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Benzin / Diesel! Die Kraftstoffe und ihre Unterschiede!

Lesezeit 6 Min.

Kürzlich aktualisiert am 2. Juli 2021 um 09:58 Uhr

Benzin / Diesel! Die Kraftstoffe und ihre Unterschiede!

Jeder Autofahrer ist nach einigen hundert Kilometern damit wieder konfrontiert: Tanken. Zumindest, wenn es ein herkömmlicher Verbrenner ist und nicht etwas ein E-Auto. Selbstverständlich nimmt man die richtige Zapfsäule und füllt sein Auto wieder mit Sprit zum Weiterfahren auf. Doch haben Sie auch mal ein paar Gedanken darüber verloren, was Sie eigentlich tanken und welche Unterschiede es zwischen den verschiedenen Sorten Benzin und Diesel gibt? Oder was die Zahlen auf den Zapfsäulen eigentlich bedeuten? In diesem Artikel geht es um das Thema Kraftstoff. Speziell werden Unterschiede, sowie Vorteile und ihre Nachteile erläutert. Nach einem kurzen Überblick bezüglich der Grundlagen über Benzin und Diesel klären wir auch noch die entscheidende Frage: Was soll ich am besten tanken?

Die Kraftstoffe fürs Fahrzeug!

Benzin ist im Allgemeinen ein sehr komplexes Gemisch aus sagenhaften 150 Komponenten. Es wird in vielen Erdölraffinerien aus veredelten Komponenten weltweit hergestellt. Der Name Benzin übrigens, stammt nicht vom Autobauer Carl Benz, sondern leitet sich vom arabischen Wort „luban dschawi“ – „Weihrauch aus Java“. Über die Jahre hinweg änderte sich der Name schlussendlich in das deutsche Wort Benzol und der Name Benzin war geboren.

Benzin / Diesel! Die Kraftstoffe und ihre Unterschiede!

Diesel basiert, wie auch Benzin, als zweiter gängiger Treibstoff, auf Erdöl und wird weltweit raffiniert. Diesel ist bekanntlich schwerer als Benzin. (daher benötigt man auch das Vorglühen beim Starten, weil es sonst nicht entzündet) Genau diese physikalischen und chemischen Unterschiede nutzt man in der Raffinerie aus, indem man das Benzin vom Diesel abschöpft. Die einzig schwereren Kraftstoffe wären nur noch Kerosin in der Luftfahrt und Schweröle, die den Schiffsverkehr antreiben.

Wodurch unterscheidet sich Benzin von Diesel?

Der Erste, aber auch größte Unterschied zwischen Diesel und Benzin ist, dass aus physikalischer Sicht die Molekülketten beider Treibstoffe unterschiedlich lang sind. Benzin hat viel kürzere Seitenketten und benötigt daher aus chemischer Sicht eine geringere Aktivierungsenergie als Diesel, um sich zu entzünden. Dieser Faktor spielt eine wichtige Rolle bei der Energieausbeute, wenn Treibstoff verbrannt wird. Zusätzlich hat es auch einen Einfluss auf den Schadstoffaustausch, denn je weniger „sauber“ verbrannt wird, desto mehr toxische Abgase entstehen.

Benzin / Diesel! Die Kraftstoffe und ihre Unterschiede!

Ein weiterer Unterschied ist der Aufbau der Motoren, sowie der Startmechanismus. Während Motoren, die mit Benzin angetrieben werden, bloß eine Zündkerze benötigen um zu starten, benötigt der Diesel hohen Druck. Im Zylinder eines Dieselmotors wird nämlich zunächst Luft hineingepresst und unter hohem Druck so stark verdichtet, bis die Luft circa 900 Grad Celsius erreicht hat. (das sogenannte Vorglühen) Erst dann wird Diesel eingespritzt und es entzündet sich.

Winter- und Sommerbenzin

Die sogenannte DIN-Norm 51626-1 regelt in Deutschland den Verkauf von Winter- und Sommerbenzin. Der einzige Unterschied zwischen Sommer und Winter Treibstoff liegt darin, dass im Winter der Dampfdruck 90 und im Sommer 60 Kilopascal maximal betragen darf. Der Grund dafür ist, damit das Fahrzeug auch bei niedrigeren Temperaturen problemlos starten kann.

Benzin / Diesel! Die Kraftstoffe und ihre Unterschiede!

Alle gängigen Treibstoffe und ihre Unterschiede

Normalbenzin hat die Oktanzahl 91. Allerdings gibt es seit 2010 diesen Sprit nicht mehr, da die modernen Autos eine höhere Oktanzahl benötigen.

Super 95 E5 & Super 95 E10: Die Zahlen entsprechen immer dem Oktan. Somit hat Super 95 eben 95 Oktan. E5 und E10 stellen hierbei die Beimischungsquote in Prozent von Bioethanol dar. Das Ziel ist es, dass durch eine höhere Beimischungsquote der Netto-Betrag vom Schadstoffaustausch reduziert werden soll. Jedoch ist hier Vorsicht geboten, denn der höhere Ethanolanteil kann unter Umständen Aluminiumbauteile von der Treibstoffversorgung des Autos beschädigen. Daher sollte man, den Hersteller fragen, ob E10 getankt werden kann.

Super Plus und Super Plus 98: Hierbei handelt es sich um Benzin mit einem besseren „Klopfwert“ mit 98 Oktan. Durch die höhere Oktanzahl wird die Wahrscheinlichkeit von unkontrollierten Selbstzündungen gesenkt. Infolgedessen läuft der Motor effizienter und der Verbrauch von Kraftstoff wird minimal geringer.

Benzin / Diesel! Die Kraftstoffe und ihre Unterschiede!

R-Power, Ultimate, Turbo, Fast 800: Beim R-Power Ultimate Turbo Fast 800 handelt es sich um ein Premium Benzin mit 100 Oktan. Im Prinzip, wie vorher erwähnt, senkt die höhere Oktanzahl einfach das Risiko von unkontrollierten Fehlzündungen. Somit sollte theoretisch dieser Kraftstoff effizienter laufen als die anderen. Jedoch enthält dieser Premium Kraftstoff Reinigungs- und andere Additive Komponenten, um die Effizienz zu steigern und Abnutzung von den Motorkomponenten zu reduzieren.

Diesel: Der Standarddiesel hat einen sogenannten Cetanwert von 51 bis 56. Kurz gesagt stellt der Cetanwert dar, wie hoch der Anteil von unverzweigten Kohlenwasserstoffmolekülen im Diesel vorhanden ist. Es gilt: je höher, desto leichter entzündlich ist er. Zusätzlich besteht der Diesel aus 7 % Bioanteil.

Premium Diesel: Vice versa zur Oktanzahl bei Benzin gilt bei Diesel die Cetanzahl. Je höher der Wert ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit von unkontrollierten Fehlzündungen. Der Premium Diesel hat einen Cetanwert von 60.

Lkw Diesel: Dieser ist günstiger – warum nicht einfach nehmen? Kurz gesagt: Niemals einen Lkw Diesel für den Pkw verwenden, weil der Treibstoff spezifisch auf den größeren Hubraum und der hohen Zugkraft von Lkw ausgelegt ist.

Welcher Treibstoff ist nun der Beste?

Eventuell dachte man schon, dass doch der eine oder andere Kraftstoff für das Auto besser wäre, jedoch gibt es leider keinen besseren Treibstoff als den, den der Hersteller angibt. Auch die Oktan- beziehungsweise Cetanzahlen haben keinen nennenswerten Einfluss. Wenn man höhere oder geringere Werte tankt, äußert sich dies nur in einem Mehrverbrauch oder einer geringeren Motorleistung.

Benzin / Diesel! Die Kraftstoffe und ihre Unterschiede!

Ist trotzdem ein Premium Sprit besser?

Ein Premium Sprit ist nur bedingt besser, denn:

  • Ja: Höhere Oktan- beziehungsweise Cetanzahlen sorgen für mehr Effizienz.
  • Nein: Jedes Fahrzeug ist spezifisch auf eine einzige Treibstoffart ausgelegt und sollte auch nur diesen verwenden.
  • Jein: Die zusätzlichen Komponenten in einem Premiumsprit sorgen zum Beispiel für weniger Reibung, verbesserte Reinigung und verbesserter Effizienz. Das Ziel dabei ist, dass die Lebensdauer des Motors erhöht wird.

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

2 Kommentare

  1. Hannes Bartschneider

    Mein Treibstofflieferant hat mich vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass man Benzin vom Diesel abschöpft. Das war mir nicht bewusst, und ich wollte mehr über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kraftstoffe erfahren. Das Benzin eine geringere Aktivierungsenergie hat, dachte ich mir schon. Das merkt man ja auch beim fahren. Weitere Informationen habe ich hier gefunden: lm-energy.at/treibstoffe/diesel-i-vergaserkraftstoffe

  2. Ich muss leider regelmäßig tanken gehen. Daher bin ich aber am überlegen, ob ich nicht eine individuelle Tankanlage möchte. Durch den Beitrag weiß ich aber, dass Benzin ein Gemisch aus 150 Komponenten ist.

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