Eine steht fest, dieser 1965 VW Bus als Restomod ist kein Hippie Van. Denn er verbirgt ein luftgekühltes Boxergeheimnis unterm Blech. Und definitiv sieht man, dass dem Klassiker nicht an. Der legendäre Volkswagen wurde von RS Autosport aus Südafrika gebaut, und auch wenn es ein paar Eckpunkte gibt, das irgendwas mit dem Bus „komisch“ ist, einen Hinweis auf einen Motor-Swap können wir außen „fast nicht“ ausmachen. Der Volkswagen Typ 2, der je nach Karosserietyp unter der Bezeichnung Transporter, Kombi oder Bus bekannt ist, wurde erstmals 1949 auf den Markt gebracht. Die erste Generation baute man dann über 17 Jahre und sie war äußerst beliebt. Doch das Auto, das wir heute sehen, ist eine Split-Screen Variante aus dem Jahr 1965. Und die wurde in etwas verwandelt, das nur wenige vermuten würden.
mehr Porsche RS als VW T2
Das Team von RS Autosport beschäftigt sich in der Regel mit der Marke Porsche und erweckt insbesondere alte Klassiker aus Zuffenhausen wieder zum Leben. Als Anton Roux, Mitinhaber von RS Autosport, den Bus kaufte, war der Plan einfach. Er wollte den Klassiker von vorn bis hinten restaurieren wie man es tagtäglich mit Fahrzeugen aus dem Hause Porsche macht. Und dann stellte er zufälligerweise im Prozess der Restaurierung fest, dass der Bus bezüglich der Breite und dem Radstand relativ identisch (sogar fast exakt) mit dem Porsche 964 ist. Und so war die Idee geboren, einen Carrera 4-Bus zu bauen. Aber, auch wenn es auf dem Papier einfach klingt, benötigte das Team am Ende mehr als 4.000 Arbeitsstunden, um das Projekt abzuschließen. Dabei gab es unzählige Komplikationen, insbesondere im Hinblick auf die Änderung der Lenksäule, dem Einbau vom Kraftstofftank und diversen Details rund um die Installation vom Getriebe. Aber das Endergebnis ist geradezu spektakulär.
286 PS und 340 Nm Drehmoment
Der Bus fährt jetzt auf einem 964 Carrera 4S-Chassis inklusive Fahrwerk und wird natürlich auch vom legendären Sechszylinder-Boxermotor angetrieben. Allerdings von einem neueren. Und zwar aus der Generation 993 des Carrera. Verbaut ist ein 6-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) mit 286 PS und 340 Nm Drehmoment. Zwar ist der Bus bei Weitem nicht so aerodynamisch wie ein 964, aber er ist dennoch viel, viel, viel schneller geworden. Optisch hat man sich allerdings extrem zurückgehalten. Der Bus trägt eine typische Zweifarbenlackierung und unzählige Chrom-Komponenten wie wir sie kennen. Lediglich der silberne Porsche Radsatz so wie die dahinter verbauter Porsche-Sportbremsanlage mit den großen gelben Sätteln sind ein markantes Detail aus der Gegenwart. Weniger auffällig sind dagegen die gelungenen neumodischen Hauptscheinwerfer mit LED-Tagfahrleuchten (nicht auf allen Bildern zu sehen). Sie zeigen sich weiterhin in OEM-Optik, sind zeitgleich aber hochmodern.
mehr oder weniger stark umgebautes Interieur
Und relativ ähnlich verhält es sich auch im Interieur. Natürlich ist dieses auch komplett restauriert, zeitgleich aber „relativ“ minimal verändert. Auffälligstes Merkmal sind das digitale Kombiinstrument, das sportliche Aluminium-Lenkrad mit Holzkranz, die Leder-Sportsitze, die Sport-Pedalerie und die neue Mittelkonsole mit offener Schaltkulisse. Dennoch sind die wichtigsten Eigenschaften von einem Bus noch immer vorhanden. Er ist praktisch und transportiert Menschen von A nach B. Zumindest noch zwei! Sollten wir noch mehr Infos zu den Änderungen erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht.