Fotos by >Ringbrothers
Auch wenn es im vergangenen Herbst keine SEMA Auto-Show gab, hat Wisconsins berühmter Tuner Ringbrothers ein spektakuläres Fahrzeug für die abgeblasene Motorshow vorgestellt. Die neueste Kreation ist ein äußerst dezent veredelter 5,0-Liter-Mercury Cougar XR-7 mit modernem Coyote-Antrieb aus dem Jahr 1968. Wie bitte? Der Reihe nach! Im Cougar-Einzelstück aus den USA sitzt seit dem Umbau ein 466 PS starker Ford Mustang (oder Ford F-150) V8 Saugmotor aus 2011, der an eine Ford 10-Gang-Automatik aus dem Raptor gekoppelt wurde. Und komplett an den Haaren herbeigezogen ist der Umbau nicht. Schließlich war früher der Cougar die gehobene Version des Mustang (Basis: Ford Mustang Hardtop Coupé mit 4,7 oder 6,4 Litern Hubraum, ab 1968 mit 5,8 und 7 Liter V8). Also passt das doch! Und die neue Interpretation artikuliert sich mittels Flowmaster-Abgassystem, das dem Cougar ein sehr dumpfes Bollern verleiht. Und damit die stattliche Leistung auch standesgemäße auf die Straße kommt, gab es ein neues Performance-Sportfahrwerk von DSE und natürlich einen neuen Radsatz. Speziell verbauten die Ringbrothers dreiteilige C1 C103-Felgen aus dem Regal von HRE Performance Wheels mit Michelin-Gummis. Die Felgensterne sind dabei kupferfarben und das Felgenbett ist hochglanzpoliert.
Ringbrothers 1969 Mercury Cougar
Abgesehen von den vielen neuen Bauteilen ist das Fahrzeug natürlich komplett restauriert und bis in die letzte Ritze von Korrosion und Lochfraß befreit. Das versteht sich bei Projekten von denen Ringbrothers allerdings von selbst. Im Zuge der Umrüstung gab es eine komplett neue Bodengruppe, man hat einen speziellen Getriebetunnel gefertigt und die Karosserie überzeugt mit neuwertigen Schürzen, einem verchromten Kühlergrill und den passenden Schriftzügen und Initialen vorne und hinten. Und das besondere optische Detail des Mercury Cougar, die coolen Klappscheinwerfer, die sich hinter Abdeckungen verstecken und sich optisch in den Kühlergrill integrieren, sind noch immer vorhanden. „Wir legen unser Herz in jedes Auto, das wir bauen, und der Cougar ist keine Ausnahme„, sagte Jim Ring, Mitinhaber der Ringbrothers. Und Ring weiter: „Das fertige Produkt ist dezent und edel, aber der Kenner weiß sofort, dass es nichts mit der Serie zu tun hat. Ich kann mir vorstellen, dass sich auch ein Mercury-Designer das ausgedacht haben könnte, wenn sie heute den Cougar bauen würden.“ Und da könnte Ring recht haben! Besonders in Anbetracht der dezenten Optik könnte das stimmen. Denn im Vergleich zu anderen Fahrzeugen wie dem 1969er-Mustang Mach 1 oder dem AMC Javelin ist das neueste Projekt sehr zurückhaltend.
Ford V8 Saugmotor mit Sportluftfilter
Die Lackierung zeigt sich im gelungenen Flaschengrün (BASF – Augusta Green Metallic) und wurde mit jeder Menge Chrom kombiniert. Dazu stechen die knallrot lackierten Bremssättel der High-performance Sportbremsanlage an Vorder- und Hinterachse ins Auge. Und auch ins Auge sticht die behutsam veredelte Kabine. Hier dominiert tonnenweise hellbraunes Leder, es gibt edles Wurzelholz und speziell angepasste hochmoderne Instrumente. Die Mittelkonsole wird vom Automatik Wählhebel, der optisch aber völlig unpassend ist, dominiert und ein richtiges Schmankerl ist natürlich das Aluminium-Sportlenkrad mit Holzkranz und Schaltpaddel. Fazit: Für die Ringbrothers ist der Cougar-Restomod ungewohnt dezent, aber dennoch ein voller Erfolg wie wir finden!
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