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Zum falschen Zapfhahn gegriffen – jetzt wird es teuer!

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 22. September 2023 um 02:22 Uhr

Zum falschen Zapfhahn gegriffen – jetzt wird es teuer!

Clever sein – Motorschäden vermeiden – Falsches Tanken ist in Deutschland an der Tagesordnung. Laut AvD (Automobilclub von Deutschland) entsteht jede zehnte Panne durch eine Fehlbetankung. Täglich greifen hunderte Autofahrer zum falschen Zapfhahn. Allein der ADAC rückt im Jahr 20000 mal aus, um in solchen Situationen zu helfen.

Wir kennen das Problem vom Pannendienst zur Genüge und haben Fehlbetankungen an unserer Tankstelle mehrmals pro Woche. Vom Kleinwagen bis zum getunten Sportwagen, Diesel und Benziner, Frauen und Männer – es ist alles dabei.” berichtet Daniel Horn vom Autohaus Horn/ADAC Pannendienst.

Wer den Fehler macht, muss selbst zahlen

Zum falschen Zapfhahn gegriffen – jetzt wird es teuer!

Wer versehentlich falsch tankt und losfährt, riskiert kapitale Motorschäden. Das ärgerliche ist, dass weder Versicherungen noch Automobilclubs oder Schutzbriefe für die Folgekosten aufkommen. Das Problem der Fehlbetankung ist den Versicherern aber bekannt und rückt zunehmend in deren Fokus. Auch die Versicherer klären auf, veröffentlichen Ratgeber etc., aber eine wirkliche Lösung für das Problem gibt es nicht. Wenn es passiert, bleiben die Autofahrer auf den Kosten sitzen.

Eine Handvoll Unternehmen sichern mittlerweile in ihrem Schutzbrief bis zu 500 Euro ab. Das reicht allerdings nur für das Abschleppen, Auspumpen, Entsorgen des Kraftstoffgemisches und vielleicht noch für das Reinigen der Einspritzanlage. Bei den Automobilclubs zahlt explizit nur der ACV. Bei anderen Clubs bedarf es einer echten Panne, damit der Pannendienst übernimmt. Denn das Falschtanken gilt nicht als Brems-, Betriebs- oder Bruchschaden und zählt somit nicht zum Leistungsspektrum dieser Automobilclubs.

Was im Motor passiert

Zum falschen Zapfhahn gegriffen – jetzt wird es teuer!

Falsches Tanken verursacht Motorschäden. Moderne Dieselmotoren sind auf die Schmierung des Diesels in der Einspritzanlage angewiesen (Diesel ist Öl). Fehlt die Schmierung durch das versehentlich beigemengte Benzin, werden die Injektoren beschädigt und es können sogar Metallspäne in den Motorraum gelangen. Bei neueren Modellen mit Hochdruck-Kraftstoffpumpe reicht es schon, wenn bei eingeschalteter Zündung die Kraftstoffpumpe läuft. Drückt man z. B. bei einem 6-Zylinder-Audi eine Sekunde lang den Startknopf, hat man einen erschreckend hohen Schaden von 8000 Euro herbeigeführt.

Beim Benziner ist die Situation von Auto zu Auto verschieden und kaum besser: “Meistens nimmt ebenfalls die Einspritzanlage Schaden. Deshalb gilt grundsätzlich, auf keinen Fall den Motor starten und immer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen”, rät Daniel Horn.

Falsches Sicherheitsgefühl

Die meisten Autofahrer wissen um die Gefahr, denken aber gleichzeitig, dass es immer nur den anderen passiert:

“Ich weiß doch, was ich tanken muss. Ich kenne doch mein Auto.”

Die Praxis zeigt: Bis auf wenige Ausnahmen wissen alle Falschtanker, was sie tanken müssen. Unkenntnis ist nicht die Ursache, sondern mangelnde Aufmerksamkeit durch Stress, Ablenkung, Müdigkeit, Zeitdruck usw.

„Ich bin ein guter Autofahrer, mir passiert das sicher nicht.“

Falsch. TÜV Nord stellt fest, dass “selbst erfahrene Autofahrer aus Versehen zum falschen Zapfhahn greifen”.

„Ich habe einen Benziner, mir kann nichts passieren.“

Ob normaler Diesel oder getunter Benziner – beide Varianten können falsch betankt werden. Theoretisch passt die dickere Diesel-Zapfpistole zwar nicht in den kleineren Tankstutzen des Benziners, muss sie aber auch nicht: Wer im Stress ist, steckt die Pistole so weit rein, wie es geht, ruckelt etwas hin und her und zieht dann ab! Der Druck öffnet die Klappe und lässt den Diesel in den Tank.

Wie kann man sich schützen?

Der ADAC warnt seit Jahren vor Fehlbetankung und fordert die serienmäßige und flächendeckende Ausstattung aller Autos mit Fehlbetankungsschutz sowie die bestmögliche Beschriftung im Bereich des Tankdeckels.

Leider bieten bis heute nur wenige Hersteller eine solche Schutzvorrichtung an. Diese gibt es dann auch nur für bestimmte Modelle und in der Regel nur für die Diesel-Autos. Alternativ bietet der Markt Nachrüst-Tankdeckel, die kein Benzin in einen Dieseltank lassen. Sie sind fahrzeugspezifisch und kosten ca. 50 Euro und aufwärts.

Unterm Strich hilft nach wie vor am besten: Aufpassen! Denn Fehlbetankung ist genau genommen kein technisches Problem, sondern ein menschlich-psychologisches! Der Mensch macht den Fehler. Genau darum gibt es mittlerweile auch clevere Helfer, die dafür sorgen, dass beim Tanken nichts schiefgehen kann. Das Ganze muss nicht viel kosten, kann aber vor fatalen Folgen schützen. Einen neuen, universell passenden Helfer für Diesel und Benziner, den Tankfreund, haben wir sogar schon ausprobiert.

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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