Motor überhitzt: Ursachen, Folgen – was beachten und tun!?

Lesezeit 5 Min.

Kürzlich aktualisiert am 27. Januar 2022 um 10:35 Uhr

Die Temperaturanzeige des Kühlwassers ist ein immens wichtiger Indikator, ob der Motor des Fahrzeugs richtig arbeitet. Bewegt sich der Zeiger permanent im roten Bereich, läuft auf jeden Fall etwas schief. Wird nicht schnellstens gehandelt, kommt es zwangsläufig zur Überhitzung des Motors. Kostspielige Reparaturen und Wartezeiten sind die ärgerlichen Folgen solcher durch Überhitzung bedingten Motorschäden. Auch eine Motorinstandsetzung bis hin zum Totalschaden liegt im Bereichs des Möglichen, wenn man nicht rechtzeitig handelt. Bei dauerhaft überhöhter Temperatur des Motors sollte man anhalten, den Motor abstellen und möglichst eine Werkstatt in der Nähe kontaktieren. tuningblog hat die häufigsten Ursachen für die Überhitzung aufgelistet.

Wirkungsweise – wo entsteht die Wärme?

Im Verbrenner wird zum Antrieb der Kolben ein Luft-Kraftstoff-Gemisch zu einer kontrollierten Explosion gebracht. Dadurch geraten die Kolben des Motors in Bewegung, wodurch wiederum das Fahrzeug an Vortrieb gewinnt. Die bei der Explosion entstehende Wärme muss aber abgeführt werden, wofür Kühlmittel durch den Motor fließt bzw. an ihm vorbei.

Über den Wärmeaustausch wird der Motor gekühlt und das Kühlmittel erwärmt. Die Temperatur des Kühlwassers sieht man an der Anzeige je nach Fahrzeug im Armaturenbrett im Cockpit. Diese Anzeige ist der wichtigste Indikator für eine mögliche Überhitzung. Außerdem sind weitere Thermostate direkt oder indirekt am Motor angebracht, um diesen zu überwachen. Reagieren diese Thermostate auf eine Überhitzung, werden im Cockpit bei aktuellen Fahrzeugen entsprechende Warnsignale gegeben, die man besser nicht ignorieren sollte.

Ursachen für eine Motorüberhitzung

Eine kurzfristige Übersteigung der Normaltemperatur kann vorkommen und sollte ziemlich schnell wieder vorüber sein. Zum Beispiel wenn bei hohen Temperaturen über längere Zeit ein Camping-Trailer in die Berge befördert wird. Aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit sowie der starken Belastung kann hier schon einmal die Temperatur nach oben gehen. Dies hat in der Regel aber nichts mit einem Defekt zu tun. Hält die erhöhte Temperatur aus nicht offensichtlichen Gründen aber länger an, stimmt etwas im grundlegenden Motor- und Kühlprozess nicht.

Mögliche Ursachen können sein:

• Eine defekte Visco-Kupplung des Lüfters bei längs Eingebauten Motoren.
• Die Stromversorgung der Kühlung ist defekt oder hat bspw. einen Wackelkontakt, wodurch das Kühlsystem kaum oder gar nicht mehr arbeitet.
• Das Thermostat ist defekt, die angezeigte Temperatur stimmt also nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein.
• Es ist Luft in das Kühlsystem geraten, wobei Luft deutlich schlechter als das Kühlmittel in der Lage ist, Wärme abzuführen.
• Straßenschmutz ist in den Kühlprozess gelangt oder der Kühllufteinlass ist stark verschmutzt, sodass die normale Luftmenge für den Kühlprozess nicht mehr erreicht werden kann.

Das Kühlsystem leckt – was zu tun ist

Wenn ein Kühlsystem ein Loch aufweist, kann durch dieses Kühlmittel entweichen und die Menge in den kritischen Bereich geraten, wodurch die normale Kühlleistung nicht mehr gegeben ist. Die Leckage kann sowohl an den Schläuchen, an der Pumpe oder an anderen kritischen Stellen im Motor auftreten. Sobald das Leck entdeckt sowie abgedichtet ist und die fehlende Menge an Kühlmittel wieder aufgefüllt ist, sollte keine Überhitzung mehr erfolgen.

Thermostat fehlerhaft oder defekt

Das Thermostat ist für die Temperaturregulierung des Kühlkreislaufs verantwortlich. Gibt es falsche Werte aus, kann unter Umständen nur ein Teil des Kreislaufs arbeiten und dadurch zu einer Überhitzung führen. Ein einfacher Motorcheck und ggf. ein Austausch des defekten Thermostats sollten das Problem beheben können. Zumeist wird hier die Motorsoftware ausgelesen, um den Problemherd zu finden, da meist mehrere Thermostate verbaut sind.

• Luft ist in das Kühlsystem geraten: Da Luft nicht die gleiche Wärmeabführung wie das Kühlmittel erreicht, kann es zu einer Überhitzung kommen. Eine Entlüftung des Motors sollte hier die Lösung des Problems sein.
• Defekte Visco-Kupplung des Lüfters: Arbeitet der Lüfter nicht richtig, kann der Motor ebenfalls überhitzen. Eine Prüfung und ggf. ein Austausch des Lüfters behebt das Problem.
• Elektrische Defekte: Neben den Thermostaten können auch andere technische Defekte ursächlich sein. Eine unzureichende Stromzufuhr unterbricht den Kühlkreislauf. Nach Behebung des Defekts arbeitet das System wieder einwandfrei.
• Straßenschmutz verstopft das System: Durch eine Reinigung des Kühlernetzes sollte auch dieses Problem zu lösen sein und eine Überhitzung zu verhindern sein.
• Weitere Ursachen, vor allem bei älteren Fahrzeugen, können eine falsch eingestellte Zündung oder Vergaser sein sowie eine defekte Wasserpumpe.

Fazit: Eine regelmäßige Wartung des Kühlsystems ist unerlässlich, um eine Überhitzung präventiv vorzubeugen. Alle wichtigen Bauteile werden normalerweise bei einer Inspektion kontrolliert. Falls es trotzdem zu Problemen kommen sollte, muss man bei Überhitzung den Motor sofort abschalten und eine Werkstatt in der Nähe kontaktieren. Ist es offensichtlich, dass einfach nur Kühlflüssigkeit fehlt so kann im Notfall handelsübliches Wasser genutzt werden. Später sollte das Wasser aber abgelassen und durch eine entsprechende Kühlflüssigkeit ersetzt werden.

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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