Mercedes-Benz macht ernst in Sachen Elektromobilität – und hebt das Thema Laden jetzt auf ein ganz neues Level.
Mit dem sogenannten ELF, dem Experimental-Lade-Fahrzeug, stellt der Autobauer ein rollendes Hightech-Labor vor, das zeigt, wie krass smart und vernetzt Ladeinfrastruktur künftig sein kann.
Mercedes-Benz ELF
Schnellladen, bidirektional, induktiv, konduktiv, solar – alles drin. Das Ziel: Ein ganzheitliches System, das E-Autos nicht nur effizient auflädt, sondern sie aktiv ins Stromnetz integriert. Klingt nach Science-Fiction? Ist aber schon Realität auf Rädern. Das ELF steht sinnbildlich für den Wandel bei Mercedes-Benz: Weg vom reinen Stromer, hin zu einem energieautarken Gesamtsystem.
Das Laden wird nicht mehr als „Notwendigkeit“ gedacht, sondern als smarter, automatisierter Prozess, der sich easy in deinen Alltag einfügt – egal ob daheim, auf Arbeit oder irgendwo unterwegs. Und weil Mercedes nicht kleckert, sondern klotzt, steckt im ELF richtig dicke Technik.
Highspeed-Strom: Schnellladen mit bis zu 900 kW
Schnellladen? Können viele. Aber Mercedes-Benz treibt das auf die Spitze. Im ELF stecken gleich zwei fette Ladeanschlüsse: Der MCS-Stecker (Megawatt Charging System) für extreme Ladeleistungen im Megawattbereich – eigentlich für E-Lkw gedacht – und der CCS-Stecker, der im ELF satte 900 kW bringt. Damit lädst du theoretisch 100 kWh in nur 10 Minuten nach. Zum Vergleich: Ein heutiger Serienwagen schafft meist nur 200–350 kW.
Das Ganze ist aber kein Show-Off, sondern bringt echten Fortschritt: Die Tests aus dem ELF fließen direkt in Serienprojekte wie den Concept AMG GT XX ein, der 2025 mit über 1.000 kW Ladeleistung alle Rekorde gebrochen hat. Zusammen mit Alpitronic hat Mercedes dafür sogar eine neuartige Ladesäule entwickelt, die 1.000 Ampere über CCS zieht. Krass, oder?
Bidirektionales Laden: Dein Auto als Stromquelle
Warum nur laden, wenn dein Auto auch abgeben kann? Genau das macht das ELF möglich: Strom rein – und wieder raus. Bidirektionales Laden nennt sich das. Ob ins Haus (V2H), ins öffentliche Netz (V2G) oder direkt an Geräte (V2L) – dein Auto wird zur mobilen Batterie. Das Coole: Erste Modelle wie der neue CLA mit EQ-Technologie sind schon bereit.
Ab 2026 geht’s mit „MB.CHARGE Home“ los – einem Komplettpaket mit Wallbox, Grünstromtarif und App für’s Energiemanagement. Damit kannst du z. B. deinen Solarstrom tagsüber ins Auto laden und abends fürs Haus nutzen. Reicht locker, um zwei bis vier Tage einen Haushalt zu versorgen – perfekt für Stromausfälle oder die eigene Energiewende im Kleinen.
Dein Strom, überall verfügbar: Das virtuelle Energiekonto
Mercedes-Benz denkt noch weiter: Künftig könntest du mit einem „virtuellen Energiekonto“ deinen Solarstrom auf deinem Auto speichern – und später an jeder Mercedes-Benz Ladesäule abrufen. Du produzierst also deinen Strom daheim und nutzt ihn mobil. Individuelles Energiemanagement trifft netzdienliches Verhalten – so geht smarter Laden 2.0.
Laden ohne Kabel: Induktiv oder vollautomatisch
Neben Power und Nachhaltigkeit geht’s beim ELF auch um Komfort. Deshalb testet Mercedes kabellose Ladelösungen: Induktives Laden via Bodenplatte liefert aktuell 11 kW – genauso viel wie eine normale Wallbox. Nur eben ohne Kabelsalat. Besonders für urbane Räume oder Carsharing-Flotten kann das ’ne echte Gamechanger-Technologie sein.
Parallel läuft auch die Entwicklung automatisierter, konduktiver Ladesysteme – also mechanisch gesteuerte Ladeports im Fahrzeugboden. Ebenfalls mit 11 kW AC, aber mit höherem Wirkungsgrad als die induktive Variante. Vorteil: Du parkst automatisch und das Fahrzeug lädt sofort – perfekt für smarte Städte und barrierefreie Zonen.
Roboter statt Stecker: Automatisiertes Schnellladen
Auch beim High-Power-Laden will Mercedes den Stecker bald abschaffen – mit robotergestützten Ladesystemen. Die Roboterarme erledigen den Anschluss ganz ohne menschliches Zutun.
Zielgruppe: Premiumkunden, autonome Fahrzeuge und große Flotten. Und klar – auch diese Tech ist Teil des Mercedes-Benz Charging Network, das als Premium-Ladenetz für alle Marken weltweit ausgerollt wird.
Fazit: Das ELF ist mehr als ein E-Auto – es ist die Zukunft
Das ELF ist kein schnödes Testfahrzeug, sondern ein lebendiges Labor für die Energiezukunft. Mercedes-Benz zeigt damit, wie Elektromobilität zum aktiven Teil der Energiewende werden kann – nicht nur beim Fahren, sondern beim Leben insgesamt.
Die Idee: Dein Auto ist nicht mehr nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Energiespeicher, Netzstabilisierer und smarte Schnittstelle zur Stromwelt. Und wer weiß – vielleicht steht dein nächstes Auto ja nicht nur in der Garage, sondern auch auf deiner Stromrechnung als Pluspunkt. Bild- und Videonachweis/Quelle: Mercedes-Benz






















































