Montag , 29. April 2024
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Keine Mehrleistung – der ADAC hat Sportluftfilter getestet!

Lesezeit 3 Min.

Keine Mehrleistung – der ADAC hat Sportluftfilter getestet!

Der Traum von mehr Leistung im eigenen Fahrzeug lässt viele Tuning-Begeisterte zum Sportluftfilter oder Sport-Ansaugsystem greifen. Doch der ADAC hat jetzt in einer umfangreichen Untersuchung festgestellt, dass die Hoffnungen auf eine signifikante Leistungssteigerung meist unerfüllt bleiben. Die Testergebnisse legen nahe, dass die tatsächlichen Vorteile der Produkte weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die durchgeführten Tests mit Produkten unterschiedlicher Hersteller zeigten nämlich, dass selbst die teuersten Sport-Ansaugsysteme nur zu einer marginalen Erhöhung der Motorleistung führten. Diese war sogar so gering, dass sie auf dem Leistungsprüfstand nicht einmal messbar war. Bei realen Beschleunigungsmessungen von 30 auf 140 km/h waren die Unterschiede lediglich im Zehntelsekundenbereich erkennbar.

ADAC Test Sportluftfilter

Das Produkt von Racingline R600 erreichte dabei mit einem „Vorsprung“ von 5,57 Metern gegenüber dem Originalfilter das beste Ergebnis, was einer prozentualen Steigerung von gerade einmal 2,4 Prozent entspricht. Allerdings führte der Sportluftfilter von Pipercross sogar zu einer Verschlechterung der Leistung, mit einem Rückstand von -1,13 Metern. Und neben der teils enttäuschenden Leistungssteigerung offenbarte der Test eine weitere Schwachstelle der Sportluftfilter: ihre Filterleistung.

Keine Mehrleistung – der ADAC hat Sportluftfilter getestet!

Mit Ausnahme des günstigen Tauschfilters von Filtron, der eine ähnliche Filterleistung wie das Original bot, ließen die getesteten Sportfilter deutlich mehr Partikel durch. Das könnte zu einem erhöhten Motorverschleiß führen, da Staub und Schmutz ineffektiv abgehalten werden. Besonders alarmierend ist die Erkenntnis im Hinblick auf hochpreisige Filtersysteme, die teils mehr als 900 EUR kosten können und somit nicht nur keinen messbaren Nutzen bringen, sondern auch das Risiko einer verkürzten Lebensdauer des Motors bergen. Wer dennoch überlegt, ein Sport-Ansaugsystem zu verbauen, sollte sich der rechtlichen Konsequenzen bewusst sein.

oftmals ist eine Eintragung nötig

Laut ADAC ist für solche Systeme eine Eintragung erforderlich. Eine Missachtung kann zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. Ferner besteht die Gefahr, dass durch den Einbau eines nicht serienmäßigen Luftfilters die Herstellergarantie sowie die Sachmängelhaftung verloren gehen, besonders wenn der neue Luftfilter keine Freigabe des Herstellers besitzt. Die Ergebnisse des ADAC legen nahe, dass Sportluftfilter und Sport-Ansaugsysteme eher einen Mythos als eine tatsächliche Leistungssteigerung darstellen. Tuner, die eine Optimierung des Motors anstreben, sollten daher genau abwägen, ob die Investition in die Produkte wirklich den gewünschten Effekt erzielt oder ob das Geld und die Mühe besser in andere Tuning-Maßnahmen investiert werden sollten.

Keine Mehrleistung – der ADAC hat Sportluftfilter getestet!

Garantieansprüche können entfallen

  • Der Einbau eines Sportluftfilters oder Sport-Ansaugsystems kann dazu führen, dass Garantieansprüche und/oder Sachmängelhaftungen entfallen, insbesondere wenn das Produkt keine Herstellerfreigabe besitzt oder wenn für den Austauschfilter keine Bestätigung nach der EU-Gruppenfreistellungs-Verordnung vorliegt.

Sportluftfilter reinigen: Lohnt sich das?

  • Sportluftfilter sind in der Anschaffung teurer als herkömmliche Filter, können aber gereinigt und wiederverwendet werden. Die Reinigungsintervalle sind jedoch meist kürzer als bei Originalfiltern. Nach Berechnungen des ADAC lohnt sich eine Kosteneinsparung durch die Wiederverwendung von Sportluftfiltern erst nach einer Laufleistung von 250.000 Kilometern, was den Aufwand für regelmäßige Reinigungen kaum rechtfertigt. Vorteile gibt es also kaum.

Tipps für Tuningfans

  • Bevorzugen Sie während der Garantie- und Gewährleistungszeit originale Produkte oder Filter, die eine Gruppenfreistellungs-Verordnung besitzen.
  • Achten Sie darauf, dass beim Filterwechsel keine Schmutzpartikel in die Luftkanäle gelangen.
  • Reinigen Sie das Innenleben des Filtergehäuses vor dem Einbau eines neuen Filters sorgfältig, ohne Bürsten oder Druckluft zu verwenden.
  • Beachten Sie die verkürzten Wartungsintervalle bei Sportluftfiltern.

Luftfilter und TÜV

  • Sport-Ansaugsysteme sind eintragungspflichtig und müssen nach dem Einbau vom TÜV abgenommen und in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Diese Maßnahme ist notwendig, um die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs nicht zu gefährden. Normale Sportluftfilter hingegen sind meist eintragungsfrei. Quelle: ADAC

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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