Bildnachweis: streettrucksmag.com
Ein Mopar-Truck mit großflächiger Patina klingt für viele Oldie-Fans wie ein Traum, der zu schön ist, um wahr zu sein. Doch, dieser Dodge D100 aus dem Jahre 1964 (SLAMD-RAM/slammed_64), der mit einem modernen 392 cu. in. großen HEMI-V8-Saugbenziner ausgestattet wurde, ist für die meisten US-Car-Fans ein wahr gewordener Traum auf vier Rädern. Man muss auch bedenken, dass bei Dodge bereits in den 1960er-Jahren das Muscle-Car-Fieber ausgebrochen ist, und zu dieser Zeit bereits großvolumige V8-Motoren mit bis zu 7 Litern Hubraum in konventionelle Serien-Pickups gestopft wurden. Auch Einzelsitze anstatt einer durchgehenden Sitzbank sowie Rallye-Streifen und ein Sportpaket gab es damals schon gegen Aufpreis für die sportlichsten Truck-Modelle von Dodge. Das von uns vorgestellte Exemplar besitzt diese Features zwar nicht, aber es lässt sich schon herauslesen, dass der Dodge D100 ein veritabler Muscle-Truck ist, dem der moderne HEMI-V8 gut zu Gesicht steht.
Patina-Look und 22-Zöller
Besitzer Tony Leal, der den Dodge vom Arbeitstier zum Showtruck umfunktionierte, präsentierte das Fahrzeug sogar auf der SEMA in Las Vegas im Jahr 2019. Dies war zugleich die bislang letzte SEMA-Show, da sie wegen der globalen Corona-Krise im Jahre 2020 ausfallen musste. Das Chassis des Trucks ist von der Firma Porterbuilt Fabrication speziell für das Fahrzeug angefertigt. Der D100 rollt außerdem auf 22-Zoll-Alufelgen im goldenen Look, welche von Avant Garde Wheels hergestellt wurden. Außerdem wurde natürlich ein Airride-Fahrwerk eingebaut, um den Dodge so tief wie möglich auf den Asphalt zu drücken.
Dies ist dem Besitzer gut gelungen, da der Truck in der Null-Bar-Stellung gefühlt nur Millimeter über dem Asphalt kauert. Die hellblaue Lackierung mit starker Patina, welche selbstverständlich original ist, und sich über die Jahrzehnte gebildet hat, steht dem Pickup gut, und im ersten Moment sieht das Fahrzeug aus, als wäre es als Projekt noch nicht abgeschlossen. Dazu hebt sich der Truck wohltuend von den Hochglanz-Restomods ab, welche man viel zu häufig in der US-Car-Szene zu sehen bekommt.
Im Innenraum perfekt restauriert.
Das Interieur wurde dagegen nicht im Patina-Look gelassen, sondern auf Hochglanz poliert, und komplett restauriert. Sattelbraune Ledersitze sowie ein Holzlenkrad mit Chromspeichen sorgen für einen klassischen Auftritt und ein edles Retro-Ambiente. Über moderne Goodies, welche Komfort und Sicherheit deutlich erhöhen, ist uns aber leider nichts bekannt.
HEMI-V8 mit 392 cu. in. für mächtig Power.
Der moderne 6,4-Liter-V8-Benzinmotor aus dem Dodge-Regal kommt ohne Kompressor oder Turbo aus, und generiert dank seines Hubraums eine beachtliche Leistung von +450 PS. Ein ganz besonderer Leckerbissen ist die Auspuffanlage mit den Sidepipes, welche ihre Abgase hinter der Hinterachse seitlich herausblasen. Höchstwahrscheinlich wäre es mit einer konventionellen Abgasanlage nicht möglich gewesen, den Dodge so tief zu legen, dass er fast den Asphalt berührt. Für den Dragstrip ist das Modell sicher viel zu schade, obwohl genügend Leistung vorhanden wäre, um dort eine gute Figur abzugeben.
Unser Fazit zum 1964er Dodge D100:
Ein charakterstarker Hingucker, den man nicht alle Tage sieht, und der dem Betrachter eine andere Sichtweise auf die Restomod-Kultur verschafft, als ein fein herausgeputzter, glänzender Oldie, der aussieht, als wäre er fabrikneu. Wir sind begeistert vom Werk, das Tony Leal kreiert hat, und falls ihr auch Gefallen daran findet, dann könnt ihr die dazu passende Bildergalerie anklicken, die wir beigefügt haben.
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