Vermeiden Sie diese 6 Fehler beim Versicherungswechsel!

Beim Versicherungswechsel gibt es einige Punkte zu beachten, da es sonst teuer werden kann oder der Versicherungswechsel u.U. nicht wirksam ist, sodass im schlimmsten Fall der Versicherungsschutz erlischt. Der 30. November (also gestern) war für 95 % aller Versicherungsnehmer der Stichtag, bis zu dem die alte Police gekündigt sein muss. Die Ersparnis bei einem erfolgreichen Wechsel kann teils dreistellig ausfallen. Allerdings gibt es einige Fehler, die häufig im Zusammenhang mit dem Versicherungswechsel gemacht werden und die es zu vermeiden gilt.

1. Das Versäumen von Fristen

Wer seine Kfz-Versicherung kündigen will, muss dies mindestens vier Wochen vor dem nächsten Hauptfälligkeitstermin tun. Der Hauptfälligkeitstermin ist der Tag, an dem das neue Versicherungsjahr beginnt, also wenn nicht anders vereinbart, am 1. Januar. Daraus ergibt sich der 30. November als Stichtag für die Kündigung. An diesem Tag muss die Kündigung also bei der Versicherung vorliegen, während der Poststempel hierfür unerheblich ist. Tipp: Bei Beitragserhöhungen hat der Kunde ein Sonderkündigungsrecht. Dieses sieht aber auch eine Frist von vier Wochen vor, die mit dem Erhalt der Jahresrechnung und der damit verbundenen Beitragserhöhung beginnt.

2. Billiger heißt nicht immer besser

Beim Wechsel der Versicherung ist es wichtig, nicht nur den Preis, sondern auch die angebotenen Leistungen miteinander zu vergleichen. Ein guter Preis kann schnell blind machen und man sieht nicht, dass wichtige Leistungen vielleicht nicht abgedeckt sind, und im Schadensfall die Kosten am Versicherten hängen bleiben. So können z. B. bei Marderbissen die Folgeschäden oft erheblich teurer sein als der durch den Marder unmittelbar verursachten Schaden. Es sind jedoch längst nicht bei jeder Kaskoversicherung die Folgeschäden auch mitversichert, was dazu führen kann, dass man auf diesem Schaden ggf. sitzen bleibt.

Tipp: Beim Versicherungsvergleich immer den aktuellen Vertrag und dessen Leistungen mit dem neuen Vertrag vergleichen.

Auch ein kürzerer Zeitraum bei der Neuwertentschädigung kann den Versicherten teuer zu stehen kommen. Im Falle eines Totalschadens wird der Neuwert und nicht der Zeitwert des versicherten Fahrzeugs erstattet. Die Zeiträume für diese Vereinbarung variieren aber mitunter sehr stark. So kommen Laufzeiten zwischen sechs und 24 Monaten vor. Man mag sich nicht vorstellen, wie sehr man sich ärgert, wenn dieser Fall eintritt und man, nur um 100 Euro zu sparen, auf einem Schaden im hohen vierstelligen oder vielleicht sogar fünfstelligen Bereich sitzen bleibt. Schließlich ist gerade bei Neuwagen in den ersten zwei Jahren der Wertverlust am höchsten.

3. Ungünstige Rückstufung vermeiden

Hatten Sie noch bei der alten Versicherung im letzten Jahr einen Versicherungsschaden, werden Sie für das kommende Jahr in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft. Auch ein Wechsel der Versicherung ändert daran nichts. Im Gegenteil, es steigt sogar das Risiko, dass Sie noch weiter zurückgestuft werden, da jeder Versicherer eigene Rückstufungstabellen hat. Das kann schlimmstenfalls dazu führen, dass man vielleicht nicht nur eine SF-Klasse, sondern mehrere verliert, was wiederum mit höheren Kosten verbunden ist. Fatalerweise wird das vielen oft erst nach dem Wechsel der Versicherung klar, da die Vergleichsrechner den aktuellen Schadensfreiheitsrabatt verwenden. Um hier ein böses Erwachen zu vermeiden, sollten Sie auf jeden Fall die jeweiligen Rückstufungstabellen miteinander vergleichen. Auch ein Anruf beim neuen Anbieter kann hilfreich sein.

4. Auf vollständige und richtige Angaben achten

Angaben, die Sie gegenüber Ihrer Versicherung machen, sollten immer nach bestem Wissen und Gewissen korrekt und vollständig erfolgen, insbesondere dann, wenn Sie über einen Vergleichsrechner auf das Angebot gestoßen sind. Zum einen könnten Sie bei fehlenden Angaben verschiedene Rabatte verpassen und zum anderen drohen Konflikte mit der Versicherung im Schadensfall. So kann diese ggf. eine Vertragsstrafe gegen sie verhängen oder entgangene Beiträge im Nachhinein noch geltend machen.

5. Vermeiden Sie Formfehler bei der Kündigung

Eine Kündigung kann unwirksam werden, wenn sie Formfehler aufweist. Beziehen Sie sich beispielsweise ausdrücklich auf ein Sonderkündigungsrecht, wenn Sie infolge einer Beitragserhöhung kündigen. Wenn sie dies nicht vermerken und ihre Kündigung erst nach dem 30. November der Versicherung vorliegt, kann diese die Kündigung ablehnen und sie sind weiter an Ihren alten Vertrag gebunden. Ebenfalls gehören die Nummer des Versicherungsscheins und das Kennzeichen des Fahrzeugs in die Kündigung.

6. Versäumnisse bei der Erstzahlung

Bei Abschluss einer neuen Versicherung wird ein Termin festgesetzt, bis zu dem die erste Zahlung vorliegen muss. Für gewöhnlich werden hier 14 Tage ab Erhalt des Versicherungsscheins festgelegt. Erfolgt die Zahlung nicht fristgemäß, kann dies den Versicherungsschutz gefährden. Zwar ist die Versicherung dazu verpflichtet, erneut darauf hinzuweisen, doch kann man sich das sparen, zumal die Versicherung bei Verzug mit der ersten Zahlung im Schadensfall ihren Leistungsanspruch sehr genau prüfen wird. Das kann im Zweifelsfall auch zu einem Gerichtsverfahren führen.

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