Kürzlich aktualisiert am 12. Oktober 2023 um 02:59 Uhr
[Update: 12.10.2023] Dieser Beitrag wurde aktualisiert, um neuere Informationen zu berücksichtigen. Die Lösung für maximale Power und Höchstleistung heißt Rennbenzin. Das ist aber in der Regel kein „Tankstellenbenzin“, sondern, das sind unterschiedliche Kraftstoffe für den harten Renneinsatz in Form von Rennbenzin, Rennmethanol, Nitromethan etc. Aber auch der Sprit an der Tankstelle unterscheidet sich teils gewaltig. Wird ein Fahrzeug beispielsweise leistungsgesteigert mittels Chiptuning und Co., so empfiehlt es sich auf jeden Fall nur noch Super Plus oder gar Premium-Kraftstoffe wie Aral Ultimate oder Shell V-Power zu tanken. Die neue Motorensoftware des Tuners wird nämlich in der Regel auf die höhere Oktanzahl vom Premiumsprit abgestimmt und kommt nur dann komplett zur Geltung.
Rennbenzin und Tuning?
Für den Straßenbetrieb von einem leistungsgesteigerten Fahrzeug ist der offiziell an den Tankstellen verfügbare Premiumsprit in jedem Fall ausreichend. Wird noch mehr Oktan gewünscht, dann handelt es sich in der Regel um ein Wettbewerbsfahrzeug. Dann kommt das Thema Rennbenzin auf. Ein hochoktaniker Kraftstoff als Tuningkomponente ist teils entscheidend für die volle Leistung wie eine scharfe Nockenwelle oder Slipperkolben. Ein Rennwagen ist gewissermaßen nur eine Ansammlung von hochwertigen Bauteilen. Doch wenn man das Siegerfahrzeug steuern will, dann benötigt man nicht nur die besten Bauteile – man benötigt auch einen guten Rennkraftstoff. Also ein Kraftstoff, der speziell zur Leistungsoptimierung entwickelt wurde. Und davon gibt es jede Menge. Wir erklären die wichtigsten Eigenschaften!
1. Die Oktanzahl
Die Oktanzahl gibt an, wie hoch die Klopffestigkeit des Kraftstoffs ist. Dadurch ist aber noch keine Aussage zu treffen, welche Leistung mit dem Kraftstoff machbar ist. Dafür gibt die Oktanzahl an, mit welcher Sicherheit eine Leistung erzeugt werden kann, d.h. sie drückt eine Art Zuverlässigkeit und Reinheit des Sprits aus. D.h. der Sprit ist gut für hohe Leistungen geeignet oder eben nicht. Je höher die Oktanzahl, desto reiner der Sprit und desto schonender ist es für den Motor des Fahrzeugs.
Die Angabe der Oktanzahl kann in verschiedenen Varianten erfolgen. Entweder als „Research Oktan Zahl„, kurz ROZ, als „Motor Oktan Zahl“ (MOZ) oder als „Zapfsäulen Oktan Zahl“ (R+M/2). Die Zapfsäulen-Oktanzahl ist in der Regel als Aufkleber direkt über dem Tankrüssel an der Tankstelle angebracht und damit für jeden lesbar. Hierbei handelt es sich um den Mittelwert aus MOZ und ROZ. Deswegen ist sie als sinnvollster Richtwert auch verpflichtend anzugeben.
Herleitung der Oktanzahl
Oktanzahlen werden in Simulationsumgebungen erfasst. Gute Anbieter von Rennbenzin beziehen sich ausschließlich auf die MOZ-Zahlen. ROZ und R+M/2 sind leicht zu ermittelnde Werte und meist höher als MOZ. Sie werden gern von diversen Herstellern aufgrund der höheren Werte angegeben um Käufer zu ködern. Die Klopffestigkeit ist aber nicht nur von der Oktanzahl abhängig.
2. Verbrennungsgeschwindigkeit
Dabei handelt es sich um die Zeit, die benötigt wird, bis der verbrannte Kraftstoff seine enthaltene Energie freisetzt und sie in mechanische Energie umwandelt. Ein Bestandteil davon ist die Zeit, bis der Kraftstoff verdampft ist, was maßgeblich von den Verdampfungseigenschaften des jeweiligen Kraftstoffs abhängt. Gerade, wenn hohe Drehzahlen erreicht werden, muss der Kraftstoff im Motor schnell verbrannt werden, um die Drehzahl aufrechtzuerhalten. Der Maximalwert des Verbrennungsdrucks sollte deshalb schon bei 20 Grad nach OT erreicht werden. Ist die Verbrennung bis zu dieser Temperatur bislang nicht abgeschlossen, ist die Energie, die danach freigesetzt wird, nicht mehr nutzbar und geht ungenutzt verloren.
Rennbenzin wird bewusst dahin gehend entwickelt, dass es bereits bei niedrigen Temperaturen einen hohen Wirkungsgrad erreicht, sodass es deutlich besser verbrennen kann als vergleichbare „normale“ Kraftstoffe. Das liegt an der gezielten Kraftstoffentwicklung mit dem Ziel, die Verdampfungseigenschaften auf ein Optimum zu verbessern. Die Kraftstoffe sind im Hinblick auf eine optimale Verdampfungseigenschaft hin entwickelt, und die meisten verbrennen – ob mit oder ohne Sauerstoff angereichert – deshalb deutlich besser. Tipp: Es gilt immer, man sollte die Oktanzahl allein nicht als Faktor nehmen.
Je besser das angesaugte Gemisch aus Umgebungsluft und Kraftstoff gekühlt wird, desto höher ist der Verbrennungsdruck und damit die Leistung. Das hängt zum einen vom Motor ab, aber auch von der Güte des Kraftstoffs. In der Simulation ist die „effektive“ Oktanzahl von einem guten Rennkraftstoff sogar noch höher als die im Labor ermittelte Zahl, wodurch ein Klopfen im Motor noch besser verhindert wird.
3. Energiegehalt
Die Energie, die bei der Verbrennung des Kraftstoffs freigesetzt werden kann, ist das Potenzial bzw. der Energiegehalt des Kraftstoffs. Gemessen wird der Energiegehalt in BTU (britische Kalorien) pro Gewichtseinheit und nicht in Volumeneinheit. Rennkraftstoffe haben natürlich einen deutlich höheren Energiegehalt als normale Kraftstoffe. Dadurch können bessere und höhere Leistungen erzielt werden.
4. Kühlwirkung
Die Kühlwirkung des Kraftstoffs ist von der Verdampfungswärme abhängig. Je höher diese ist, desto besser ist der Kraftstoff in der Lage, das angesaugte Luft-Benzin-Gemisch zu kühlen. Gerade bei Viertaktmotoren kann eine erhöhte Kühlwirkung zu kleinen Leistungsvorteilen führen und bei Zweitaktmotoren ist die Wirkung noch stärker wahrnehmbar und auch messbar. Bei Rennen auf Rundkursen kann die Leistung mit Rennkraftstoffen so länger gehalten werden als mit normalen Kraftstoffen, da die Verdampfungswärme höher ist. Die Außenbedingungen haben dabei keinen allzu großen Einfluss. Durch die verbesserte Kühlwirkung wird übrigens auch der Motor geschont und dessen mögliche Lebensdauer verlängert.
Perfekt abgestimmter Rennkraftstoff ist abhängig von:
- Saug- oder aufgeladener Motor (Turbo oder Kompressor)
- Lachgaseinspritzung?
- Verdichtungsverhältnis vom Motor?
- Lambdasonde oder Katalysator?
- Einsatzgebiet (Rennstrecke, Straße etc.)
Fazit: Alle Faktoren hängen eng zusammen und sind damit nur in ihrer Gesamtheit endgültig zu beurteilen. Deshalb muss das Gesamtbild hergenommen werden, um zu entscheiden, welcher Kraftstoff der richtige für den angedachten Einsatzzweck ist. Zu beachten gilt es außerdem, welchen Motorentyp man nutzt, welche Leistungsdaten vorzufinden sind und in welcher Klasse und mit welchen Eigenschaften eventuelle Rennen gefahren werden. Eine hohe Klopffestigkeit nur an der Oktanzahl festzumachen, ist jedenfalls nicht richtig.
Was ist Rennbenzin und warum ist es besonders?
- Rennbenzin ist ein speziell entwickelter Kraftstoff für den Motorsport. Es zeichnet sich durch eine höhere Oktanzahl aus, die für eine optimale Verbrennung in Hochleistungsmotoren sorgt. Dank dieser Eigenschaften können Rennmotoren ihre maximale Leistung ausschöpfen.
Wie viel kostet ein Liter Rennbenzin?
Der Preis für Rennbenzin variiert je nach Art und Marke. Hier sind einige Beispiele:
- 1 Fass Rennbenzin (56,8 Liter): ca. 56,00 € Netto.
- 1 Fass Rennbenzin (204,4 Liter): ca. 90,00 € Netto.
Wie viel Oktan hat Formel 1 Benzin?
- Das in der Formel 1 verwendete Benzin hat eine Oktanzahl zwischen 102 und 104. Motoren-Experte Gilles Simon, früher bei Ferrari und jetzt bei der FIA, arbeitet daran, den nächsten F1-Antrieb für 2025 zu optimieren.
Welche Arten von Rennbenzin gibt es?
Es gibt verschiedene Typen von Rennbenzin, die jeweils für bestimmte Motoren und Anwendungen entwickelt wurden:
- C12 VP Racing Fuel: Ein verbleiter, Allround-Rennkraftstoff, geeignet für ca. 75 % der heutigen Rennmotoren.
- C25: Empfohlen von NHRA Pro Stock Bike und AHDRA, hat viele Top-Fahrer in AMA Dragbike zum Erfolg geführt.
- Q16 VP Racing Fuel: ein sauerstoffreicher Kraftstoff, ideal für Saugmotoren und Drag Racing.
- X16: Für Saugmotoren entwickelt, eine wirtschaftliche Option für 2- und 4-Taktmotoren.
- es gibt noch deutlich mehr…
Hat Aral wirklich 102 Oktan?
- Ja, Aral Ultimate 102 ist ein unverbleiter Kraftstoff mit einer Oktanzahl (ROZ) von 102.
Kann jeder Benziner V Power Racing tanken?
- Ja, wenn Sie ein Motorrad haben, das mit bleifreiem Benzin betrieben wird, können Sie Shell V-Power Racing oder Aral Ultimate etc. tanken. Es kann helfen, den Motor zu schützen und sowohl das Ansprechverhalten als auch die Beschleunigung zu verbessern.
Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Rennbenzin (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: Nitromethan, Racing Fuels, Rennkraftstoff, Rennmethanol, Superbenzin, Super Benzing) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat. Unser Ziel ist es, dass größte deutschsprachige Tuning Lexikon (Tuning-Wikipedia) zu erstellen und Tuning Fachbegriffe von A bis Z leicht und verständlich zu erklären.
Weiter unten folgen ein paar Beispiele aus unserem Tuning-Lexikon:
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