Freitag , 26. April 2024
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Hot oder Schrott? Was ist eigentlich ein „Flexfahrwerk“?

Lesezeit 4 Min.

Hot oder Schrott? Was ist eigentlich ein „Flexfahrwerk“?

Es gibt noch eine weitere schwachsinnige Steigerung zum Thema Federn Pressen/Stauchen. Und zwar das sogenannte Flexfahrwerk! Unter diesem Begriff versteht man in der Tuning-Szene ein Fahrwerk, bei welchem die Federung mechanisch eine Eigenregie verkürzt wurde. Damit ist also nicht das hochmoderne adaptive Fahrwerk gemeint, sondern eine billige und illegale Tuning Maßnahme am Fahrwerk. Durch die Verkürzung der Federung soll es ermöglicht werden, dass das Fahrzeug tiefer auf der Straße liegt. Es handelt sich hier um eine rein optische Maßnahme, die allerdings massive Konsequenzen auf das Fahrzeug und die Fahrzeugführung hat.

Was wird beim Flexfahrwerk gemacht?

Hot oder Schrott? Was ist eigentlich ein „Flexfahrwerk“?

Ein Flexfahrwerk zu basteln ist ganz einfach: Es müssen lediglich die Federn aus dem Fahrzeug herausgenommen und auf die gewünschte Länge mit der Hilfe einer Flex gekürzt werden. Daher auch der Name „Flexfahrwerk“. Allerdings ergeben sich aus der Kürzung einige unschöne Folgen. Das Fahrzeug liegt nun zwar tiefer, lässt sich aber schwerer über Hindernisse steuern. Ebenso steigt das Risiko von Beschädigungen am Fahrzeugboden. Darüber hinaus verschlechtert sich das Fahrverhalten und bezüglich Garantie muss man wohl beim Hersteller dann nicht mehr Anklopfen. Zudem sind Flexfahrwerke im Straßenverkehr zurecht absolut illegal. Wer sich für diesen Schritt entscheidet, muss folglich damit rechnen, dass das Fahrzeug nicht mehr durch den TÜV kommt und massive Strafen auf den Fahrzeughalter und Fahrzeugführer zukommen.

Rechtliche Konsequenzen im Detail

Hot oder Schrott? Was ist eigentlich ein „Flexfahrwerk“?

Neben der fehlenden Straßenzulassung können sich noch weitere rechtliche Konsequenzen ergeben. Im Falle eines Unfalles muss der Fahrzeughalter immer damit rechnen in einem Strafverfahren zusätzlich zu den zivilrechtlichen Maßnahmen belangt zu werden. Auch die berühmten „Punkte in Flensburg“ werden eine der Folgen sein. Weiterhin kann es zum Entzug der Fahrerlaubnis, sowie hohen Bußgeldern kommen. Ein Flexfahrwerk ist also ein teurer Spaß, den man sich auf jeden Fall zweimal überlegen sollte. Geht es darum ein schrottreifes Fahrzeug, dass nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr genutzt wird, ein bisschen aufzumotzen um die eigenen Schrauberkenntnisse zu verbessern, dann kann das Abflexen der Federn durchaus eine Möglichkeit sein, den geistigen Horizont zu erweitern. Man sollte dabei aber immer bedenken, dass die Federn im eingebauten Zustand extrem unter Druck stehen und arbeiten mit der Flex, Federspannern und schlussendlich dem Fahrzeug mit den gekürzten Federn, ein großes Risiko darstellen.

Optische Folgen und Auswirkungen auf das Fahrverhalten

Das Fahrzeug wird nach der Federkürzung deutlich tiefer liegen. Das macht optisch natürlich einen gewissen Eindruck. Die Tieferlegung kann dabei, je nachdem wie genau man gearbeitet hat, unterschiedlich ausfallen. Hier hat der Tuner die Möglichkeit seine individuellen Vorlieben zum Ausdruck zu bringen. Je mehr man die Feder kürzt, desto tiefer ist die Kiste am Ende! Das Flexfahrwerk wirkt sich, je nach Umfang der Kürzung, massiv auf das Fahrverhalten aus. Die Kurvenlage verschlechtert sich. Dazu kommen die bereits erwähnten Verschlechterungen in Bezug auf die Sicherheit des Fahrzeugbodens und das Überwinden von Hindernissen. Weiterhin ist es oft der Fall, dass durch unprofessionelles Tuning zusätzliche Risiken entstehen. Vor allem, wenn die Federn schräg und ungleichmäßig gekürzt werden, so hat das massive Konsequenzen auf das Fahrverhalten. Das Fahrzeug kommt in eine Schräglage und lässt sich deutlich schlechter steuern. Auch kann das Kürzen der Federn zur Folge haben, dass diese aufgrund der fehlenden Vorspannung nicht mehr optimal auf dem Federteller aufliegen und sich während der Fahrt verkanten oder direkt vom Teller oder aus der Halterung (Hinterachse) springen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

ein Kommentar

  1. Ich wusste nicht, dass ein sogenanntes Flexfahrwerk so simpel zu bauen ist. Ich benötige aktuell vier neue Druckfedern für mein betriebliches Automobil. Hoffentlich finde ich dafür einen passenden Ansprechpartner, der Druckfedern anfertigt.

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