Info: Warmlaufen lassen des Motors eine gute Idee?

Bei dem Thema, ob im Winter der Motor warmlaufen muss oder das besser nicht geschehen soll, scheiden sich die Geister. Es gilt also zu klären, ob das Warmlaufen etwas bringt oder gar schädlich ist. Schadet es dem Motor, wenn er warmläuft? Technik-Experten sind klar der Meinung, dass es schädlich ist. Der Motor benötigt wesentlich mehr Zeit, bis er im Stand seine Betriebstemperatur erreicht. Um überhaupt dahin zu gelangen, wird immens Kraftstoff verbraucht, ohne das Abgeben einer Leistung für den Antrieb des Fahrzeugs. Ein negativer Aspekt ist hier auch, dass solang der Motor kalt ist, auf die Zylinderoberfläche jede Menge Kraftstoff in unverbrannter Form gerät. Aufgrund dessen kommt es zu einer schlechten Schmierung, was wiederum eine erhöhte Reibung verursacht. Die Folge all dessen ist dann ein erhöhter Kolben- und Zylinderverschleiß. Nicht zuletzt verdünnt der unverbrannte Kraftstoff das Motoröl, weil er an den Kolben vorbeifließt und in die Ölwanne gerät. Somit erhöht sich noch der Motorverschleiß aufgrund der auch hier stattfindenden schlechteren Schmierung.

Darf man den Motor warmlaufen lassen?

Jeder Verkehrsteilnehmer ist laut Verkehrsrecht angehalten, Abgas- und Lärmbelästigung zu unterlassen. Der Paragraf 30 der Straßenverkehrsordnung besagt eindeutig, dass Abgas- und Lärmbelästigung verboten sind. Dort ist eindeutig festgehalten, dass Fahrzeugmotoren nicht unnötig laufen dürfen. Selbst das Schließen von Fahrzeugtüren darf nicht zu laut sein. Genauso ist es untersagt, in geschlossenen Ortschaften unnütz hin und herzufahren, wenn sich andere belästigt fühlen. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen. 10 Euro sind hier fällig. Der Motor eines Fahrzeugs ist nicht dafür gedacht, das Auto anzuwärmen oder beschlagene Scheiben zu befreien. Zunächst einmal dient er alleinig der Fortbewegung. Bei Lkws hingegen sieht das oft anders aus. Hier ist das Warmlaufen häufig nicht zu vermeiden und sogar technisch notwendig.

Allerdings lassen sich Praxis und Theorie nicht immer vereinbaren. Kann der Autofahrer durch die Frontscheibe nichts sehen und wird er somit gar zu einer Gefahr im Straßenverkehr, ist er gezwungen, in irgendeiner Weise tätig zu werden. Die kann nun mittels Lüftung oder Trockentuch geschehen. Abgesehen davon ist es immer ratsam, ein Trockentuch im Auto zu haben, damit im Zweifel beschlagene Scheiben vorschriftsmäßig beseitigt werden können.

Es gibt aber noch andere Tricks, um gegen die Feuchtigkeit innerhalb des Autos anzugehen, damit Scheiben gar nicht erst beschlagen. Die Fußmatten sollten generell immer getrocknet werden. Im Winter sind Gummimatten gut geeignet. Hilfreich ist es auch, bei Schneefall die Schuhe und Dinge, die Schnee abbekommen haben und transportiert werden sollen, gründlich von Schnee zu befreien.

Bringt es etwas, den Motor warmlaufen zu lassen?

Ein Test vom ADAC hat gezeigt, dass es nicht viel in Sachen Erwärmung bringt, wenn der Motor laufen gelassen wird. Beim Test herrschten minus 10 Grad. Der Motor wurde vier Minuten laufen gelassen. Resultat des Tests war, dass das Motoröl gerade einmal minus sieben Grad erreicht hatte und die Luft, die den Luftaustrittsdüsen entströmte, nur 13 Grad betrug. Um dies zu erreichen wurden 0,15 Liter Benzin verbraucht.

Gibt es Alternativen?

Die beste Alternative ist sicherlich die Garage. Wer über diese nicht verfügt, der kann von einer Standheizung profitieren. Diese lässt sich mittels Fernbedienung oder Smartphone zu einer vorprogrammierten Zeit anschalten. Resultat ist ein enteistes, sofort fahrtüchtiges Auto. Frostschutzfolien sind eine weitere Alternative. Die werden einfach über das Fahrzeug gelegt und fixiert. In den meisten Fällen decken die Folien jedoch lediglich die Frontscheibe ab. Seiten und Heckscheiben sind dann immer noch manuell von Eis und Schnee zu befreien. Und auch das Fixieren der Frostschutzfolien ist für so manch einen sehr herausfordernd.

Fazit: Wer meint, den Motor warmlaufen lassen zu müssen, muss darauf gefasst sein, dass der Spritverbrauch extrem steigt. Zusätzlich besteht das Risiko, dass der Motor Schaden nimmt. Nicht zuletzt kommt es auch zu einer erheblichen Umweltverschmutzung. Nicht nur, dass sich diese Punkte nicht gerade positiv für den Autofahrer auswirken, so ist es zudem auch noch verboten. Sind also freie Scheiben und eine angenehme Fahrzeuginnentemperatur das Ziel, sollte eher eine Schutzfolie oder eine Standheizung angeschafft werden.

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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