Er zählt bis heute zu den legendärsten britischen Sportwagen überhaupt und war auch einmal automobiler Hauptdarsteller eines James-Bond-Films. Die Rede ist vom Lotus Esprit, dem einzigen Serienautomobil weltweit, das einen Heckmotor und Frontantrieb besitzt. Mit seiner extremen Keilform, die von Giorgetto Giugiaro entworfen wurde, weiß der Supersportwagen der 1970er-Jahre noch heute zu polarisieren. Für die Einen ist er ein zeitloser Klassiker, und für die Anderen wirkt er für einen europäischen Sportler etwas zu amerikanisch designt. Nichtsdestotrotz wurde er fast drei Jahrzehnte mehr oder weniger unverändert gebaut, und verhalf der damals noch sehr jungen britischen Sportwagenmarke zu Weltruhm.
Tief, tiefer, Lotus!
Heute möchten wir euch ein ganz besonderes Exemplar vorstellen, welches in Japan, genauer gesagt in Nagano, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1998, beheimatet ist, und von seinem Besitzer auf eine ganz spezielle Art und Weise modifiziert wurde. Schon auf den ersten Blick sieht der Esprit so aus, als würde er gleich den Asphalt auffressen. Breit und ultratief steht er da, und lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er es wirklich ernst meint in der Liga der klassischen Supersportler.
Ein wenig ist der Esprit im Stil des BMW M1 Procar gehalten, aber das ist Zufall, und es war nicht die Absicht des Tuners, irgendwelche Parallelen zu dem legendären Münchner herzustellen. Vielmehr ist diese Lackierung, welche von der M-GmbH stammen könnte, eine Hommage an die Felgenschmiede SSR, von der auch die Alufelgen stammen, welche vorne 16 Zoll (16×7,5) und hinten einen Durchmesser von 17 Zoll (17×9,5) besitzen. Besonders auffällig sind die Turbofans genannten Abdeckungen an den vorderen Felgen, welche dazu dienen, die Kühlung der Bremsen zu verbessern, jedoch auch ein absolutes Design-Highlight am Esprit sind.
Das Airride-Fahrwerk hört auf die Bezeichnung Air Cobra System und stammt von der japanischen Firma Tanabe, und es wurden an der Hinterachse Stoßdämpfer eines Mazda MX-5 verbaut, der in Japan unter dem Namen Mazda Eunos Roadster verkauft wird. Mit dem Tiefflieger ist man auf jeden Fall der Star auf jedem Tuningtreffen.
Die Leistung ist für heutige Verhältnisse ziemlich mau.
Ein Vierzylinder-Turbomotor mit 2,2 Litern Hubraum treibt den Esprit an, und die Leistung beträgt ohne Modifikationen am Motor maximal 214 PS. Das maximale Drehmoment beläuft sich auf 271 Newtonmeter, und ist damit für heutige Verhältnisse äußerst dürftig. Doch auch das Gewicht ist nicht gerade üppig, denn das Leichtgewicht bringt kaum über 1,3 Tonnen auf die Waage, wodurch auch die auf dem Papier geringen Leistungswerte für eine zügige Beschleunigung sorgen. Fahrspaß bietet der Wagen, der wie oben bereits erwähnt, über einen Heckmotor und Frontantrieb verfügt, ohnehin eine Menge, da Lotus damals schon fahrdynamisch in der Champions-League spielte.
Unser Fazit zu diesem geslammten Lotus Esprit:
Sehr mutig, was sich der japanische Tuner, der nur unter Tsuchida-san bekannt ist, da getraut hat. Das Projekt ist unserer Meinung nach äußerst cool und absolut exotisch. So etwas findet man sicher kein zweites Mal. Solltet ihr auch Gefallen am Lotus gefunden haben, dann könnt ihr euch die dazugehörige Bildergalerie, die wir dem Artikel beigefügt haben, ansehen. Sollten wir noch mehr Infos zu den Änderungen am Esprit erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht.
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