Fotos by ardskellig via Speedhunters
In Australien gehen die Uhren bekanntlich ein bisschen anders. Holden und Ford sind immer noch die klare Nummer 1, wenn es um Tuning geht, auch wenn sie schon längst nicht mehr dort produzieren, und Toyota die Spitze der australischen Zulassungsstatistik erklommen hat. Doch viele alte Holden- und Ford-Modelle, welche oftmals zu Restomods umgebaut werden, zeugen von der australischen Tuningkultur, die diese beiden Marken kräftig bevorzugt. Doch nicht nur in Down Under werden alte Holden-Modelle gerne getunt, sondern auch in Indonesien gibt es gewiefte Schrauber, die einem Holden EJ Special Station Wagon aus den 1960er-Jahren einen Toyota-2JZ-Motor verpflanzen, um damit ein ganz besonderes Projekt zu realisieren. Dieses möchten wir euch nun genauer vorstellen.
Holden EJ Special Station Wagon mit Patina.
Im Gegensatz zu anderen Restomods, wurde bei diesem Wagen äußerlich kein großer Wert darauf gelegt, dass er wie im Neuzustand glänzt, denn er trägt mit Stolz und Würde Patina. Man könnte auch von einem Ratlook-Projekt sprechen, denn das Exterieur weist schon deutliche Rostspuren auf, welche jedoch vom reifen Alter des Wagens zeugen. Es wird sich zeigen, ob die Tuner das Projekt mit Patina in Würde altern lassen, oder ob sie sich dazu entschließen, im nächsten Schritt die gesamte Karosserie neu zu lackieren, zu überholen und den Wagen komplett zu restaurieren.
Als Erstes wurden schon mal neue Radläufe gezogen, und SSR/Watanabe-RS8s-Felgen aufgezogen, die dem Patina-Projekt einen deutlich sportlicheren Look verleihen. Ansonsten ist aber das Projekt wohl noch lange nicht fertig, außer es bleibt beim Ratlook, den wir allerdings zu schätzen wissen, denn es muss nicht immer alles auf Hochglanz poliert sein, um in der Tuningszene cool zu wirken und gut anzukommen. Show and Shine ist nämlich nicht immer die erste Devise, wenn es um gelungen Tuningprojekte geht.
Im Innenraum ist bislang alles Serie.
Besonders dem Innenraum merkt man an, dass er schon viele Jahre auf dem Buckel hat. Die Türverkleidungen fehlen komplett, und auch das Cockpit weist deutliche Gebrauchsspuren und ordentlich Patina auf. Ganz im Gegensatz zum Dreispeichen-Holzlenkrad, welches aussieht, als wäre es erst kürzlich eingebaut worden. Solche Lenkräder kennen wir normalerweise von diversen US-amerikanischen Hochglanz-Restomod-Projekten. Der Dachhimmel fehlt komplett, aber die Stoffsitze befinden sich in einem guten Zustand, und sehen aus, als wären sie erst kürzlich neu bezogen worden. Im Interieur steckt noch sehr viel Arbeit, wenn man es auf Hochglanz polieren möchte, aber möglicherweise soll es auch so bleiben, um einen authentischen Look zu bewahren.
2JZ-Motor sorgt für ordentlich Power.
Der originale 2,3-Liter-Reihensechszylinder aus dem EJ musste einem 2JZ-Toyota-Reihensechszylinder weichen, der auch keinen Turbolader besitzt, sondern als Saugmotor unter der Haube fungiert. Die Leistung wurde ohne jegliche Modifikationen am Toyota-Triebwerk bereits im Vergleich zur Serie verdreifacht, aber man muss abwarten, was sich die findigen Tuner aus Indonesien noch alles einfallen lassen, um aus dem Holden ein ganz besonderes Projekt zu machen. Vielleicht kommt ja ein Turbo-Kit zum Einsatz, um noch wesentlich mehr Leistung aus dem Motor zu kitzeln.
Unser Fazit zum Holden:
Man braucht nur Ideen, und den Mut, diese zu verwirklichen. Auch ohne Hochglanz-Tuning, und Perfektion bis ins kleinste Detail, kann man ein cooles Tuningprojekt auf die Beine stellen, das viele Autofans beeindruckt. Solltet ihr Gefallen am Holden finden, dann können wir euch unsere Bildergalerie empfehlen, die wir wie immer am Ende des Textes für euch beigefügt haben.
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