Autokennzeichen befestigen: Montage per Magnet / Klett erlaubt?

Kürzlich aktualisiert am 3. April 2023 um 12:53 Uhr

Wenn es darum geht, ein heruntergefallenes oder ein neues Nummernschild zu befestigen, dann stellt der Magnetismus eigentlich eine gute Alternative zur herkömmlichen Kennzeichenhalterung dar. Doch ist es in Deutschland überhaupt zulässig, das Fahrzeugkennzeichen mit einem Magnet zu montieren?

Aussehen des Kennzeichens ist festgelegt

In Deutschland muss jedes Kraftfahrzeug mit einem Kennzeichen versehen werden. Dadurch können Verkehrssünder oder die Fahrzeughalter identifiziert werden. Deshalb hat der Gesetzgeber das Aussehen der Nummernschilder umfassend definiert. Beim Nummernschild muss es sich um ein weißes Schild handeln. Die Schrift sowie die Umrandung sind in Schwarz gehalten. Auch die Größe des Schildes ist konkret definiert. Farbliche Ausnahmen sind natürlich das Überführungskennzeichen, das rote Kennzeichen oder auch das grüne Kennzeichen.

Update: Befestigung vom Kennzeichen nicht mehr unklar!

Allerdings ist nicht klar definiert, wie das Nummernschild am Fahrzeug befestigt werden soll. Manche Fahrzeughalter setzen deshalb auf Magnete, um das Kennzeichen am Fahrzeug zu verbauen. Die unklare Definition wirft die Frage auf, welche gesetzlichen Vorschriften für die Montage der Kennzeichen zu beachten sind? Drohen Sanktionen, sollte das Nummernschild nicht den Vorgaben entsprechend montiert werden?

Welche Vorgaben gelten bei der Montage?

Besonders beliebt ist die Montage mit Magnethalterungen besonders in der Tuning-Szene und mit Fahrzeugen, die gern an Autotreffen teilnehmen. Dort werden die Autos häufig fotografiert. Ist das Nummernschild mit einem Magneten befestigt, kann es für die Dauer der Aufnahmen ohne weitere Probleme abgenommen werden. Das Verpixeln des Nummernschildes entfällt damit. Die Antwort auf die Frage, was der Gesetzgeber von magnetisch befestigten Kennzeichen hält, ist nicht eindeutig. Gemäß § 10 Abs. 5 Satz 1 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) gilt:

• Das Kennzeichen muss an der Vorder- sowie Rückseite vom Kfz vorhanden und fest montiert sein.

Damit spricht grundsätzlich nichts gegen die Montage mittels eines Magneten. Denn ob der Magnet als „fest“ gilt, ist ebenfalls nicht eindeutig definiert. Auch die Erfahrungen verschiedener Verkehrsteilnehmer sind nicht eindeutig. Während manche Autofahrer bei der Hauptuntersuchung keinerlei Probleme mit einem solchen Nummernschild haben, stoßen andere auf Probleme. So wurden von der Polizei bereits Bußgelder verhängt, da sie die Montage mit einem Magnet als Ordnungswidrigkeit werteten.

Befestigung mittels Klett?

Ist die Befestigung vom Kennzeichen mittels Klett erlaubt? Eine solche Variante der Halterung haben wir beispielsweise bei unseren Carbon-Kennzeichen genutzt und sie ist oft im Lieferumfang inbegriffen. Der eine Teil wird auf das Fahrzeug geklebt und der andere Teil kommt an das Kennzeichen. Das Resultat ist mitunter fester als der herkömmliche Kennzeichenhalter aus Plastik. Auch bei dieser Variante spricht nichts gegen eine Zulassung! Grundsätzlich könnte man wohl das Kennzeichen auch mit 4 kg Silikon festkleben. Wenn das dauerhaft hält, dürfte es auch damit keine Probleme geben.

Strenge Vorgaben beim Kennzeichen!

Wichtig: Sowohl das Aussehen als auch das Material des Kennzeichens sind vom Gesetzgeber klar definiert. Vorgaben dazu finden sich auch in der FZV. Der Einsatz von Magnetkennzeichen ist dabei nicht gestattet. Bei diesen Magnetkennzeichen handelt es sich um eine auf das Kennzeichen gedruckte Magnetfolie. Diese Variante darf im öffentlichen Straßenverkehr nicht verwendet werden, da auf ihr das amtliche Prüfsiegel der Zulassungsstelle nicht angebracht ist und auch nicht vergeben wird. Es stellt damit ein rein dekoratives Objekt dar.

Was, wenn die Befestigung unzureichend ist?

Die Befestigung mit einem Magneten gilt dann als Ordnungswidrigkeit, wenn das Nummernschild nicht ausreichend fest angebracht ist. Ist das Kennzeichen mit dem Magneten nicht ordnungsgemäß verbaut, ist mit einem Bußgeld gemäß Bußgeldtabelle zu rechnen. Dieses beträgt 60 Euro für den Tatbestand des fehlenden amtlichen Kennzeichens. Neben dem Bußgeld von 60 Euro sind die Beamten außerdem dazu befugt, die Weiterfahrt mit dem Fahrzeug zu untersagen. In diesem Fall ist die Weiterfahrt erst dann erlaubt, wenn die Nummernschilder gemäß den Vorschriften fest montiert sind. Starke Neodymhalter (Neodymmagnete) sollten aber ausreichend sein.

Ob das Kennzeichen per Magnet befestigt werden kann oder ob diese Montage den Vorschriften widerspricht, ist unklar. Entscheidend ist, wie die gesetzlichen Vorgaben ausgelegt werden. Auch die Zugkraft des Magneten ist in diesem Fall entscheidend. Solange das Kennzeichen hält, gut sichtbar ist und auch anderweitig den Verkehrsregeln entspricht, wird das Schild von den Beamten sicherlich nicht kontrolliert.

Häufig gestellte Fragen

• Wie ist das Kennzeichen am Fahrzeug zu montieren?
  Eine Methode, wie das Kennzeichen am Auto angebracht werden muss, ist vom Gesetzgeber nicht definiert. Grundsätzlich ist nur vorgeschrieben, dass das Kennzeichen „fest angebracht“ sein muss.
• Darf das Kennzeichen per Magnet befestigt werden?
  Bisher ist noch nicht eindeutig geklärt, ob die Befestigung per Magnet als „fest angebracht“ gilt. Wie behaupten aber JA! Gleiches gilt für eine Befestigung mittels Klettband.
• Was, wenn die Befestigung nicht ausreicht?
  Reicht die Befestigung nicht aus, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Für diese kann ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro verhängt werden.

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