Wenn im Leerlauf die Drehzahl schwankt – eventuelle Ursachen!

Lesezeit 5 Min.

Kürzlich aktualisiert am 27. Januar 2022 um 10:20 Uhr

Als „Motorsägen“ oder „unrunder Leerlauf“ bezeichnet man das Schwanken der Motordrehzahl, ohne dass der Fahrer etwas dazu beiträgt. Es kommt auch vor, dass der Motor im Allgemeinen nicht rund läuft. Es kann sein, dass nur beim kalten oder ausschließlich beim warmen Motor die Drehzahlschwankungen auftreten. Es kann auch passieren, dass der Motor wegen zu geringer Drehzahl die Kraft verliert und sogar ausgeht. Für die Werkstatt und die anstehende Fehlersuche ist es deshalb wichtig, dass man genau beobachtet, wann das Problem auftaucht. So ermöglicht man ein schnelleres Identifizieren der Ursache. In den meisten Fällen hilft es schon weiter, wenn der Fehlerspeicher des Fahrzeuges ausgelesen wird. Dadurch kann die Ursache in der Regel eingegrenzt werden. Eine schwankende Drehzahl im Leerlauf kann folgende Ursachen haben!

Verschmutzte oder defekte Drosselklappen

Im Ansaugtrakt sitzt die Drosselklappe. Die Drosselklappe reguliert die Menge der Luft, die durch den Unterdruck vom Motor angesaugt wird. Damit die Kraftstoffzufuhr richtig angepasst werden kann, wird die angesaugte Luft durch den Luftmassenmesser ermittelt. Es haben nur Benzinmotoren richtige Drosselklappen. In Dieselmotoren sind oft sogenannte Stauklappen verbaut. Ein bekanntes Drosselklappenproblem ist das nur sehr langsame Absinken der Drehzahl, sobald man den Fuß vom Gaspedal nimmt. Auch Drehzahlschwankungen im Leerlauf kommen häufig vor. Oftmals reicht es aus, die Drosselklappe zu säubern. Handelt es sich um einen mechanischen Defekt, dann muss ein Neuteil verbaut werden.

Zündanlagenprobleme

Bei einem Benzinmotor oder Ottomotor genannt, kann es an der Zündanlage zu Problemen kommen, welche die Drehzahlschwankungen im Leerlauf verursachen. Ein kaputtes Zündkabel oder eine defekte Zündspule können etwa solch ein Problem hervorrufen. Ist ein Zündkabel defekt, kann das auch durch einen Marderbiss kaputtgegangen sein. Auch defekte Zündkerzen können Drehzahlschwankungen verursachen.

Defekter Leerlaufsteller

Damit im Leerlauf die Motordrehzahl immer konstant gehalten werden kann, ist der Leerlaufsteller, auch als Leerlaufregler bekannt, verbaut. Ohne den Leerlaufsteller kann es passieren, dass der Motor ausgeht, sobald man etwa die Klimaanlage einschaltet. Sollte der Leerlaufregler einen Defekt aufweisen, kann dies ein Grund für das Schwanken der Drehzahl im Leerlauf sein. Dann kommt man um einen Austausch nicht herum. Dies bedeutet einen Arbeitsaufwand von ungefähr 20 bis 80 Minuten. Geht man von einem Stundensatz von 100 Euro aus und den Materialkosten von ungefähr 40 Euro bis 200 Euro, dann liegen die Gesamtkosten der Reparatur zwischen ca. 60 Euro und 300 Euro liegen.

Kraftstoffzufuhr macht Probleme

Die Leerlaufdrehzahl kann auch dann schwanken, wenn der Motor nicht die richtige Menge an Kraftstoff bekommt. Dazu kann es kommen, wenn ein Druckventil der Hochdruckpumpe oder der Benzindruckregler defekt ist. Den Benzindurchfluss kann ebenso ein verstopfter Kraftstofffilter verringern.

Defekter Luftmassenmesser

Um die genaue Luftmasse erfassen zu können, gibt es den Luftmassenmesser. Das ist ein Sensor, der die exakte Luftmasse der vom Motor angesogenen Luft registriert. Dadurch ist es möglich, dass die benötigte Kraftstoffmenge von der Motorsteuerung (dem Motorsteuergerät) berechnet und eingespritzt werden kann. Wenn das Auto unter Belastung nur eingeschränkte Leistung hat, dann ist der Motor vielleicht in den Notlauf gegangen. In der Regel leuchtete dann die Motorkontrollleuchte (MKL). Das ist ein typisches Anzeichen für einen defekten Luftmassenmesser. Auch hierbei kann die Drehzahl im Leerlauf schwanken. Im Normalfall reicht es aus, den Luftmassenmesser zu reinigen. Wenn der Sensor allerdings defekt ist, muss dieser durch einen Neuen getauscht werden.

Defekte Nockenwellenverstellung

Die Effizienz des Motors kann durch die Nockenwellenverstellung gesteigert (Stichwort Effizienzsteigerung) werden. Das ist möglich, weil die Steuerzeiten des Motors je nach Bedarf variiert werden können. Läuft das Fahrzeug im Leerlauf unrund, kann das ein Anzeichen auf eine defekte Leerlaufverstellung sein. Je nach Auto kann der Arbeitsaufwand zwischen einer und sechs Stunden dauern. Geht man von einem Stundensatz von 100 Euro aus und rechnet die Kosten eines neuen Nockenwellenverstellers dazu, welcher oft zwischen 100 Euro und 500 Euro liegt, liegen die Gesamtkosten bei rund 200 Euro bis 1.000 Euro.

Für eine schwankende Drehzahl können noch andere Ursachen ein Grund sein: Zu den bisher genannten Ursachen können ebenso noch folgende Gründe vorkommen.

1. Defekte Einspritzdüse(n)
2. nicht richtig funktionierendes AGR-Ventiel
3. gelängte Steuerkette
4. defekte Lambdasonde
5. Zahnriemen hat falsche Steuerzeiten (Spannrolle defekt oder Riemen falsch montiert)
6. sowie viele andere Ursachen

Trotz schwankender Leerlaufdrehzahl zur Hauptuntersuchung?

Bevor das Auto zur bevorstehenden Hauptuntersuchung geht, sollte das Problem mit der schwankenden Leerlaufdrehzahl behoben werden. Es besteht die Möglichkeit, dass bei der Abgasuntersuchung, welche bei der Hauptuntersuchung inbegriffen ist, Unregelmäßigkeiten auftreten. Dann sind eventuell die Abgaswerte verfälscht. Durch das Problem ist es möglich, dass die Plakette nicht erteilt wird. Das Nichtbestehen der Abgasuntersuchung gilt als schwerer Mangel.

Bei schwankender Leerlaufdrehzahl trotzdem weiterfahren?

Bei einem unrunden Leerlauf kann der Motor ausgehen. Dadurch ist auch die Brems- und Lenkunterstützung ohne Funktion. Dadurch ist wiederum eine Gefahrensituation nicht auszuschließen. Deshalb ist das Aufsuchen einer Werkstatt dringend zu raten.

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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