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Im größten deutschsprachigen Auto-Forum wird seit gestern heftig diskutiert. Auslöser ist eine angebliche Aussage von Dennis Gladiator (CDU). Er vermutet, dass einige von der Soko Autoposer in Hamburg stillgelegte Fahrzeuge illegal finanziert wurden. Diesem Verdacht soll nachgegangen werden. Die Behörden sollen die in Frage kommenden Fälle überprüfen und gegebenenfalls rechtlich entgegenwirken. Sollte der Verdacht sich bestätigen oder auch nicht, wir finden den Vorgang alles andere als feinfühlig. Wenn überhaupt, dann müsste unserer Meinung nach eine Überprüfung auf jedes Auto angewendet werden, das aus dem Verkehr gezogen wird. Das Basismodell eines 5er BMW dürfte kaum günstiger sein als ein VW Golf MK7 mit umfangreichen Tuning-Umbauten. Wenn ein 5er nicht modifiziert ist, dann kommt der Verdacht erst gar nicht auf oder doch?
Der Fahrer eines getunten VW Golf wird per se verdächtig, während der Fahrer eines serienmäßigen 5er BMW nicht unter Verdacht gerät? Dabei ist davon auszugehen, dass ein eher unscheinbares serienmäßiges Fahrzeug sich besser als Fortbewegungsmittel für böse Buben eignet als ein Auto, das jedem sofort ins Auge sticht. Oder? Und wie stellt man sich das überhaupt vor? Es geht hierbei um die neu geschaffenen Möglichkeiten einer strafrechtlichen Vermögensbildung, die im Juli 2017 per Gesetzeszusatz erlassen wurde. Wenn die Vermögensherkunft unklar ist, kann der Staat das Geld einziehen. Das gilt zumindest dann, wenn zweifelsfrei erwiesen ist, dass das Geld mit illegalen Handlungen erwirtschaftet wurde. Natürlich ist es korrekt, dass die Soko Autoposer Hamburg eine Vielzahl an illegalen Fahrzeugen bisher rechtmäßig stillgelegt hat. Das steht außer Frage und sorgt für Sicherheit auf den Straßen.
Auch wenn wir nicht jedes bisher stillgelegte Fahrzeug kennen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Löwenanteil der stillgelegten Fahrzeuge „durchschnittlichen“ Autos anzurechnen ist, was wiederum Rückschlüsse auf die Besitzer und deren Einkommensverhältnisse zulässt. Wir sind der Meinung, dass Halter von Luxuskarossen die illegalen Erwerbstätigkeiten nachgehen zu 90 % mit Ihrem „Job“ zu tun haben und das Thema Tuning sowie besonders auffälliges „Posen“ wohl eher Tabu ist. Man möchte ja NICHT auffallen! Diese Kategorie Erwerbstätiger macht sich wohl eher keinen Kopf über breite Distanzscheiben, Klappenanlagen, die sich unsachgemäß öffnen oder nicht eingetragene 300 € Chiptuning-Boxen. Alles Dinge, die letztendliche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen was dieses Klientel ganz sicher nicht möchte. Wir bezweifeln, dass die restlichen 10 % der Fahrzeughalter ausreichen, um eine solche Vermutung öffentlich zu äußern und damit einer Szene einen negativen Seitenhieb verpassen.
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