Einen BMW 3.0 CSL E9 im Motorsport-Look irgendwo zu entdecken dürfte wohl nahezu unmöglich sein. Zwar gibt es manchmal ein Fahrzeug auf diversen Auktionen zu erstehen, Preise im hohen siebenstelligen Bereich sollte man aber durchaus einplanen. Im Jahr 2019 sollte beispielsweise ein 1974er IMSA BMW 3.5 CSL aus der BMW Motorsport Collection von Henry Schmitt über 2-Millionen-US-Dollar erzielen. Zwar wurde der angepeilte Wert nicht ganz erreicht und das Fahrzeug deshalb nicht verkauft, allein der angesetzte Wert zeigt aber, was ein Original BMW 3.0 CSL E9 im Motorsport-Look kosten soll. Alternativ zu diversen Auktion gibt es den 3.0 CSL E9 im Motorsport-Look vielleicht noch in einem Museum oder bei einer Veranstaltung mit historischen Rennwagen zu sehen. Manchmal ist aber auch einer im Straßenverkehr zu sehen. Und zwar das Fahrzeug von Georg Schuster und dessen Vater. Eine wunderschöne Replika, die in einer aufwendig produzierten und überaus sehenswerten Reportage von Sourkrauts vorgestellt wird. Der BMW 3.0 CSL Group 5 Widebody mit Straßenzulassung ist einmalig.
BMW 3.0 CSL E9 Group 5 Replika
Denn natürlich hat es den historischen Rennsport-Klassiker nie für die öffentliche Straße gegeben. Schon dieser Umstand macht das Einzelstück noch ein Stück spezieller. Und sehr speziell war auch die Entstehung vom Fahrzeug. Allein das Finden einer geeigneten Basis war eine Herausforderung. Sucht man aktuell einen E9 aus Anfang der 70er-Jahre, so ist er entweder unverkäuflich oder nahezu schrottreif. Für eine restaurierte nackte Karosserie werden im Netz derzeit locker 40.000 € aufgerufen. Und noch einmal schwieriger ist es an BMW Motorsport-Teile zu kommen. Ein originalgetreuer Nachbau ist nahezu unmöglich. Denn technische Vorlagen existieren nicht. Doch mittels diverser Kontakte war es für die Erschaffer dennoch möglich. So ergab sich beispielsweise die Möglichkeit einige Original (!!!) Teile direkt bei BMW auszuleihen und diese als Grundlage für die Erstellung der GFK-Komponenten zu nutzen.
klassisches Saugmotor-Tuning für 420 PS
Und schwierig war natürlich auch ein Original-Triebwerk aus den 70er-Jahren zu finden, das bezahlbar ist. Georg Schuster beschloss deshalb einen S38 Reihensechszylinder aus dem M5 E34 mit 3,8 Litern Hubraum zu verbauen. Mit klassischem Saugmotor-Tuning wurde das Triebwerk auf 420 PS gebracht und damit ist auch ein standesgemäßer Vortrieb garantiert. Zwar müsste die korrekte Bezeichnung nun BMW 3.8 CSL lauten, aber das Detail lässt sich problemlos verschmerzen. Das Einzelstück bekam übrigens eine erheblich verbreiterte Spur unter anderem mit Hilfe von Hinterachsschwingen eines BMW E3 sowie einem speziell angefertigten KW Fahrwerk. Und ausgefüllt werden die dicken Backen von wunderschönen 18-Zoll-BBS-Felgen und dahinter sitzt eine standesgemäße Brembo Bremsanlage. Und sogar besser als beim Original ist die Lackierung. Die charakteristischen Streifen in den Farben der damaligen Motorsport-GmbH sind nämlich einlackiert und nicht nur aufgeklebt wie beim Original. Viel mehr Infos zum Projekt findet ihr im Video. Viel Spaß beim Anschauen!
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