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Check der Injektoren / Einspritzdüsen? So ist der Ablauf!

Lesezeit 5 Min.

Check der Injektoren / Einspritzdüsen? So ist der Ablauf!

Einspritzdüsen sind Komponenten, die maßgeblich den Verbrennungsprozess bei Otto- als auch Dieselmotoren bestimmen. Falls der Verdacht auf eine defekte Einspritzung besteht, ist es ratsam, die Injektoren zu checken. Für den Laien ist es aber nicht einfach, nur anhand von Symptomen zu erkennen, ob die Einspritzdüsen die Ursache sind. Eine professionelle Überprüfung kann übrigens nur mit speziellen Diagnosegeräten erfolgen. Eine Kfz-Werkstatt ist mit Testern ausgestattet und kann die Funktionsfähigkeit der Einspritzdüsen in der Regel überprüfen. Hierbei werden die Einspritzraten und der Motorlauf überwacht, um eventuelle Abweichungen oder Defekte eines Injektors festzustellen. Das gesamte Einspritzsystem ist ein hochpräzises Zusammenspiel und reagiert sensibel auf Störungen. In einigen Fällen kann es übrigens schon hilfreich sein, die Reihenfolge der Injektoren in den Zylindern zu tauschen.

Einspritzdüse kontrollieren: Wurzel des Übels

Check der Injektoren / Einspritzdüsen? So ist der Ablauf!

Man unterscheidet insgesamt fünf verschiedene Typen von Einspritzdüsen. Bei Dieselmotoren sind es drei spezifische:

  • Vorkammer- und Wirbelkammer-Einspritzdüsen sind für ältere Motoren charakteristisch. Diese haben eine mechanische Steuerung.
  • Moderne Dieselmotoren setzen auf die Common Rail Einspritzung, die mit heftigen Drücken von bis zu 2200 bar arbeitet. Hierbei werden die Düsen elektronisch mittels Servomechanismus aktiviert, wobei die Einspritzung in 5 bis 7 Schübe aufgesplittet werden kann.
  • Und dann gibt es noch die sogenannten Pumpe-Düsen-Systeme, bei denen die Düse direkt an eine Pumpe gekoppelt ist, die wiederum unter der Nockenwelle positioniert ist. Die Systeme sind elektronisch gesteuert. Volkswagen setzte in vielen Dieselmotoren auf das Pumpe-Düsen-Prinzip, oft als PDE abgekürzt.

Bei Dieselmotoren legen die Düsen den Startzeitpunkt der Verbrennung fest. Und es ist kein funkenbildendes Bauteil nötig. Diesel entzündet sich durch die hohe Hitze im Brennraum selbst (Selbstzündung). Wenn der Motor warm ist, beginnt der erste Kraftstofftropfen sofort zu brennen. Da die Kraftstoffmenge über eine bestimmte Dauer verteilt wird, erhöht sich der Druck stetig und sorgt für einen sanften Motorlauf. Ein unerwünschtes Phänomen bei kalten Dieselmotoren ist das Nageln. Bei niedrigen Temperaturen kann unverbrannter Diesel sich im Brennraum ansammeln, da er aufgrund der Kälte verzögert verdampft. Dies führt später zur Verbrennung, was Fachleute als „Zündverzug“ bezeichnen.

Zwei Typen Einspritzdüsen beim Benziner:

  • Die Mehrzahl der Motoren setzt auf eine Einspritzung ins Ansaugrohr mit einem Druck von 3 bis 5 bar.
  • Es gibt jedoch auch Direkteinspritzer wie den FSI von Volkswagen oder GDI von Mitsubishi. Diese Systeme arbeiten unter höherem Druck, da sie direkt in den Brennraum einspritzen.

In der Phase der Einspritzung und innerhalb des Brennraums bildet sich eine feine Mischung aus Kraftstoff und Luft. Diese Kombination wird durch eine Zündkerze entflammt, weshalb man den Zündvorgang als Fremdzündung bezeichnet.

Einspritzdüsen untersuchen: Das Problem an der Wurzel packen

Ein Injektor oder Einspritzventil hat zahlreiche feine Öffnungen, deren Größe und Anzahl maßgeblich den Einspritzdruck und die Qualität der Zerstäubung bestimmen. Mit der Zeit können sich in der Düse aber Ablagerungen aus der Verbrennung ansammeln. Experten bezeichnen den Zustand als „Verkokung“ und nehmen dann oft eine Düsenkontrolle vor. Wenn der Kraftstoff nicht mehr fein genug zerstäubt wird, leidet die Verbrennungseffizienz und die Abgasemissionen steigen. Dieselfahrzeuge zeigen die Symptome häufiger als Benziner. Daher ist es gängige Praxis, dass insbesondere die Diesel-Injektoren überprüft werden. Bei Benzinern sind es oft die Zündkerzen, die Probleme verursachen, seltener die Einspritzdüsen. Spezialgeräte zur Injektorprüfung helfen dabei, den defekten Zylinder zu finden.

Düsenkontrolle: Wie Experten verkokte Düsen finden

Möchten Sie die Einspritzdüsen untersuchen lassen, nimmt der Kfz-Meister zuerst alle Düsen aus dem Motor. Dann führt er für jeden Injektor einen Basistest durch, um mögliche Problembereiche zu finden. Nachfolgend werden die Leistung und das Sprühmuster jeder Düse in verschiedenen Betriebszuständen überprüft. Das Verfahren ist für Diesel- und Benziner übrigens identisch. Die effektivste Methode zur Überprüfung ist ein dedizierter Prüfstand, den aber nur wenige Werkstätten haben.

Ermittlung des Sprühmusters der Düse – Wie geht das?

Um das Sprühbild einer Düse zu bewerten, gibt es spezielle Ausrüstungen auf dem Prüfstand. Für den Test wird die Düse sicher befestigt und an eine Kraftstoffzufuhr angeschlossen. Hochdruck-Kraftstoff wird durch die Düse geleitet, wodurch das Sprühmuster sichtbar wird. Ein ideales Muster ist immer gleichmäßig. Ein ungleichmäßiges Sprühbild deutet auf Ablagerungen hin, die den Kraftstofffluss durch die Düse stören.

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Problem mit der Einspritzdüse – was ist zu tun?

Wenn ein Check ergibt, dass die Einspritzdüsen verkokt sind, stehen verschiedene Vorgehensweisen zur Verfügung:

  • Der direkteste, aber oft teuerste Weg, ist das Verbauen eines neuen Injektors. Dieser muss anschließend mittels Diagnosewerkzeug an die Motorsteuerung angepasst werden. Eine kosteneffektivere Alternative ist der Einsatz eines Ersatzinjektors. Manche bieten auch die Überholung von Injektoren an. Dabei wird der Injektor demontiert und beschädigte Teile werden ersetzt.

Einspritzdüsen – Warum die Experten ranlassen?

In modernen Dieselfahrzeugen arbeiten Common-Rail-Einspritzsysteme. Die Systeme sind für den Laien nahezu unzugänglich. Nicht nur sind diese sensibel, sie arbeiten auch unter extrem hohem Druck, der bei plötzlichem Freisetzen Verletzungen verursachen kann. Diverse Diagnoseinstrumente und Werkzeuge sind für Eingriffe in das Systeme unerlässlich. Wenn das Fahrzeug Anzeichen von Motorproblemen zeigt, ist es ratsam, die Injektoren überprüfen zu lassen – idealerweise durch einen Fachmann.

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Was machen die Injektoren & Einspritzdüsen?

Die Hauptfunktion der Injektoren & Einspritzdüsen ist es, entweder Benzin im Ansaugtrakt oder Diesel direkt im Brennraum fein zu verteilen und zu zerstäuben. Sie kontrollieren die exakte Menge des durchfließenden Kraftstoffs. Üblicherweise findet sich in jedem Zylinder ein Einspritzventil oder ein Injektor. Wenn die Einspritzung direkt in den Brennraum erfolgt, handelt es sich um einen Direkteinspritzer. Das System wird bei neueren Dieselfahrzeugen und vielen Benzinern angewendet. Das Öffnen und Schließen der Düsenventile geschieht in Bruchteilen von Sekunden. Technisch gesehen handelt es sich bei der Einspritzdüse um ein Nadelventil, wobei die Nadel am Sitz des Ventils anliegt. Während das in der Vergangenheit mechanisch funktionierte, wird heutzutage meist eine elektronische Steuerung verwendet, die den Kraftstoff in die Zylinder leitet. Letztlich gewährleistet die Einspritzdüse zur korrekten Zeit die richtige Kraftstoffmenge im Brennraum.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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