Sobald man an Restomods denkt, fallen einem am ehesten die Muscle-Cars der 1960er- und 1970er-Jahre ein. Doch auch schon kurz nach dem zweiten Weltkrieg, genauer gesagt in den Fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts, gab es Fahrzeuge, die heutzutage Kultstatus bei Restomod-Liebhabern erreichen, und dazu gehört definitiv die Tri-Five-Serie von Chevrolet, welche nicht nur den 150, sondern auch den Nomad und den Bel Air enthielt. Besonders das legendäre Cabriolet Bel Air ist auf der Popularitätsskala ganz oben vertreten, aber auch eine zweitürige Limousine wie der Chevrolet 150 kann mit entsprechendem Tuning ein absolutes Showcar darstellen. So einen Eyecatcher stellen wir euch nun natürlich etwas genauer vor, welcher für 99.900 US-Dollar bei Vanguard Motors käuflich erworben werden kann, und derzeit nach einem neuen Besitzer sucht.
Wolf im Schafspelz mit klassischem Look.
Es ist kaum zu glauben, aber dieser 55er-Chevy schaut fast so zivil und brav aus, wie seine serienmäßigen Brüder, welche nicht für den Dragstrip ausgelegt waren, und auch keine Sleeper-Cars darstellten, sondern einfach nur solide zweitürige Limousinen waren, welche für den damaligen Alltag konzipiert wurden. Doch bei genauerem Hinsehen fallen die beiden Sidepipes auf, die vor den hinteren Kotflügeln platziert wurden.
Ansonsten wurde der Tri-Five natürlich zeitgenössisch restauriert und sieht neuwertig und unverbastelt aus. 17-Zoll-Chromfelgen von Cragar S/S deuten im Ansatz die Power an, aber die besonders sportlich wirkenden Reifenmarkierungen würden dem Laien nicht eine derartige Urgewalt unter der Haube vermuten lassen, wie es bei diesem Chevy tatsächlich der Fall ist. Hinter den Chromfelgen wohnen ABS-unterstützte Bremsen mit geschlitzten Bremsscheiben rundum.
Unserer Meinung nach ist es Geschmackssache, ob die vielen Chromteile und die schwarze Lackierung miteinander harmonieren. In Bezug auf eine Chrom/Schwarz-Kombination gehen die Meinungen bekanntlich weit auseinander. Nichtsdestotrotz ist der klassische Chevy ein absoluter Hingucker, da er sich im perfekt restaurierten Zustand befindet, und sicherlich eine große Fangemeinde hätte, wenn er auf einem US-Car-Treffen ausgestellt werden würde.
Zeitgenössisches Interieur mit klassischer Eleganz.
Im Innenraum wurde großer Wert darauf gelegt, den Oldie nicht unnötig zu modernisieren, um das Flair der 1950er-Jahre nicht aus dem Fahrzeug zu vertreiben. Für den heutigen Straßenverkehr, und vor allen Dingen wegen der Leistung des Motors, ist es aber durchaus gefährlich, nur mit Beckengurten und ohne Kopfstützen unterwegs zu sein. Dort sollte man sicherheitstechnisch nachrüsten, um keine potenzielle Trailer-Queen zu besitzen.
9,4-Liter-Crate-Engine sorgt für Vortrieb.
Es ist ein Monster, das man normalerweise nicht in einem Pkw, sondern vielmehr in einem Lkw erwartet. Ein gewaltiger 9,4-Liter-Saugbenziner verrichtet im äußerlich unscheinbaren Sleeper seinen Dienst, und generiert monströse 727 HP und unfassbare 927 Newtonmeter maximales Drehmoment. Die Leistungswerte werden unter anderem durch einen Vergaser von Holley Dominator Racing, Aluminium-Zylinderköpfen und einen Verteiler von MSD Pro-Billet erreicht.
Die Kraftübertragung erfolgt über eine 4L80E-Vierstufenautomatik an die Hinterräder. Man mag es kaum glauben, aber das Ungetüm besitzt lediglich eine angetriebene Achse. Trotzdem sind Zeiten unter 9 Sekunden auf der Viertelmeile möglich, womit der klassische Chevy Hypercars wie dem neuen, elektrisch angetriebenen Rimac Nevera Konkurrenz macht!
Unser Fazit zum Chevrolet 150 aus dem Jahre 1955:
Je oller, desto doller! So oder so ähnlich kann man das wohl einmalige Projekt beschreiben. Solltet ihr Gefallen am Fahrzeug gefunden haben, dann empfehlen wir euch einen Blick in die Bildergalerie, die wir dem Artikel beigefügt haben.
Oder interessiert euch speziell unsere Tuning-Klassiker Rubrik?
Heritage zertifiziert ab sofort auch in Deutschland Klassiker! |