Wer sich mit dem Thema Tuning beschäftigt, der hat ganz sicher schon einmal vom Begriff „Sleeper“ gehört. Das sind Fahrzeuge die optisch möglichst Original aussehen, aber in technischer Hinsicht deutlich aufgerüstet wurden. Und ein solches Fahrzeug ist dieser unscheinbare BMW E36 3er (318i) in Samoablau aus dem Jahr 1998. Ein Fahrzeug, das noch nicht einmal lackierte Stoßfänger, lackierte Außenspiegel, Nebelscheinwerfer oder Klarglas-Blinker besitzt. Lediglich der verbaute Hartge Classic 2-Radsatz im Format 9 × 19 Zoll mit Goodyear-Bereifung (255/30R19) sowie die dezente Tieferlegung, die mittels KW-Gewindefahrwerk (in Druck- und Zugstufendämpfung einstellbar) erreicht wird, stechen hervor. Nicht serienmäßige Alufelgen und eine dezente Tieferlegung hat heutzutage aber nahezu jeder E36. Nichts Besonderes also! Das Highlight des 3ers sitzt natürlich unter der Motorhaube. Hier werkelt ab sofort ein gewaltiger 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Turbodiesel (N57D30TOP) aus dem BMW E71 X6 xDrive 40d. Und den hat die Mantec Racing GmbH dort exakt platziert. Und die Jungs und Mädels sind seit Jahrzehnten für außergewöhnliche Motorswaps bekannt.
Mantec BMW 3er (E36) 40d!
Da wird auch schnell mal ein gepimpter V10 mit 650 PS aus dem E60 M5 in den 3er Compact gestopft. Doch diesmal sollte es ein Selbstzünder sein. Unter der Leitung von Günther Manhart verbaute das Tuning-Team zum serienmäßig 306 PS & 600 NM starken Triebwerk noch eine speziell angefertigte E36 M3 Abgasanlage mit Sport-Downpipes, es gab einen mächtigen Ladeluftkühler und natürlich ein spezielles Chiptuning um die neuen Komponenten softwareseitig mit dem Motormanagment zu vereinen. Das Resultat sind heftige 410 PS und brutale 880 Nm Drehmoment. Bezüglich dem Drehmoment ist das gegenüber einem M3 mit S50B30-Sechszylinder fast die dreifache (!!!) Leistung. Und Mantec strebt sogar ein Upgrade auf 500 PS an! Und damit die Kraft artgerecht auf die Straße kommt, mussten noch Achsen vorn und hinten vom E36 M3 her und das Hinterachsdifferenzial hat man mit einem Sperrkörper vom E39 M5 bestückt.
DSC & ABS vom E90, Bremse vom M4
Dazu gab es noch das DSC und das ABS vom E90 und das werksseitige Getriebe vom 318i flog natürlich auch raus. Es wurde durch die moderne 8-Gang-Automatik des X6 ersetzt. Das Resultat ist eine Höchstgeschwindigkeit von gut 300 km/h und den Sprint auf Landstraßentempo dürfte die biedere Limo wohl in unter 5 Sekunden absolvieren. Und damit auch eine artgerechte Verzögerung garantiert ist, gab es eine M-Sportbremsanlage mit 4-Kolben-Sätteln und gelochten Scheiben vom F82 M4 vorn und hinten sitzen massive Fauststättel vom 1er M Coupé samt E36 M3-Scheiben. Und schlussendlich gab es auch ein paar Änderungen in der Kabine. Diese sind aber ähnlich dezent wie die Modifikationen außen.
E46 M3-Sportlenkrad mit Schaltwippen
Mantec Racing verbaute ein E46 M3-Sportlenkrad mit Schaltwippen, ein E90-Kombiinstrument und natürlich den neuen Wählhebel der angesprochenen Automatik. Die Fensterkurbeln vorn und hinten und die langweilige Velours-Ausstattung sind dagegen geblieben. Und wie immer ist der komplette Umbau natürlich vom TÜV abgenommen und samt Abgasnorm Euro 5 in die Fahrzeugpapiere eingetragen. So geht Sleeper! Sollten wir zeitnah noch Informationen zu weiteren bisher nicht erwähnten Änderungen erhalten gibt es natürlich wie immer ein Update für diesen Bericht.
Foto/s: Mantec Racing
Und auch vom Tuner Mantec Racing haben wir noch jede Menge weitere Autos, folgend ein kleiner Auszug: