Fotos by Park Lane Limited
Er war wohl die heißeste Limousine, die im Jahre 1991 auf dem Markt erhältlich war, und der Inbegriff eines Sleepers und einer Sportlimousine zugleich, als diese Begriffe noch gar nicht gängig waren. Der Lotus Carlton, in Deutschland unter dem Namen Lotus Omega bekannt, verkörpert eine subtile Sportlichkeit, gepaart mit unaufgeregter, zeitgenössischer Eleganz, die bei solch starken und sportlichen Autos nur sehr selten zu finden ist. In der Tuningszene ist der Wagen praktisch kaum vertreten, da er viel zu selten und wertvoll ist, um von Tuningfans modifiziert zu werden, denn das würde auch einen immensen Wertverlust nach sich ziehen. Wie wertvoll der Wagen tatsächlich ist, zeigt ein Blick in die Preisliste des Exemplars mit der Fahrzeugnummer 28, das in Hampshire, England, nun zum Verkauf steht. 119.995 britische Pfund sind kein Pappenstiel für ein Fahrzeug aus dem Jahre 1991 mit lediglich 4.565 Meilen (ca. 7.400 km) auf dem Tacho.
Eine Rarität im Großserienkleid.
Ihr dürft auf keinen Fall denken, dass es sich hierbei um einen aufgemotzten und getunten Opel Omega handelt, denn von diesem Wagen wurden als Lotus Carlton lediglich 320 Stück gebaut, während als Opel Lotus Omega immerhin 630 Exemplare vom Band rollten. Der Wagen wurde damals von allen Kritikern extrem gelobt, und dafür gefeiert, dass er als Viertürer in der Lage war, sämtlichen Supersportwagen dieser Zeit die Rücklichter zu zeigen. Noch heute ist der Omega in unseren Augen, und in den Augen vieler Opel-Fans, eines der Highlights der langen und abwechslungsreichen Firmengeschichte des Rüsselsheimer Autobauers.
Nein, es sollte kein Zweitürer werden, oder ein Sportwagen, denn die Absicht von Opel und Lotus war es, die erste veritable Supersport-Limousine der Welt auf die Beine zu stellen, welche die Welt der viertürigen Automobile nachhaltig verändern sollte. Es war nicht BMW, nicht Mercedes oder gar Porsche, sondern der oftmals so verschmähte Autohersteller Opel, der damals durch Manta-Witze und zweifelhafte Bastelbuden, die von drittklassigen Tunern auf die Räder gestellt wurden, einen gewaltigen Imageschaden erlebte, der, zusammen mit Lotus, das Segment der High-Performance-Limousine gründete. Heute ist das Fahrzeug wie gesagt ein Liebhaberauto, mit dem man mal bei schönem Wetter auf der Autobahn auf Porsche-Jagd gehen kann, aber für einen Daily Driver ist der Lotus Carlton viel zu schade.
Gewaltige Leistung für damalige Verhältnisse.
Als Antrieb dient ein 3,6-Liter-Reihensechszylinder-Benziner, der von zwei Garrett-T25-Turboladern befeuert wird. Dadurch steigt die Leistung des Opel-Motors auf mächtige 377 PS. Das ist fast so viel wie bei einem E39-M5, der allerdings mehr als eine Dekade später erschien. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Schaltgetriebe von ZF, welches auch in die Corvette ZR1 aus dieser Epoche eingebaut wurde.
Mit dieser Leistung und dem Sechsgang-Schaltgetriebe kann der Opel/Lotus locker mit einem Ferrari Testarossa, einem Honda NSX oder einem Porsche 993 Turbo mithalten, und sie teils in die Schranken weisen, da vor allen Dingen seine Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h noch heute beeindruckend ist.
Unser Fazit zu diesem Lotus Carlton:
Gratulation an den neuen Besitzer eines solchen Schätzchens. Bei guter Pflege dürfte das Modell wohl kaum an Wert verlieren, und sich somit als sichere Geldanlage erweisen. Falls ihr nicht das nötige Kleingeld besitzt, aber Interesse an einem Lotus Carlton/Opel Lotus Omega habt, dann könnt ihr euch unsere Bildergalerie ansehen, die wir dem Artikel am Ende beigefügt haben.
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