In Deutschland erfreuen sich personalisierte Kennzeichen seit Jahren großer Beliebtheit, insbesondere im Bereich des Autotunings. Allerdings sind die rechtlichen Rahmenbedingungen eng gesteckt, und es gibt strenge Vorschriften für die Gestaltung. Im April 2023 wurde ein neuer Weltrekord aufgestellt: Ein personalisiertes Kfz-Kennzeichen wurde in Dubai für satte 15 Millionen US-Dollar versteigert. Es zeigte lediglich die Initialen „P7“. Dieses Beispiel sorgte auch hierzulande für viel Aufmerksamkeit, denn auch in Deutschland gibt es großes Interesse an solch personalisierten Kennzeichen.
Personalisierte Kennzeichen!
Der deutsche Bundesverkehrsminister, Volker Wissing, sieht in der Personalisierung der Kfz-Kennzeichen eine Angelegenheit des Herzens. Autotuner möchten gern Modelle und Baujahre auf den Nummernschildern vermerken. Sie betonen dabei den Wiedererkennungswert und den emotionalen Aspekt, das Fahrzeug durch solche Kennzeichen einzigartig zu machen.
Die Rahmenbedingungen hierzulande!
In Deutschland sind Kfz-Kennzeichen jedoch strengen gesetzlichen Vorschriften unterworfen. Dazu zählen:
- maximal acht Zeichen
- regionaler Identifikator am Anfang
- keine Abkürzungen, die gegen die guten Sitten verstoßen (§ 8, Absatz 1 Fahrzeug-Zulassungsverordnung)
- Verbot von Buchstaben- und Zahlenkombinationen mit nationalsozialistischen oder anderweitig problematischen Hintergründen
In jüngster Zeit wurden jedoch neue Möglichkeiten geschaffen, um personalisierte Kennzeichen zu erleichtern. Erstens führte man neue regionale Schilder ein, wodurch viele zuvor nicht verfügbare Buchstaben- und Zahlenkombinationen nun verfügbar sind. Zweitens sind sogar Wechselkennzeichen möglich, mit denen ein Kennzeichen für zwei Fahrzeuge verwendet wird.
Nur wenige Individualisierungsmöglichkeiten!
Dennoch bleiben die Individualisierungsmöglichkeiten begrenzt. Kritiker von zu stark personalisierten Kennzeichen argumentieren, dass Fahrzeuge dadurch schwerer identifizierbar würden und es schwierig wäre, die Grenzen der Personalisierung zu kontrollieren. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, weitere individuelle Schilder oder Aufkleber am Fahrzeug anzubringen. In Deutschland ist das erlaubt, solange sie nicht gegen die gesetzlichen Beschränkungen verstoßen. Die Gestaltung steht den Fahrzeugeigentümern dabei weitgehend frei, aber es darf keine Verwechslungsgefahr mit dem eigentlichen Kennzeichen bestehen.
Die Diskussionen werden weitergehen!
Insgesamt haben beide Seiten der Debatte nachvollziehbare Argumente. Fakt ist: Das Kennzeichen ist ein wichtiger Bestandteil des Fahrzeugs und der Wunsch, es individuell zu gestalten, ist verständlich. Dies gilt insbesondere für Autotuner, die ihre Persönlichkeit durch ihre Arbeit ins Fahrzeug einbringen. Die rechtlichen Neuerungen in dem Bereich sind daher positiv zu bewerten. Andererseits haben die Nummernschilder einen Zweck zu erfüllen, der nicht unter einer übermäßigen Personalisierung leiden sollte. Die Diskussionen werden uns daher wohl auch weiterhin beschäftigen.
Nutzen & Nachteile vom H-Kennzeichen für Oldtimer: Ein Überblick! |
|
Maria Holler
Maria Holler – Seit 2014 bringt Maria ihre Expertise im Bereich "Gesetze & Recht" auf tuningblog.eu ein. Als Juristin mit einer Leidenschaft für die Automobilwelt kombiniert sie ihre Fachkenntnisse mit ihrem Interesse an Tuning und Fahrzeuganpassungen. Sie sorgt dafür, dass die Leser stets über aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen informiert sind. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich intensiv mit rechtlichen Vorschriften im Straßenverkehr, was sie zu einer unverzichtbaren Ressource für die Tuning-Community macht.