1970er Porsche 914/6 Restomod in Zitronengelb mit 270 PS!

Er war früher das Traumauto von vielen jungen Frauen, und in den 1970er-Jahren als Sekretärinnen-Porsche verschrien: der VW-Porsche 914! Doch langsam reift der Mittelmotor-Sportler zu einem absoluten Klassiker, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass nicht allzu viele Exemplare des Modells überhaupt bis heute überlebt haben. Er war auch ein Pionier in Sachen Modellpolitik der Zuffenhäuser, aber die Zeit war damals wohl noch nicht reif für einen kleinen, relativ erschwinglichen Porsche unterhalb des 911er. So blieb der 914er ein verkanntes Automobil, welches erst jetzt den Status des Mauerblümchens so langsam abschütteln kann. Gerade der von uns vorgestellte, neu aufgebaute 914/6, der vom amerikanischen Tuner Andy Thonet vollständig restauriert und modifiziert wurde, ist unserer Meinung nach ein echter Geheimtipp für jeden Porsche-Liebhaber.

 Oldtimer mit versteckten Qualitäten

Es ist nicht der erste Porsche 914, den Tuner Andy Thonet besitzt, da er schon einige dieser Modelle fuhr. Es waren jedoch bislang immer Vierzylinder-Modelle, weshalb er sich nun den Traum von einem 914/6 erfüllte, der mit einem luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotor ausgeliefert, und nur 3.338 Mal gebaut wurde. Über das Forum 914world.com fand Andy schließlich seinen Traum-Porsche. Knapp zwei Stunden von Los Angeles entfernt, in einer Wüstenstadt namens Apple Valley, stand der 914/6 im schrottreifen Zustand. Der Tuner erkannte aber sofort das Potenzial, aus der Rostlaube ein Projektauto zu machen, und unterschrieb am 20. März 2010 den Kaufvertrag für den Wagen mit der Seriennummer 970. Der Porsche wurde dann in liebevoller Handarbeit und mit großem Aufwand komplett restauriert, und anstatt dem 2-Liter-Boxermotor fand ein 3-Liter-Sechszylinder-Boxer den Weg unter die Haube.

seltene Breitbau-Kotflügel in OEM-Optik

Die so seltenen Breitbau-Kotflügel, welche damals als M471 Option erhältlich waren, und die Optik an den großen Bruder 914/6 GT anlehnten, wurden nur 400 Mal zu Homologationszwecken gebaut. Somit ist dieser Restomod-914 etwas ganz Besonderes. Es wurde auch ein neues Fahrwerk, das aus Bilstein-Sportdämpfern sowie Rebel Racing-Gewindefederbeinen mit Eibach-150-Federn (samt Elephant Racing-Buchsen vorn und hinten, 19-mm-Stabilisatoren vorn mit Weltmeister-Buchsen) besteht, verbaut, um ein sportlicheres Fahrverhalten zu bekommen. Für ordentliche Verzögerungswerte sorgt eine Bremsanlage eines frühen 911 S an der Vorderachse, und die Bremsen eines 914/6 GT an der Hinterachse, welche jeweils von PMB Performance generalüberholt wurden. Der zitronengelbe 914er rollt übrigens auf Toyo Proxes 4-Reifen im Format 205/55R16 und 225/50R16, welche auf Fuchs-Felgen im 16-Zoll-Format (7×16 und 8×16) aufgezogen sind. So ausgerüstet, ist der restaurierte Porsche ein absoluter Blickfang, und beweist, dass perfekte Restomods nicht nur von US-Fabrikaten stammen müssen. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass der Wagen bereits diverse Preise und Pokale auf Treffen, welche oftmals vom Porsche Club of America veranstaltet wurden, abgeräumt hat.

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Restauriertes Interieur mit zeitgenössischem Flair.

Das Cockpit ist zu großen Teilen originalgetreu restauriert worden, und es wurden lediglich ein Vierspeichenlenkrad, diverse Zusatzinstrumente und Sportsitze der Marke Scheel hinzugefügt. Ansonsten befindet sich der Innenraum weitestgehend im perfekten Originalzustand, wodurch auch das typische Sportwagenfeeling der 1970er-Jahre aufkommt.

270 PS für ein Halleluja!

Als Antriebsquelle fungiert, wie bereits erwähnt, ein 3-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, der mit Hilfe diverser Modifikationen auf 270 PS aufgeblasen wurde. Unter anderem befinden sich Doppelzündungs-Zylinderköpfe, 36-mm-Einlassventile vom 911 SC, Mahle-Kolben, polierte Pleuel, Custom-Nockenwellen von Dougherty, modifizierte Krümmer, ein modifizierter Weber-40IDF-Vergaser, Dansk Sport-Schalldämpfer, Ölleitungen vom 914/6 GT und ein Setrab-Kühler im Fahrzeug, wodurch eine enorme Leistungssteigerung von sagenhaften 160 PS gegenüber dem 160 PS Serienmodell erzielt wurde. Und das ohne Turbolader oder Kompressor! In Kombination mit dem geringen Gewicht von unter 1.000 Kilogramm dürften die Fahrleistungen auf einem sehr hohen Niveau liegen. Die Kraftübertragung erfolgt übrigens über ein Fünfgang-Handschaltgetriebe an die Hinterräder.

Unser Fazit zu diesem Porsche 914:

Es zeigt sich sehr deutlich, dass auch verkannte Automobile absolute Tuning-Highlights werden können, wenn man das Projekt professionell angeht, und viel Liebe und Herzblut in die Restauration und Modifizierung seines Schätzchens steckt. Einen 911er zu tunen ist keine Kunst mehr, und auch wenn der VW-Porsche 914/6 nicht den Mythos eines 911 aufweisen kann, so ist es doch sehr erfrischend zu sehen, dass Porsche-Tuning nicht immer nur mit den drei magischen Ziffern verbunden ist. Solltet ihr auch Gefallen am wohl einzigartigen Restomod-Projekt gefunden haben, dann könnt ihr einen Blick in unsere Bildergalerie am Ende vom Beitrag werfen.

Foto/s: Andy Thonet

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