Habt ihr gewusst, dass man den Oldsmobile Cutlass grundsätzlich 32 Jahre lang gebaut hat? Er war ein Pkw der oberen Mittelklasse und kam im Frühjahr 1967 auf den Markt. Bis Mitte 1981 wurde der Oldsmobile unter der Schirmherrschaft von General Motors gefertigt. Zu Beginn nur als besser ausgestattete Variante des Oldsmobile F-85, später dann, ab 1972, als vollständiger Ersatz für den F-85. Doch dann war irgendwann Schluss. Doch zu Beginn vom Jahr 1997 wurde die Namensbezeichnung wieder für den Nachfolger des Ciera genutzt. Allerdings in einer komplett anderen Fahrzeugklasse. Und zwar in der unteren Mittelklasse bis Ende 1999. Von den insgesamt sechs gebauten Generationen ist die Dritte wohl aber die optisch Beste gewesen. Zumindest empfinden wir das so.
Prototyp: G-Machine A-Body-Chassis
Und eben solch ein Exemplar der dritten Generation ist dieses schwarze Biest. Und der Umbau des 73er Cutlass ist im weiter unten eingebetteten gut 8 Minuten langen Video eindrucksvoll dokumentiert. Das Video enthält zwar keine Erzählungen, aber es dokumentiert den Aufbau des Projektes mit einer coolen Diashow und vielen Bildern. Und es handelt sich nicht nur um eine reine Diashow. Das mit einem stattlichen 800 PS starken V8 ausgestattete Coupe ist am Ende vom Beitrag mit einer eindrucksvollen Soundkulisse zu hören und auch ein kleiner Walkaround findet statt. Und der deutlich modifizierte GM LSA-V8 ist natürlich das absolute Highlight vom Umbau. Er kommt ursprünglich aus einem Chevrolet Camaro ZL1 (2012 bis 2015) und hat auch im Cadillac CTS- V (2008 bis 2013) als aufgeladene Variante mit 6,2-Litern Hubraum und Kompressor seinen Dienst verrichtet. Das Triebwerk wurde auch als sogenannter „Crate Engine“ angeboten mit der aus dem angesprochenen CTS-V bekannten Leistung von 564 PS & 747 Nm Drehmoment.
Forgeline GT3C-Felgen in 18 Zoll
Dieser LSA aus dem Oldsmobile Cutlass wurde jedoch noch von Schwartz Performance aus Woodstock in Illinois (die auch das komplette Fahrzeug gebaut haben) mittels Nitro-Einspritzung und weiteren Änderungen auf fast 800 PS gepusht. Gekoppelt ist das Triebwerk an ein Tremec T56 Magnum-Getriebe und der Rest vom Antriebsstrang besteht aus einer speziellen Stahl-Antriebswelle, einem Moser 9-Zoll-Heck und dazu ist ein TrueTrac-Differenzial sowie eine 3,70 Übersetzung verbaut. Und Schwartz Performance hat das Oldsmobile Cutlass auch mit dem hauseigenen G-Machine-Chassis ausgestattet.
Beim Fahrwerk entschied man sich übrigens für den Hersteller Ridetech, der ein einstellbares HQ Gewindefahrwerk lieferte. Und damit die stark motorisierte Variante des Oldsmobile Cutlass auch wieder artgerecht abgebremst werden kann, musste natürlich eine standesgemäße Bremsanlage her. Hier fiel die Wahl aus ein System aus dem Hause BAER, dass mit 14 Zoll (ca. 36 cm) großen Bremsscheiben und 6-Kolben-Bremssätteln für eine optimale Verzögerung sorgt. Die Bremsanlage versteckt sich hinter filigranen Forgeline GT3C-Felgen mit einem Durchmesser von 18×9-Zoll vorn und 18×10,5 Zoll hinten.
Michelin Pilot Super Sport Reifen
Bestückt ist der Radsatz übrigens mit Michelin Pilot Super Sport Reifen rundum. Die vollständig restaurierte und aufs Wesentliche reduzierte Karosserie ohne Frontschürze hat man in ein glänzendes Schwarz gehüllt, wobei die Front zum großen Teil nun aus Glasfaser besteht. Und selbstverständlich ist auch die Kabine komplett überholt und restauriert. Es gab eine edle handgefertigte Lederausstattung in Schwarz, ein 3-Speichen-Aluminium-Sportlenkrad und dazu dezente Applikationen aus Holz sowie viele kleine Details wie ein geänderter Schalthebel, moderne Instrumente und vieles mehr. Der Exot mit 73-77 GM A-Karosserie ist schon im Serienzustand ein absoluter Exot, als Restomod-Projekt mit moderner Technik aber definitiv ein absolutes Einzelstück. Und ein ziemlich gelungenes noch dazu!
(Foto/s: Schwartz Performance)
Oder interessiert Euch speziell das Thema Restomod-Fahrzeuge?