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Unscheinbar: „Sleeper“ sind PS-Monster im Serienlook

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 31. Januar 2019 um 12:46 Uhr

Unscheinbar: „Sleeper“ sind PS-Monster im Serienlook

Der Sleeper (Schläfer, im britischen Englisch auch Q-Car) ist ein Auto, das äußerlich vollkommen unauffällig wirkt und auf maximale Leistung getunt wurde. Es gibt sogar Wagen, deren Besitzer bewusst wenig auf das Äußere achten (seltene Wäsche etc.), wodurch das Understatement auf die Spitze getrieben wird. Der englische Slogan hierfür lautet “all go, no show“.

Kia Sorento mit Chevy V8 unter der Haube

Unscheinbar: „Sleeper“ sind PS-Monster im Serienlook

Entstehung des Begriffs “Sleeper”

Die US-amerikanische Bezeichnung “Sleeper” stammt vom Einsatz von Sleeper Agents (Schläfern, wie sie heute auch Terrororganisationen im Feindgebiet platzieren), die britische Bezeichnung ist den Q-Schiffen der Royal Navy entlehnt. Diese waren im Zweiten Weltkrieg als Handelsschiffe getarnte schwer bewaffnete Kriegsschiffe. Die britischen Strafverfolger ließen schon in den 1950er Jahren durch ihre Städte harmlos wirkende Autos patrouillieren. Bestimmte Fahrzeugmodelle eigneten sich schon damals und eignen sich auch heute besonders gut als Sleeper. So wurde der Chrysler C-300, ein normaler Serien-Pkw, ab 1955 teilweise mit einem FirePower V8 Motor (5,4 l, 300 PS [220 kW]) ausgestattet. Damals wurde er damit zum leistungsstärksten US-amerikanischen Pkw.

ab Werk ein Sleeper: der 1955 Chrysler C-300 5,4l V8

Unscheinbar: „Sleeper“ sind PS-Monster im Serienlook

Es folgten bis Ende der 1950er Jahre noch stärkere Chrysler-Modelle mit bis zu 375 PS. Allerdings war gerade die Chrysler C-300 Serie eine eher seltene Modellreihe, die so exotisch wirkte, dass sie schlecht den Schläfer-Status halten konnte, der ja gerade auf Unauffälligkeit zielt. Einen etwas anderen Weg ging Mercedes unter anderem mit dem 300S EL 6.3, der äußerlich vollkommen normal wirkt und ebenfalls sehr stark motorisiert ist. Ein typisches Sleeper-Modell ist der Lotus Omega, dessen Basis der Opel Omega war. All diese Fahrzeuge wurden von ihren Herstellern bewusst als Sleeper konzipiert. Einige moderne Seat-Modelle fallen auch in diese Kategorie. Sie leisten Enormes und wirken sehr unauffällig.

Unscheinbar: „Sleeper“ sind PS-Monster im Serienlook

Sleeper durch bewusstes Tuning der Eigentümer

Noch interessanter als die von Herstellern produzierten Sleeper sind diejenigen Fahrzeuge, deren Besitzer sie durch bewusstes Tuning zu Sleepern machen. Die Motorleistung kann erheblich modifiziert werden (nötigenfalls durch einen anderen Motor), allerdings müssen die anderen Bauteile – Bremsen, Karosserie – der erhöhten Leistung standhalten, sonst kommt das Fahrzeug nicht durch die HU. Manchmal ist die Modifizierung auch sichtbar: Das Auto fährt auf breiteren Reifen, hat eine niedrigere Standposition und klingt anders. Vielfach ist auch am Auspuff die höhere Leistung zu erkennen. Wie weit die Leistungssteigerung gehen soll, bleibt dem Geschmack und natürlich der Ausgangsbasis sowie dem Geldbeutel des Besitzers überlassen. Es gibt Fahrer, die für Straßenrennen ihr Auto von jedem überflüssigen Ballast befreien. Sie bauen die Rücksitze aus, nehmen keinen Ersatzreifen mit und ersetzen sogar einzelne Teile wie die Scheinwerfer durch leichtere Varianten. Wenn die Modifizierung zu weit geht, könnte das Fahrzeug seine Zulassung verlieren. Daher sollte ein Sleeper-Tuning immer in der Fachwerkstatt durchgeführt werden.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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