Wir stellen immer wieder fest, dass es neben dem Ford Mustang noch viele andere Klassiker gibt, die sich zum ultimativen Restomod umbauen lassen und in der Szene beliebt sind. Und dazu gehört natürlich auch der Chevrolet Camaro. Und zwar nahezu unabhängig vom Baujahr. Fast alle Modelle sind beliebt und ganz besonders gilt das für Fahrzeuge aus Ende der 60er-Jahre. Und eben solch ein Exemplar möchten wir euch nun vorstellen. Der Camaro stammt aus dem Jahr 1968 und ist ein aufwendig zusammengestellter Restomod mit, auf den ersten Blick, kaum veränderter Optik. Zum Glück! Denn der Camaro der ersten Generation ist gerade deshalb ein sehr beliebtes Auto bei den Restomoddern. Die eleganten Linien und das unscheinbare Äußere machen den Klassiker zum idealen Kandidaten für einen „Sleeper“. Also ein Fahrzeug, das deutlich mehr unter der Haube hat, als man zuerst vermuten mag. Und auch das ist bei diesem Exemplar der Fall.
1968 Chevrolet Camaro Restomod
Und da das Fahrzeug kaum mehr wiegt als ein aktueller Ford Fiesta, aber fast die Leistung vom Shelby GT500 Mustang hat, sind die Fahrleistungen natürlich wie von einer anderen Welt. Laut Bring a Trailer-Beschreibung (der Chevy steht aktuell zum Verkauf) sitzt unter der Haube ein 6,2-Liter-LS3-V8-Motor mit Holley EFI Einspritzung aus einer 2008er Corvette, der darüber hinaus einen Edelbrock E-Force-Kompressor verbaut hat. Dazu ein großer Ladeluftkühler, eine neue Nockenwelle und ein paar weitere Modifikationen am Triebwerk. Und schon ist der ultimative Sleeper geboren. Geschaltet wird im Chevy übrigens nun mit einem Tremec T56-Sechsgang-Schaltgetriebe und an der Hinterachse ist ein Sperrdifferential (4.11:1 Limited-Slip) verbaut. Akustisch meldet sich das Einzelstück mittels speziell angefertigter Sportauspuffanlage zu Wort und selbstverständlich sind auch die Wilwood-Bremsanlage sowie das Ridetech-Fahrwerk komplett an die Gegenwart angepasst.
V8 mit locker 700 PS Motorleistung
Laut Annonce hat der Camaro auf dem Prüfstand knapp 600 Whp (Radleistung) und ein Drehmoment von 950 Nm (700 lb-ft) abgeliefert, was in Anbetracht von 10 bis 15% Verlustleistung durchaus in den Bereich von 700 PS Motorleistung tendiert. In einem Fahrzeug, das normalerweise nur 1.324 kg wiegt, ein absoluter Fabelwert. Doch was ist noch anders am 68er Camaro? Es hat geänderte Seitenwände hinten, es sind neue Kotflügel verbaut und auch die Motorhaube sowie der Kofferraumdeckel sind überarbeitet. Sogar die Türen ohne Griffe, die fehlenden Schürzen und die entfernten Blinker sind in Eigenregie entstanden. Allerdings sind das Details, die auf den ersten Blick wohl nur der Kenner bemerkt. Das komplette Fahrzeug ist schwarz lackiert und steht auf 18-Zoll-Forgeline-Felgen. Die Scheiben hat man rundum getönt und kleine Details wie die Camaro-Rückspiegel der zweiten Generation, der schwarze Ridetech-Tankdeckel, die LED-Rückleuchten oder die LED-Hauptscheinwerfer runden in typischer Restomod-Manier die Optik außen eindrucksvoll ab. Allerdings geht es auch in der Kabine umfangreich geändert zu.
Alcantara, Carbon und viel Leder in der Kabine
Innen zeigt sich der Klassiker mit einer komplett neuen Lederausstattung in Schwarz, es gibt Türverkleidungen und einen Dachhimmel mit Alcantara Bezug und auch jede Menge Carbon ist verbaut. Die in Eigenregie entstand in der Mittelkonsole beinhaltet einen neuen Schalthebel, eine Vintage Air A/C Klimaanlage und für eine Beschallung abseits vom V8 unter der Haube ist ein Touchscreen-Infotainment-System samt Soundanlage verbaut. Aber auch hier sind es insbesondere die kleinen Details wie beispielsweise das schicke Driven-Sportlenkrad mit 12-Uhr-Markierung und Alcantara-Kranz, die Aluminium-Pedalerie oder das neue Carbon-Kombiinstrument, das den Klassiker so einmalig macht. Lediglich die irgendwie zu bunt geratene LED-Beleuchtung in der Kabine ist uns eine Nummer zu aufdringlich. Allerdings ist das nur ein kleines Detail an einem sonst überragenden Fahrzeug.
Foto/s: Bring a Trailer
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