Freitag , 26. April 2024
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Defekte Servopumpe – lohnt sich eine Reparatur?

Lesezeit 6 Min.

Defekte Servopumpe – lohnt sich eine Reparatur?

Die Servopumpe wird auch als Lenkhilfepumpe bezeichnet und ist ein wichtiger Bestandteil der hydraulischen Servolenkung. Ihre Aufgabe ist es, die Lenkkraft zu unterstützen, um so die Betätigungskraft der Lenkung zu verringern. Es gibt zwei Arten von Servopumpen: die mechanische, die mittels Keilrippenriemen betrieben wird, und die elektro-hydraulische. Da moderne Fahrzeuge oft mit einem elektromechanischen Lenkgetriebe ohne Servoöl ausgestattet sind, werden hierfür keine Servopumpen mehr benötigt. Verschleiß trägt aber dazu bei, dass die Servopumpe nach einigen Jahren nicht mehr optimal funktioniert. Typische Verschleißteile sind die Dichtungen am Pumpendeckel, an den Schlauchleitungsanschlüssen sowie am Saugstutzen.

Funktion der Servopumpe

Defekte Servopumpe – lohnt sich eine Reparatur?

Laut Straßenverkehrsordnung muss die Lenkeinrichtung des Fahrzeuges ein leichtes und sicheres Lenken gewährleisten. Die Servolenkung unterstützt den Fahrer dabei, den Lenkvorgang seines Autos ohne großen Kraftaufwand zu vollziehen, vorwiegend beim Rangieren. Es wird zwischen drei Varianten unterschieden:

  • Hydraulische Lenkkraftunterstützung
  • Elektro-hydraulische Lenkkraftunterstützung
  • Elektrische Lenkkraftunterstützung

Die hydraulische Lenkkraftunterstützung ist die gängigste Variante. Hierbei wird der Lenkvorgang im Lenkgetriebe unterstützt, indem der Systemdruck variiert. Die Übertragung der Druckkräfte erfolgt mittels Hydraulikflüssigkeit, dem Servoöl. Die elektro-hydraulische Lenkkraftunterstützung basiert auf dem gleichen System. Der Unterschied zur hydraulischen Lenkkraftunterstützung ist, dass ein Steuergerät zum Einsatz kommt, welches mit einem Wandler ausgestattet ist, der den Druck der Fahrgeschwindigkeit anpasst. Eine direktere Lenkung bei hoher Geschwindigkeit kann damit realisiert werden. Bei der elektrischen Lenkkraftunterstützung, auch unter der Abkürzung EPS bekannt, wirkt die Kraft des Servomotors direkt auf die Lenkung, sodass keine Hydraulikflüssigkeit benötigt wird. Diese Systeme haben den Vorteil, dass sie mit unterschiedlichen Fahrassistenzsystemen kombiniert werden können und somit den Fahrkomfort erhöhen. Zudem haben sie durch den Wegfall des Servoöls einen geringeren Kraftstoffverbrauch und sind dadurch umweltfreundlicher.

Woran erkenne ich eine defekte Servopumpe?

Defekte Servopumpe – lohnt sich eine Reparatur?

Bei den folgenden Symptomen handelt es sich möglicherweise um eine defekte oder undichte Servopumpe:

  • Schwergängige Lenkung / nur mit erhöhtem Kraftaufwand
  • Rund um die Servopumpe tritt Öl aus
  • Leitungen und Wellendichtringe sind undicht
  • Schleifgeräusche beim Lenken
  • Quietschen beim Lenken
  • Mahlende Geräusche beim Lenken
  • Zu wenig Servoöl, das führt zu einem Defekt an der Servopumpe
  • Schaumbildung im Vorratsbehälter der Hydraulikflüssigkeit
  • Eintrag im Fehlerspeicher, beispielsweise „Lenkhilfepumpe Kurzschluss“

Können die Symptome auch andere Ursachen haben?

Bei mechanisch angetriebenen Servopumpen können auch Probleme mit dem Keilrippenriemen Auslöser für eine eingeschränkte Lenkkraftunterstützung sein, beispielsweise wenn der Keilrippenriemen nicht richtig gespannt oder gerissen ist. Auch ein defektes Lenkgetriebe kann einige der oben genannten Symptome verursachen. Deshalb ist es ratsam, die Ursachen von einer Fachwerkstatt abklären zu lassen. Mittels einer Überprüfung vom Servopumpendruck und der Förderstrommenge wird der Fehler schnell gefunden.

Wird eine defekte Servopumpe bei der Hauptuntersuchung bemängelt?

Tritt bei der Probefahrt nur ein Schleifgeräusch auf, gilt dies lediglich als geringer Mangel (GM) und das wird im Prüfprotokoll vermerkt. Funktioniert die Servopumpe aber nicht mehr oder ist sie undicht, wird dies als erheblicher Mangel (EM) gewertet, was bedeutet, dass die Hauptuntersuchung nicht bestanden ist.

Muss ich mit einer defekten Servopumpe in die Werkstatt?

Insbesondere bei Fahrzeugen mit einer elektro-hydraulischen Servopumpe ist eine defekte Lenkhilfepumpe ein hohes Sicherheitsrisiko, denn diese Fahrzeuge lassen sich dann nur schwer lenken. Zudem besteht die Gefahr, dass auch das Lenkgetriebe beschädigt wird und dadurch hohe Zusatzkosten entstehen, wenn Du mit der kaputten Servopumpe einfach weiterfährst. Deshalb solltest Du eine Werkstatt aufsuchen, sobald Du Veränderungen im Lenkverhalten oder ungewohnte Schleifgeräusche bemerkst.

Reparatur oder Austausch?

Das kommt auf die Ursache des Defekts an. Ein kaputtes Lager oder eine Dichtung können separat ausgetauscht werden. Bei einer elektro-hydraulischen Servopumpe liegt die Ursache aber oft in einem Defekt des Steuergeräts. Aber auch das kann meist problemlos instandgesetzt werden. Ansonsten ist aber ein kompletter Austausch der Servopumpe notwendig. Bei einer mechanischen Pumpe muss es aber nicht unbedingt ein nagelneues Bauteil sein. Gebrauchte Teile bei einem geringen Zeitwert vom Fahrzeug tun auch noch gute Dienste. Und auch eine generalüberholte Pumpe ist eine günstige Alternative zum neuen Teil.

Arbeitsablauf

Wie der Austausch genau vonstattengeht, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden. Generell wird zuerst die Motorabdeckung entfernt. Dann müssen in der Regel das rechte Vorderrad und die Radhausschalen-Verkleidung abmontiert werden. Bei einer hydraulischen Servopumpeneinheit muss danach der Keilrippenriemen entfernt werden. Danach wird die Hydraulikflüssigkeit abgelassen und umweltgerecht entsorgt. Dann wird die Pumpe gewechselt und die abmontierten Bauteile werden in umgekehrter Reihenfolge nach und nach wieder angebracht. Zum Schluss wird neues Servoöl eingefüllt und das System entlüftet. Dann kann die Probefahrt stattfinden. Bei einer schwer zugänglichen Lage der Pumpe ist der Aufwand aber oft größer. So besteht etwa die Möglichkeit, dass die Stoßstange und der Kühler dahinter zusätzlich demontiert werden müssen.

Was kostet ein Wechsel der Servopumpe?

Die Materialkosten richten sich nach Art der Pumpe, Fahrzeug und Ersatzteilhersteller. Der Preis für eine hydraulische, über den Keilrippenriemen angetriebene Servopumpe liegt zwischen 100 und 600 Euro. Elektrohydraulische Lenkhilfepumpen sind wesentlich hochpreisiger und kosten zwischen 300 und 1.500 Euro. Oft liegt hier allerdings das Problem beim Steuergerät, das in einer Fachwerkstatt repariert werden kann. Das neue Servoöl kostet zwischen 10 und 20 Euro. Wird die Servopumpe mittels Keilrippenriemen angetrieben, muss auch dieser ausgetauscht werden. Die Kosten hierfür belaufen sich zwischen 10 und 60 Euro. Die Arbeitszeit für den Wechsel beträgt meist drei Stunden. Der genaue Zeitaufwand richtet sich danach, wie viele Bauteile demontiert und später wieder eingebaut werden müssen. Beträgt der Stundensatz 100 Euro, belaufen sich die Arbeitskosten auf 100 bis 300 Euro. Bei mechanisch betriebenen Pumpen musst Du mit Gesamtkosten zwischen 200 und 900 Euro rechnen, bei elektro-hydraulischen Servopumpen betragen die Gesamtkosten bis zu 1.900 Euro

Defekte Servopumpe – lohnt sich eine Reparatur?

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Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

ein Kommentar

  1. se me ha ido la bomba pero en el taller me dicen que tengo que cambiar la cremallera porque viene completa, es un Peugeot 207, es correcto lo que me están diciendo

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