes. Andere fühlen sich bevormundet und sehen darin eine Einschränkung ihrer Freiheit. Ob die neue Regel das gewünschte Ziel erreicht, wird sich zeigen – die Kontrollen dürften aber künftig zunehmen. Alle weiteren Infos zur neuen Lärm-Regel erfährst du im Video.