Was BMW der legendäre X5 V12 Le Mans, das ist bei Renault der irre Espace F1! Und gegenüber dem X5 (E53) mit 700 PS dank V12-Triebwerk aus dem siegreichen Le Mans-Prototypen BMW V12 LMR ist der Franzose sogar noch stärker. Aber auch deutlich auffälliger! BMW setzte beim X5 lediglich auf eine zentrale Auspuffanlage, schicke zweifarbige BBS Alufelgen und leicht geänderte Schürzen sowie eine Motorhaube mit Luftöffnung. Renault hat dagegen den Espace zum ultrabreiten Bodybuilder mutieren lassen. Er wurde übrigens gebaut als Dankeschön für damals 10 Jahre Espace und drei Konstrukteurs-Titel in der Formel 1. Doch kommen wir zuerst zur Technik vom Fahrzeug aus den Neunzigern. Das Einzelstück hat tatsächlich den 811 PS starken V10-Saugmotor aus der damaligen Formel 1 verbaut.
nur 2,8 Sekunden auf 100 km/h
Das Triebwerk lässt den Familienvan in nur 2,8 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen (mit Traktionskontrolle) und dürfte Fahrer eines aktuellen Porsche 911 GT2 RS, eines Ferrari 488 GTB bis hin zum limitierten Lamborghini Aventador SVJ alt aussehen lassen. Die Kooperation vom Williams F1-Team und der französischen Firma Matra (hat damals den serienmäßigen Espace gebaut) unter der Leitung von Konstrukteur Gérard Ducarouge ist wohl das verrückteste und schnellste was Renault bis heute für die Straße geschaffen hat. Mit nur 1,1 Tonnen Leergewicht ist nicht nur der Sprint auf 100 km/h spektakulär, sondern insbesondere darüber hinaus wird die unendliche Kraft messbar. 200 km/h werden nämlich in weniger als 7 Sekunden erreicht und die Topspeed wird mit dem verbauten Getriebe auf 300 bis 310 km/h geschätzt.
Williams hat das Carbonchassis gebaut
Williams war übrigens für das Carbonchassis, die Mechanik und die Aerodynamik zuständig und Renault spendierte den phänomenalen Motor sowie jede Menge Budget. Und das Interieur hat man komplett leer geräumt und mit vier Carbon-Schalensitzen ausgerüstet. In der Mitte sitzt der 67 Grad V10-Saugmotor, mit einem Hubraum von 3,5 Litern und 40 Ventilen, der im Fahrbetrieb „INNEN“ irre 160 Dezibel laut ist. Im Formel 1 Renner brachte es das Triebwerk auf „nur“ 790 PS bei wahnwitzigen 14.700 u/min und im Espace-Prototyp ist der Output mit 811 PS und einem maximalen Drehmoment von 705 Newtonmetern sogar noch höher. Geschaltet wird übrigens mittels Sechsgang-Halbautomatik von Williams, die hinter dem Motor im Kofferraum verbaut wurde. Um die Gänge zu wechseln muss der Fahrer aber nicht nach hinten kriechen, sondern kann bequem über kleine Knöpfe am Lenkrad hoch und runterschalten. Der Kontakt zur Fahrbahn wird von speziellen Zentralverschluss-Alus mit Turbofans und Slicks im Format 270 / 360 hergestellt die in Kurven Querbeschleunigungskräfte von bis zu 2g ermöglichen sollen.
Widebody-Kit und Monsterflügel auf dem Dach
Und selbstverständlich ist der Espace mit einem speziell angefertigten Fahrwerk ausgerüstet, dass eine Tieferlegung mitbringt und auch die Bremsanlage ist mit Kohlefaserbremsscheiben mit einem Durchmesser von 355 Millimeter vorn und 280 Millimetern hinten an die Kraft angepasst. Doch neben der Technik ist auch die Optik ein absolutes Highlight wie wir finden. Vorn trägt der Espace deutlich vergrößerte Lufteinlässe und einen Frontflügel, es gab rundum eine Verbreiterung der Karosserie und die Fahrer- und Beifahrertür sind mit riesigen Kiemen zerschlitzt. Am Heck zeigt sich ein mächtiger Diffusor und am Dach ein riesiger Flügel, der jede Menge Abtrieb erzeugt. Dazu noch die zweifarbige Lackierung und fertig. Auch heute ist der Espace noch der Wahnsinn auf Rädern wie wir finden! Sollten wir zeitnah noch Infos zu weiteren Details erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht.
(Foto/s: car-revs-daily.com)
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