Tuning in den 80er-Jahren? Das gab es nicht nur im Bereich von VW Golf, Opel Manta und Ford Capri, sondern auch eine Etage weiter oben am BMW 6er Coupe. Genauer gesagt am E24 der als erste 6er-Reihe von BMW im Zeitraum von Oktober 1975 bis April 1989 gebaut wurde und erst im Jahr 2003 mit dem E63 (Coupé) und dem E64 (Cabrio) einen echten Nachfolger erhielt. Der E24 6er hatte einen 6-Zylinder-Reihenmotor mit 135 bis 210 kW unter der langen Haube und ausschließlich Heckantrieb. Gegenüber dem E9 gab es mit dem E24 zwar nicht mehr die coolen Seitenscheiben die ohne Rahmen komplett versenkt werden konnten, dafür war der Neue viel sicherer. Und auch schneller! Besonders als modifizierte Variante.
Hartge H6SP BMW 635CSi Coupe
Und die gab es gleich in unterschiedlichen Ausführungen. Im Jahr 1982 brachte beispielsweise Alpina auf Grundlage des 635 CSi den B9 auf den Markt. Und auch der renommierte Tuner AC Schnitzer hatte mit dem Typ 6 CS/1 eine getunte Version vom 6er am Start. Und natürlich lies sich damals auch Hartge nicht lumpen und baute von 1982 bis 1987 den 635 CSi zum H6 um. Unter der Bezeichnung H6SP spendierte man dem 6er stattliche 187 kW (255 PS) und erreichte damit eine Höchstgeschwindigkeit von 243 km/h. Und nur kurze Zeit später kam mit dem H6-24 auf Basis des M 635 CSi sogar eine 244 kW (330 PS) Version mit einer Höchstgeschwindigkeit 262 km/h an den Start. Die ”Einstiegsversion” war übrigens der H6s mit 240 PS, dessen Basis der 218 PS starke 635 CSi lieferte. Und einen H6SP (Fahrgestellnummer WBAEC710518173547) aus 1983 gibt es nun zur RM Sothebys Essen Auktion im Sommer zu ersteigern. Speziell ist es ein Exemplar mit M30B34-Sechszylinder der mittels Hartge Behandlung knapp 250 PS und mächtige 450 NM Drehmoment generiert.
Hartge Domstrebe zur Versteifung der Karosserie
Die Pferdchen verrichten dabei seit über 35 Jahren unter einer schicken Domstrebe ihren Dienst. Und auch optisch und akustisch hebt sich der H6SP von der Serie ab. Hartge spendierte dem 6er eine speziell angepasste Auspuffanlage für einen satteren Sound und bezüglich der Optik gab es neue Alufelgen, Hartge Dekor auf den Seiten, Hartge H6SP Embleme, eine dezente Tieferlegung und das aktuelle Fahrzeug trägt sogar die damals beliebten Sinti-Sicheln die auch als Radlaufchrom bekannt waren. Und schon damals zeigte man auch in der Kabine was man hat. Kleine Details wie das neue Lenkrad, spezielle Fußmatten oder der coole Schaltknauf vermitteln Hartge Flair und Exklusivität auch im Interieur. Sollten wir zeitnah noch Infos zu weiteren Änderungen am Hartge H6SP BMW 635CSi Coupe erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht.
(Foto/s: rmsothebys.com)
Oder interessiert Euch speziell die >Hartge GmbH & Co. KG?