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Traditionsbetrieb in Turbulenzen: BBS erneut in der Insolvenzfalle!

Lesezeit 3 Min.

Kürzlich aktualisiert am 29. Oktober 2023 um 08:04 Uhr

Traditionsbetrieb in Turbulenzen: BBS erneut in der Insolvenzfalle!

Es ist ein Schock für die Automobilbranche, die Nachricht über die erneute Insolvenz des Felgenherstellers BBS. Trotz der Bemühungen des Hauptinvestors KW Automotive, der 2021 an Bord kam, findet sich BBS nun laut Bericht der Auto Motor Sport zum vierten Mal auf dem schmalen Grat der Insolvenz wieder. BBS, ein Name, der seit seiner Gründung im Jahr 1970 Synonym für Qualität und Innovation in der Felgenherstellung ist, musste am 29. September 2023 beim Amtsgericht Rottweil erneut den bitteren Gang der Insolvenzanmeldung antreten. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Martin Mucha aus Stuttgart, steht jetzt vor der monumentalen Aufgabe, innerhalb von drei Monaten ein tragfähiges Konzept für BBS zu entwerfen oder einen Käufer für das in Schiltach ansässige Unternehmen zu finden.

BBS Insolvenz 2023

Die KW Automotive Group, unter der Führung des KW-Bosses Klaus Wohlfahrt, hatte im Sommer 2020 den sprichwörtlichen Rettungsanker geworfen, als BBS zum dritten Mal Insolvenz anmelden musste. Mit einer Neuausrichtung des Geschäftsmodells, das eine Reduzierung des Geschäfts mit Autoherstellern und eine stärkere Fokussierung auf das Nachrüstgeschäft vorsah, sollte der Traditionsbetrieb aus der Krise geführt werden. Das Konzept „BBS 2024“ sah dabei auch Investitionen in neue Fertigungsverfahren und die Schaffung flexibler, wettbewerbsfähiger Strukturen vor.

Energiekosten und Konzeptmisslingen – Ein Doppelschlag

Doch die hohen Energiepreise und eine Strategie, die nicht den gewünschten Erfolg brachte, führten das Unternehmen erneut an den Rand des Abgrunds. Die Insolvenz trifft dabei nicht nur die Stakeholder, sondern auch die 270 Beschäftigten am Standort Schiltach, deren Lohnkosten vorerst von der Agentur für Arbeit getragen werden. Und die Insolvenz wirft wieder einen Schatten auf die Geschichte von BBS, dessen Namen sich aus den Initialen der Gründer und dem Gründungsort zusammensetzt: Baumgartner, Brand, Schiltach. Mit Insolvenzen bereits in den Jahren 2007 und 2011, wurde BBS durch neue Investoren gerettet und weitergeführt.

Blick in die Zukunft

Die Uhr tickt nun für Rechtsanwalt Martin Mucha, während die Automotive-Branche auf die nächsten Schritte und das Schicksal eines der angesehensten Felgenhersteller der Welt blickt. Die Reise von BBS, von einem Betrieb mit etwa 500 Mitarbeitern vor der letzten Insolvenz hin zum aktuellen Stand von 270 Beschäftigten, ist eine reflektierende Linse auf die Turbulenzen, denen selbst Traditionsunternehmen in der dynamischen Automobilbranche ausgesetzt sind. Die KW Automotive Group, bekannt als Marktführer im Segment für Spezial-Fahrwerksysteme mit Produktionsstandorten in den Niederlanden und den USA, hatte durch ihr weltweites Vertriebsnetz an Fachhändlern die Hoffnung, BBS wieder auf Kurs zu bringen.

Traditionsbetrieb in Turbulenzen: BBS erneut in der Insolvenzfalle!

Doch trotz aller Bemühungen lag der Umsatz von BBS im Jahr 2022 bei rund 50 Millionen Euro, und der erneute Fall in die Insolvenz zeigt, dass die Herausforderungen für BBS nicht vorbei sind. Der Fall BBS ist ein Beleg dafür, wie selbst etablierte Namen in der Automobilindustrie vor schier unüberwindbaren Herausforderungen stehen können. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob BBS einen Weg finden kann, seine Türen offenzuhalten und sein Erbe in der Welt der Felgenproduktion fortzusetzen. Wir wünschen es uns!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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