Der Mercedes-Benz MB 100 (in Korea und Vietnam auch als Ssangyong oder Daewoo Istana bekannt) war die damalige Konkurrenz zum VW Bulli und unter dem Spitznamen „Kutter“ bekannt. Und den trug der MB 100 zurecht. Denn der werksseitige als „unkaputtbar“ bekannte Vierzylinder-Diesel mit müden 72 PS und das butterweiche Fahrwerk vermittelten mehr das Gefühl vom Schwimmen als vom Fahren. Doch vor über 30 Jahren hat der Tuner Brabus dem MB 100, mit den DIN-mäßig eckigen Scheinwerfern und dem Blick von einem Dackel, dem man den Knochen gestohlen hat, einer Tuning-Kur unterzogen. Der bekannteste Mercedes-Tuner weltweit ist bereits seit über 40 Jahren im Geschäft und was es heutzutage an einer V-Klasse und einem Sprinter gibt, das gab es schon vor über 30 Jahren am MB 100 und auch am großen Bruder, dem MB 207. Wir reden vom Tuning!
Brabus Mercedes MB 100 D
Allerdings wurden vom Mercedes MB 100 D viel weniger gebaut als von aktuellen Brabus-Transportern. Das Tuning-Programm für den „Kutter“ Endstand ende der 80er- und Mitte der 90er-Jahre und heutzutage ist der Brabus MB 100 D so selten, dass sogar Brabus selbst kaum Informationen zu Stückzahlen oder den damaligen Preisen hat. Während der praktische Lademeister hierzulande nur von 1988 bis 1995 gebaut wurde, gab es das leichte Nutzfahrzeug außerhalb Deutschlands sogar deutlich länger. Es gab ihn dabei in verschiedenen Ausführungen, wie als Bus, als Kastenwagen, als Kombi und auch als Pritsche. Allerdings nur mit einem Motor. Und zwar mit dem 2,4-Liter-Diesel-Reihenvierzylinder (OM 616) mit 72 PS. Später dann „erstarkte“ das Triebwerk auf 75 PS.
Allerdings hatte Brabus an der Mehrleistung keinen Anteil. Die haben sich nämlich nur auf die Optik konzentriert. Der Bottroper Mercedes-Spezialist verbaute am Kastenwagen schicke Leichtmetallfelgen in der damals angesagten Turbinenoptik, es gab einen sportlichen Frontschürzenaufsatz mit integrierten Nebelleuchten und sogar Doppelrohr-Sidepipes hatte man sich einfallen lassen. Und weil der Transporter ab Werk mit einer Art Keilfahrwerk ausgerüstet war, verbaute Brabus an der Hinterachse sogar eine Tieferlegung. Leider gibt es nahezu keine verlässlichen Informationen zum Tuning-Programm für den MB 100 D und auch nicht vom MB 207. Schaut man sich im Netz um, dann gibt es vom MB 100 D fast nur ein Fahrzeug in der Farbe „Inkagelb“ zu sehen, dass mal mit und mal ohne Frontschürzenaufsatz dasteht. Der eckige MB 100 D gehört damit definitiv zu den seltensten Brabus-Umbauten überhaupt.
Foto/s: Brabus
Oder interessiert euch speziell der Tuner Brabus?