Könnt ihr euch noch an den ultraflachen 1969er Chevrolet Camaro mit Corvette-V8 erinnern? Dem Einzelstück wurde mittels Chopping (kein Sectioning) eine ultraflache Frontscheibe im Stil eines typischen Speedsters verpasst und in Kombination mit typischen Tuning-Modifikationen ist daraus ein einmaliges und besonders dynamisch anmutendes Fahrzeug entstanden. Und nun gibt es gleich ein weiteres Exemplar, das noch einmal knapp zwei Jahrzehnte älter ist. Und zwar ein 1950er Chevrolet Bel Air als Cabriolet. Auch er hat lediglich eine minimale Frontscheibe, dafür aber einen maximal dynamischen Style. Und selbstverständlich ist auch dieses Fahrzeug ein absolutes Einzelstück. Wer ein Fan von alten amerikanischen Fahrzeugen ist, der sollte natürlich mit dem „Chevrolet Bel Air“ etwas anzufangen wissen. Doch dieses Fahrzeug ist anders. Zwar ist es ein typischer Bel Air aus dem Jahr 1950, allerdings komplett umgemodelt bis in die Kabine.
1950er Restomod Chevrolet Bel Air!
Das Fahrzeug nennt sich „Boost“ und ist das Werk einer in Utah ansässigen Firma mit Namen Weaver Customs. Und schon schließt sich der Kreis! Denn Weaver Customs war auch für den eingangs verlinkten Camaro zuständig. Und nicht nur das. Sie haben auch einen verrückten 1970er Plymouth Barracuda TorC mit 1.500 PS-Dieseltriebwerk auf die Beine gestellt. Und den Bel Air mit Airlift Performance Airride gibt es schon einige Jahre. Er wurde zum ersten Mal im Jahr 2013 zur Detroit Autorama gezeigt, wo er den „Class Radical Custom“ gewonnen hat. Und dass er „radikal“ ist, das steht wohl außer Frage. Das Auto hat sogar einige Karosserieteile verbaut, die nichts mit dem Original zu tun haben. Ziel war es, den alten Klassiker wie ein Rennauto aussehen zu lassen. Der Boost-Roadster wurde zum reinen Zweisitzer umgebaut und hat kaum noch Zierrat dabei und sogar die Türgriffe wurden gecleant. Das Resultat ist ziemlich massiv und beeindruckend und lackiert in Gun Metal Grey und rot.
Windschutzscheibe im Speedster-Stil
Viele Karosserieteile wurden speziell nur für dieses Fahrzeug angefertigt und sind damit längst keine Originalteile. Was aber nicht an dieses Fahrzeug gehört, das erkennt wohl nur der absolute Profi. Für uns ist jedes Karosserieteil so integriert, als wäre es schon immer am Bel Air verbaut gewesen. Vorn gab es beispielsweise einen speziellen Frontsplitter, dann wäre da die erwähnte Windschutzscheibe im Speedster-Stil und auch ein einzigartiges Heck ist zu sehen. Und zwar eines mit einer Flowmaster-Auspuffanlage sowie mit einem umgedrehten Chevrolet-Grill aus dem Jahr 1951. Innen gab es ein rotes Interieur (JS Custom Interiors) mit einem komplett neuen Armaturenbrett samt schicken Dakota Digital-Anzeigen und auch eine sportlich aussehenden Mittelkonsole sowie speziell angefertigte Stahlrahmen für die beiden Sitze sind verbaut.
mit 6,3-Liter-V8-Motor
Hinter dem Gestühl befindet sich je ein Überrollschutz und darunter ist eine hochwertige Soundanlage integriert. Und typisch Weaver Customs ist natürlich auch unter der Haube jede Menge los. Angetrieben wird das Einzelstück von einem aufgeladenen 6,3-Liter-V8-Motor (383 ci, Supercharged 383 CID Small Block) in Kombination mit einer Chevrolet-3-Gang-Automatik (B&M Racing TH350) samt Heckantrieb. Die Kraft gelangt an schicke Intro Wheels Apache Felgen im Format 22×10 Zoll hinten und 18×8 Zoll vorn mit Pirelli Reifen. Dahinter verbaut ist eine Wilwood Scheibenbremsanlage mit 6-Kolben vorn und 4-Kolben hinten. Nachdem das Fahrzeug übrigens im Jahr 2014 auf einer Barrett-Jackson Auktion versteigert wurde, hat man nichts mehr davon gehört. Schade!
Foto/s: Weaver Customs
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