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DAB+ Radio im Auto nachrüsten – sinnvoll?

Lesezeit 7 Min.

Kürzlich aktualisiert am 15. August 2022 um 05:56 Uhr

DAB+ Radio im Auto nachrüsten – sinnvoll?
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Für audiophil veranlagte Personen und leidenschaftliche Musikhörer definiert sich ein guter Wagen auch anhand der Klangqualität der Musik. Hier eröffnen DAB+ Radios neue Spielräume.

Die Fahrt im Auto wird durch klare und hochwertige Musik erst zum richtigen Erlebnis. Immer mehr Eigentümer rüsten deswegen in Sachen Musikanlage in ihrem Auto auf. Dabei erweitern sie die Anzahl der Lautsprecher, bauen Bassboxen ein oder nehmen andere Änderungen vor. Doch für all jene, die keinen allzu großen Aufwand betreiben möchten, gibt es eine wesentlich einfachere Änderung: Den Umstieg auf das DAB+ Radio im eigenen Fahrzeug. Bereits dieser Wechsel bringt eine höhere Klangqualität mit sich und offeriert zudem eine größere Auswahl an Sendern. Doch ist das Nachrüsten für alle Personen sinnvoll?

Was ist DAB+?

DAB+ meint das sogenannte Digital Audio Broadcasting. Es ersetzt das analoge UKW und erschließt bei der Nutzung völlig neue Möglichkeiten und Qualitäten:

  • Klarer digitaler Klang
  • Zusätzliche Dienste
  • Unterbrechungsfreier und umfangreicher Empfang ausgestrahlter Programme

Auch das UKW ist in einem DAB+ noch inklusive. Doch mit dem reichhaltigen Frequenzangebot des DAB+ kann das UKW nicht mithalten. Insbesondere Personen, die gern über die eigene Region hinausgehende Sender hören, profitieren von der Nutzung des DAB+: Waren überregionale Radiosender beim UKW nicht oder nur schwer erreichbar, ist dies bei DAB+ nun anders. Mittlerweile nutzen immer mehr private Sender die Vorzüge des DAB+ und senden darüber. So kommt es durch eine Kombination der öffentlich-rechtlichen Sender mit den privaten Sendern zu der bereits erwähnten Programmvielfalt.

DAB+ überhaupt möglich?

DAB+ Radio im Auto nachrüsten – sinnvoll?
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DAB+ Radios gibt es für den DIN-Schacht und den Doppel-DIN-Schacht. Zudem erfordern die Radios eine Aufrüstung der Antenne.

Ehe die Preise fürs neue DAB+ Radio auf Portalen verglichen werden, stellt sich die Frage nach der Möglichkeit einer Aufrüstung. Sind Radios beispielsweise in Chip-Form in ganzen Multimedia-Systemen integriert, ist der Fahrzeughersteller die beste Anlaufstelle. Unter Umständen muss dann nicht mal ein Umbau stattfinden, sondern es reicht aus, das System zu updaten.

Ansonsten sind DAB+ Radios für einen DIN-Schacht sowie für den Doppel-DIN-Schacht auf dem Markt erhältlich. Vor der Kaufentscheidung gilt es deswegen, zu prüfen, ob einer der beiden Schächte im Armaturenbrett vorhanden ist. Darüber hinaus sind DAB+ Radios für eine Vielfalt verschiedenster Fahrzeug-Typen, wie beispielsweise sogar Camper und Caravan, erhältlich, weswegen die Art des Fahrzeugs kein Hindernis darstellen dürfte.

Altes Radio ausbauen und neues DAB+ einbauen

Der Ausbau des alten Radios und der Einbau des neuen folgen einfachen Mechanismen. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • UKW-Radio an Spangen herausziehen und Kabel entfernen.
  • Neues Radio einschieben und mit den verbliebenen Steckern verbinden.
  • Bei Bedarf – in der Regel immer notwendig, da DAB+ mit höheren Frequenzen als UKW arbeitet – eine zusätzliche Antenne über einen Adapter anschließen, damit DAB+ einwandfrei läuft.

Ist dieser Vorgang der Aufrüstung für Fahrzeug-Eigentümer nicht zu aufwendig, dann macht ein DAB+ Radio unter diesem Gesichtspunkt durchaus Sinn. Doch neben dem Aufwand des Aus- und Einbaus fließen weitere Faktoren in eine Nachrüstung ein…

Kritische Stimmen zur Umstellung: Was spricht gegen den neuen Radiostandard?

Die Nachteile bzw. Gegenargumente, mit denen sich das DAB+ Radio konfrontiert sieht, rühren hauptsächlich aus den vergangenen Jahren und berücksichtigen kaum, dass sich die Dinge gewandelt haben. 2016 beispielsweise kursierte noch die Meinung, das DAB+ werde in der Konkurrenz mit dem Internet das Nachsehen haben. Dies wäre soweit nicht schlimm, würde damit nicht heute noch argumentiert werden. Der Irrglaube erweist sich jedoch als falsch, wenn man beachtet, wie viel Zuspruch das DAB+ erfährt. Zwar mag es zuhause sein, dass das Internet die Oberhand hat und Musik-Dienste wie Spotify, deren Inhalte sogar bis zu bestimmten Maße offline verfügbar sind, sich im Vergleich zum DAB+ als beliebter erweisen. Doch die Versorgung mit Internet, die es daheim gibt, existiert auf Autobahnen und allgemein im Auto nur selten. Außerdem ein wichtiger Punkt: Die Internetverbindung nimmt stets Kosten in Anspruch, was sich im eigenen Auto schmerzhaft bemerkbar macht, wenn das eigene Datenvolumen vom Handy für Musik-Streamings und weitere Dienste genutzt wird.

Aus diesen Gründen erweist sich ein Großteil der kritischen Stimmen heutzutage als nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen darf an dieser Stelle darauf verwiesen werden, dass Norwegen bereits das UKW abschafft und die Schweiz dies bis frühestens 2021, spätestens jedoch 2025, zu tun gedenkt. Dementsprechend weisen die Fortschritte der Digitalisierung in eine Richtung, die für das DAB+ spricht.

Warum das Nachrüsten auf DAB+ sinnvoll ist

DAB+ Radio im Auto nachrüsten – sinnvoll?
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Das DAB+ Radio liefert neben den großartigen Klängen viele hilfreiche zusätzliche Funktionen.

Sind das Internet und die Nutzung der Streaming-Dienste mit Gebühren verbunden und nicht immer Zugriff vorhanden, gestaltet sich die Sachlage bei einem DAB+ Radio anders: Eine mittlerweile sehr gute Verfügbarkeit auf Autobahnen und Straßen macht ein konstant hervorragendes klangliches Erlebnis zur Realität. Zudem können DAB+ Radios – entsprechende Ausstattung vorausgesetzt – Zusatzinfos zu dem jeweiligen Radiosender anzeigen:

  • Sendername
  • Gerade abgespielte Titel
  • Interpreten
  • Albumcover

Neben diesen Funktionalitäten punkten DAB+ Radios durch erweiterte Services, die beispielsweise den Wetterbericht und Verkehrsfunk wiedergeben. Dabei wird der Verkehrsfunk in einem Umfang und einer Zuverlässigkeit vermittelt, wie es herkömmliche Autoradios allein schon aus Gründen der Kapazität nicht hinbekommen.

Falls dennoch das Internet als unverzichtbar angesehen wird, gibt es DAB+ Radios, die neben dem UKW noch ein zusätzliches Internetradio integriert haben.

Fazit: DAB+ Radio sinnvoll? Eine Frage der Prioritäten!

All den existierenden Vorteilen und der nicht mehr zeitgemäßen Kritik zum Trotz, ist die Frage nach dem Sinn einer Nachrüstung zum DAB+ Radio nicht einfach so abgehandelt. Denn es gibt eine Reihe nützlicher Möglichkeiten des Tunings, worunter unter Umständen ein Windschott oder High-Tech-Temperaturanzeigen fallen.

Folglich ist ein Tuning nie wirklich vorbei, und ob ein DAB+ Radio ganz oben auf der Liste stehen sollte, muss jede Person für sich selbst entscheiden. Pionieren des guten Klanges und Personen, die überregionale Radiosender hören sowie Musikempfang übers Radio im Ausland haben möchten, ist eine Nachrüstung empfohlen. Personen wiederum, die sich eher am praktischen Nutzen sowie Bedienkomfort eines Wagens erfreuen, dürfen das DAB+ Radio durchaus weiter nach unten in der Liste der Nachrüstung positionieren. Doch irgendwann, so zeigt der Trend, wird der Umstieg aufs DAB+ Radio notwendig oder gar unausweichlich sein.

DAB+ Radio im Auto nachrüsten – sinnvoll?

zusammenfassende Infos – DIGITALES RADIO IM AUTO NACHRÜSTEN:

  • DAB+ steht für „Digital Audio Broadcasting Plus“ (neuer Radio-Standard)
  • im Vergleich zum herkömmlichen Radio-Empfang (UKW) hat DAB+ viel größere Programmvielfalt
  • nicht nur regionale, sondern auch überregionale Sender sind empfangbar
  • Digitalradio-Signal ist weniger anfällig für Störungen
  • Digitalradio-Signal hat einen besseren Klang als UKW
  • Digitalradio-Signal ist auch mittels DAB+-Adapter empfangbar (Antenne einkleben, Bedienteil im Cockpit befestigen, los geht’s)
    – DAB+-Adapter sollte gleich eine Freisprecheinrichtung fürs Telefon mitbringen
    – DAB+-Adapter sollte per Sprachassistent Zugriff auf das Handy ermöglichen
    – DAB+-Adapter sollte Musik-Streamingdienste wie Spotify implementiert haben
    – DAB+-Adapter kann über Batterien, das Bordnetz oder beides mit Strom versorgt werden
    – DAB+-Adapter sollte SD-Speicherkarten-Slot haben (ist aber kein Muss)
    – DAB+-Adapter sollte Standards wie BT- und DAB+-Musikübertragung über Aux oder FM-Transmitter mitbringen
    – DAB+-Adapter sollte, wenn möglich, eine eigene App mitbringen für Spotify-Playlists & Co.
    – es gibt DAB+-Adapter die auf den Google Assistant oder Siri zugreifen können (Sprachsteuerung kann so bequem während der Fahrt genutzt werden)
    – DAB+-Adapter sollte ein Display besitzen, dass die Helligkeit automatisch an die Lichtverhältnisse anpasst
  • DAB+-Adapter sind in der Regel einfach einzubauen
  • ein guter DAB+-Adapter ermöglicht eine perfekte Übertragung per FM-Transmitter oder mittels Nutzung vom Aux-Kabel

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

2 Kommentare

  1. Jean-Pierre Wüthrich

    Super find ich diesen Beitrag.

    Ich bin selber Fanvon DAB+-Autoradio und DAB+-Nachrüstbox, etc. und das gefällt

    • Kann mich dem nur anschließen. Auch ich bin DAB+-Befürworter und hab mein Auto umgerüstet. Man wird durch einen guten Klang und viel mehr Vielfalt belohnt, ohne irgenwelche Handys umständlich anstöpseln zu müssen und Volumen zu verbraten. Ergänzend muss man sagen, dass einige Sender jedoch noch Nachholbedarf bei der digitalen Klangoptimierung haben, da sie einfach nur das UKW oder MP3-Signal nehmen und ummodeln, was aber nicht optimal ist. Ein DAB+-Stream braucht ein eigenes, auf AAC+ abgestimmtes, Sound-Processoring.
      Nur DAB+ schafft eine sichere digitale Radiozukunft. Die sogenannten „Internet ist alles“-Fans verstehen (leider) gar nicht die dringende Notwendigkeit eines eigenen Rundfunknetzes. Der Artikel ist sehr ausgewogen und kommt letztlich zum richtigen Schluss. 5G-Radio wird’s auch nie geben, da im Endausbau viel zu teuer. Scheinbar verstehen das mittlerweile auch immer mehr Privatradiosender, die nun auf DAB+ gehen (außer natürlich die in NDS).
      Andy

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