Die Automobilindustrie zeigt sich erleichtert, das Verbrenner-Verbot scheint in Brüssel vom Tisch zu sein. Als Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) sagt Hildegard Müller zur aktuell herausgebrachten Empfehlung für Abgasvorschriften: „Die vorgelegten Pläne für die neue Euro 7 Norm für Pkw zeigen, dass die EU-Kommission die Grenzen des technisch machbaren akzeptiert. Und sich von unerreichbaren Zielen verabschiedet hat.“ Dies sei sowohl für die Bürger in Europa als auch den Umweltschutz ein gutes Zeichen. Müller fordert weiter: „Wir müssen zusätzlich die Versorgung mit E-Fuels, synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energiequellen, vorantreiben. Nicht der Motor ist ein Problem für das Klima, sondern der fossile Kraftstoff.“
Der Hintergrund!
Der VDA erklärte die Pläne, die der EU-Kommission zuvor vorgelegt wurden, für technisch nicht umsetzbar. Im AGVES Meeting wurde dies bestätigt. (AGVES steht für Advisory Group on Vehicle Emission Standards) Das von Brüssel geplante Verbrenner-Verbot dürfte damit vom Tisch sein. Von der EU war eine Umstellung des Messsystems auf alle Zeitpunkte während der Nutzung geplant, ausnahmslos. Das hätte bedeutet, dass Anfahren am Berg mit Anhänger mit den gleichen Abgaswerten geschehen soll, wie das gemütliche Fahren auf einer Landstraße. Das ist schlichtweg nicht machbar und absurd und hätte ein Verbot für den Verbrennungsmotor bedeutet.
Mit dem EU-Vorschlag wäre die neue, saubere Auto-Generation nicht auf den Markt gekommen und als Alternative wären ältere Autos länger gefahren worden. „Der bisherige EU-Vorschlag hätte uns beim Klimaschutz um Jahre zurückgeworfen„, sagt Hildegard Müller.
Die Alternative ist anspruchsvoll aber machbar
Mit dem neuen Entwurf wird ein technisch sehr anspruchsvoller Weg eingeschlagen. Im Vergleich zu Euro 6 sind die neuen Vorschläge um die Schadstoffemissionen zu reduzieren um den Faktor fünf bis zehn schärfer. Damit liegen sie nach wie vor an der Grenze zum technologisch Möglichen. Die EU-Kommission habe aber bestätigt, dass ein Verbot des Verbrenners in Brüssel nicht das Ziel sei. Müller mahnt: „Wir werden die EU-Kommission bei der Ausgestaltung der Vorschläge an diese Zusage erinnern. Die modernsten aktuellen Pkw am Markt unterschreiten bereits jetzt die aktuellen Grenzwerte der Euro-6d Norm um ein Mehrfaches. Die Euro-7-Norm sollte deshalb eine erreichbare Weiterentwicklung der Euro 6 Norm werden.“
Mit dem neuen EU-Vorschlag sei die Möglichkeit gegeben, dass die neue, sauberere Generation von Autos auf dem Markt kommen kann. Weiter erklärt Müller: „Wir müssen nun zusätzlich die Versorgung mit E-Fuels, synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energiequellen, vorantreiben.“ So könnten bald die saubersten Benzin -und Diesel Motoren auf den Markt kommen, die es je gegeben hat. Europa gebe aufgrund der Elektromobilitätsoffensive, der kommenden Euro-7-Norm und dem Ausbau von E-Fuels ein internationales Vorbild ab.
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