Fotos by fastcar.co.uk
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein BMW 2002 daher. So oder so ähnlich wird es wohl vielen Tuningfans beim Anblick dieses Fahrzeugs gehen. Dieses Restomod-Monster aus Kanada hat problemlos das höchste Level in Sachen Tuning erreicht, und zeigt, dass auch klassische BMW-Modelle mit Extrem-Tuning versehen werden können. Tuner George Dalmakis wurde laut unseren Informationen sehr von Rendering-Papst Khyzyl Saleem inspiriert, als er damit begann, den alten 2002 zu einem Turbo-Monster mit sechs Zylindern umzubauen, welches unserer Meinung nach eher nach einer Trailer Queen aussieht, als dass man es im Alltag fahren könnte. Das Projekt hat es sogar zur SEMA 2019 nach Las Vegas geschafft, wo es einem breiten Publikum präsentiert wurde, und viel positive Resonanz erhielt.
Komplettumbau ohne Motorhaube!
Bei diesem Projekt blieb kein Stein auf dem Anderen, und kaum ein Bauteil unberührt. Das maßgeschneiderte und speziell für dieses Fahrzeug angefertigte Widebody-Kit mit integriertem Frontspoiler, Seitenschwellern und einem Diffusor wurde von Kyle und Warren Scaife (@MustangKyle) kreiert, und das gesamte Fahrzeug wurde in der Farbe San Marino Blau neu lackiert. Doch das war erst der Anfang, denn es wurden 17-Zoll-BBS-Alufelgen mit Zentralverschluss, die auf den Modellnamen E55 hören, angebracht, auf die an der Vorderachse Toyo Proxes R888R-Reifen im Format 235/40 und an der Hinterachse Pneus im Format 275/40 aufgezogen wurden.
Die ganz großen Änderungen fanden allerdings am Chassis statt, wo beispielsweise ein Motorhilfsrahmen aus dem E9x-M3 zum Einsatz kommt, und die Spur an der Vorder- und Hinterachse jeweils um sage und schreibe 10 cm verbreitert wurde. Es wurden zudem noch viele Fahrwerkskomponenten aus dem E9x-M3 verbaut, um dem 2002 ein sportlicheres und dynamischeres Handling zu ermöglichen. Die Lenksäule und die hydraulische Servolenkung stammen beispielsweise aus dem BMW Z8, während die Servopumpe und der Behälter für die Servoflüssigkeit hinten angebracht wurden, da im Motorraum dafür kein Platz mehr vorhanden war. Ferner wurde ein Air Lift Performance-Fahrwerk mit AccuAir ENDO-CVT-Steuerung eingebaut, um den 2002 so richtig tief über dem Asphalt kauern zu lassen.
Für optimale Verzögerungswerte sorgen außerdem eine maßgeschneiderte Forge Motorsport BBK-Bremsanlage mit Sechskolbenfestsätteln an der Vorderachse, deren Bremsscheiben vorne einen Durchmesser von 356mm aufweisen, sowie Vierkolben-Festsättel an der Hinterachse mit einem Bremsscheibendurchmesser von 330mm hinten. Wie bereits oben erwähnt, besitzt das Fahrzeug auch keine Motorhaube, da der 3-Liter-Reihensechszylinder-Turbobenziner, auf den wir noch genauer eingehen, sonst keinen Platz im kleinen und engen Motorraum des 2002 finden würde.
Custom-Interieur vom Feinsten.
Man mag es kaum glauben, aber im Innenraum dominieren orangefarbenes Nappaleder und schwarzes Alcantara. Außerdem wurde das Lenkrad des F82-M4 verbaut, und es hielten Recaro-Sitze mit der Modellbezeichnung Sportster GT Einzug. Spezielle Digitalinstrumente von Dakota Digital zeugen vom modernen Einfluss im Interieur, und als kleines Gimmick gibt es noch einen Schaltknüppel im Golfballdesign.
3-Liter-Reihensechszylinder mit Turboaufladung unter der (nicht vorhandenen) Haube.
Im Motorraum schlummert ein wahres Kraftpaket, das nur darauf wartet, zum Leben erweckt zu werden. Es handelt sich hierbei um einen 3-Liter-Reihensechszylinder mit der internen Bezeichnung S55B30, der mit Hilfe eines Borg-Warner-Turbos mehr Leistung und Drehmoment eingehaucht bekam. Über die genauen Daten bezüglich Leistung und Drehmoment ist uns leider nichts bekannt, allerdings wissen wir, dass die Kraftübertragung über ein Sechsgang-Schaltgetriebe aus dem F82-M4 erfolgt, und die Hinterräder angetrieben werden. Auch ist klar, dass es mindestens 431 PS & 550 Nm sind, die der S55B30 im Serientrimm zur Verfügung stellt. Diverse Quellen sprechen von über 800 PS! Ferner wurde ein Sperrdifferenzial aus dem E9x-M3 verbaut, das dem Klassiker professionelle Driftqualitäten verleiht. Die Fahrleistungen dürften sicherlich absolut ausreichend sein, und so manchem Fahrer eines modernen BMW-Modells die Tränen in die Augen treiben.
Unser Fazit zu diesem BMW 2002:
Geht nicht, gibt’s nicht! Unter dem Motto stand wohl der Aufbau des einmaligen Projekts, das dem kanadischen Tuner George Dalmakis so schnell keiner nachmacht, und das hochprofessionell sowie mit klarer Linie und klarem Konzept umgesetzt wurde. Wir sind beeindruckt. Falls ihr nicht genug vom 2002 bekommen könnt, dann empfehlen wir euch, die Bildergalerie am Ende des Artikels anzuklicken.
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