Er war selten, er war exotisch und er war irgendwie auch furchteinflößend! Der De Tomaso Mangusta, der sich im Windschatten des berühmteren Pantera im Laufe der Jahre eigentlich in Luft hätte auflösen müssen. Doch für die Kenner und Puristen gilt das erste Supercar aus der Schmiede von De Tomaso als das einzig Wahre überhaupt. Der Ursprung des Fahrzeugs stammt eigentlich im Series 1 Mangusta, einem Sportwagen mit Vierzylinder-Mittelmotor aus dem Jahr 1963. Zwar blieb dieser erfolglos, De Tomaso setzte aber weiter auf das Mittelmotorkonzept mit Zentralrohrrahmen. Nur gab es im zweiten Anlauf einen mächtigen V8 von Ford unter der Haube. Dazu von Giorgetto Giugiaro gezeichnete traumhafte Proportionen der Karosserie und den selbstbewussten Namen „Mangusta“. Die italienische Bezeichnung der Mungo, der sich, wie wir wissen, noch nicht einmal vor einer Cobra fürchtet.
1970 De Tomaso Mangusta
Aber warum war der Mangusta furchteinflößend? Weil das Chassis nur eine geringe Steifigkeit besitzt und mit einer Gewichtsverteilung von 32:68 leben muss. Das führte zu einem teils tückischem Handling. Allerdings meist nur dann, wenn diverse Modifikationen vorgenommen wurden. Ein Mangusta im Serienzustand, also ohne nachträgliche technische Eingriffe, war in der Regel deutlich besser beherrschbar. Zwar war der rostanfällige Italiener mit dem niedrigen und ziemlich beengten Cockpit irgendwie eigenwillig, dass geteilte Heckdesign, das wie eine Muschel den Motor in der Mitte verschließt, und die aufgrund vom fehlenden zusätzlichen Aufprallschutz mögliche Formgebung, entschädigten aber für alles. In den Jahren von 1967 bis 1972 hat man übrigens nur 401 Mangustas gebaut. Während Carroll Shelby am Ford GT40-Projekt werkelte, hatte De Tomaso also das Gegenstück zur britisch-amerikanischen Cobra erschaffen. Und von dem sind nur noch etwa 250 Exemplare übrig. Und im März geht die Mangusta-Serienummer 8MA1118 auf die Suche nach einem neuen Besitzer.
230 PS und 420 NM Drehmoment
Versteigert wird dieses Exemplar in Rot zur Mecum-Auktion in Glendale, Arizona. Das Fahrzeug hat innen schwarzes Leder und natürlich den Ford 302ci (4,9 Liter) Motor, in Kombination mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe und 230 PS und 420 NM Drehmoment, an Bord. Das Fahrzeug steht auf 15-Zoll-Felgen mit BF Goodrich Comp T/A-Reifen und hat einen doppelten Anda-Auspuff mit vier Chromrohren, Scheibenbremsen rundum, elektrische Fensterheber und sogar eine Klimaanlage verbaut. Zwar gibt Mecum keine Schätzung zum Auktionspreis ab, doch das Bewertungsunternehmen Hagerty schätzt den Zeitwert auf über 310.000 US-Dollar. Im folgenden Video gibt es ein Fahrzeug aus 1969 zu sehen.
Foto/s: Mecum Auctions
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