Wichtige Änderungen am Umweltbonus seit 2023!

Thomas Wachsmuth 25. April 2023 Prüfstellen, Gesetze, Vergehen, Infos

Lesezeit 5 Min.

Um die Klimaziele der Regierung zu erreichen, wurden staatliche Anreize geschaffen, die dazu beitragen sollen, dass Fahrer von Verbrennern auf E-Autos umsteigen. Nutzer, die sich bisher noch unschlüssig waren, vom Verbrenner abzurücken, erhalten Fördergelder oder Steuervergünstigungen. Einige dieser Maßnahmen sind jedoch zeitlich begrenzt oder ändern sich regelmäßig bei politischen Neuentwicklungen. Wie steht es also aktuell um die E-Auto-Förderung?

FÖRDERUNG FÜR ELEKTROAUTOS

Die derzeitige Regierungskoalition ist sich einig, dass der Umweltschutz verbessert werden muss. Es fehlt jedoch noch an einer langfristigen Vereinbarung über Umfang und Laufzeiten der Förderungen. Im Bereich Klimaziele und unterstützender Maßnahmen stoßen Interessierte daher immer wieder auf verschiedene Begriffe wie Umweltbonus oder Innovationsprämie, die für Verwirrung sorgen. Zusätzlich zu den Fördermitteln beim Kauf eines E-Autos gibt es noch steuerliche Vorteile, die ebenfalls schwer zu durchschauen sind. Es ist daher ratsam, sich über aktuelle Informationen zur Steuerhöhe und zu Förderungen von Elektroautos zu informieren, wenn der Kauf eines solchen Fahrzeugs geplant ist. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die aktuell gültigen, auslaufenden und geplanten Maßnahmen (Stand Frühjahr 2023):

UMWELTBONUS

Der Umweltbonus des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) ist eine finanzielle Unterstützung für den Kauf oder das Leasing eines neuen Elektrofahrzeugs in Deutschland. Seit 2016 gibt es den Bonus in verschiedenen Varianten. Nach den Änderungen, die 2020 in Kraft traten, können die neu festgelegten Prämienhöhen rückwirkend für E-Neuwagen beantragt werden, die frühestens ab dem 4. November 2019 zugelassen wurden.

Der Umweltbonus setzt sich aus zwei Teilen zusammen:

einer staatlichen Förderung (Bundesanteil)
einem zusätzlichen Anteil, der von den Fahrzeugherstellern getragen wird.

Die Prämie gilt für eine vom BAFA festgelegte Liste an neu gekauften oder geleasten Elektroautos sowie für junge, gebrauchte E-Fahrzeuge. Für Leasingfahrzeuge wird die Prämie anhand der Haltedauer berechnet. Für Gebrauchtwagen gilt, dass 80 % des Listenpreises für die Berechnung herangezogen werden. Davon wird der Brutto-Hersteller-Anteil abgezogen.

Der Umweltbonus beträgt seit dem 01.01.2023:

4.500 € für Fahrzeuge mit einem Netto-Listenpreis von bis zu 40.000 €
3.000 € für Fahrzeuge mit einem Netto-Listenpreis über 40.000 € bis 65.000 €.

ÄNDERUNGEN AM UMWELTBONUS SEIT 2023

Die maximale Förderung von 4.500 € ist ein reduzierter Betrag, der seit einer Neufassung der Maßnahme für alle Anträge ab dem 01.01.2023 gilt. Weitere Änderungen in der 2023 Version sind:

Förderung für Plug-in-Hybride entfällt: Nur noch reine E-Autos erhalten den Bundesanteil.
Erhöhung der Mindesthaltedauer: Um eine Förderung zu erhalten, muss das Fahrzeug eine bestimmte Zeit lang gehalten werden. Seit Januar beträgt die Mindesthaltedauer 12 Monate.
Vorbesitzer Anzahl bei Gebrauchtfahrzeugen: Mit der Änderung zum 01.01.2023 sind gebrauchte Elektroautos nicht mehr nur bei Zulassung auf den Zweithalter gefördert.

SIND ÄNDERUNGEN GEPLANT?

In der Neufassung des Umweltbonus sind auch zukünftige Änderungen festgehalten, etwa:

Ab 01. September 2023: Nur noch Privatpersonen dürfen einen Antrag stellen. Bis es so weit ist, können Unternehmen, Stiftungen, Vereine etc. ebenfalls davon Gebrauch machen.
Ab 01. Januar 2024: Nur noch Fahrzeuge mit einem Basislistenpreis von maximal 45.000 € werden gefördert.
Ab 01. Januar 2024: Die Förderbeträge werden auf maximal 3.000 € begrenzt.

THEMA: INNOVATIONSPRÄMIE

Die Innovationsprämie ergänzt den Umweltbonus, indem sie den Bundesanteil verdoppelt. Das bedeutet, dass die gesamte Prämie zwischen 6.000 und 9.000 € liegt. Einst galt die Extraprämie nur für Neukäufe von E-Autos zwischen dem 3.06.2020 und dem 31.12.2021. Sie wurde jedoch bereits verlängert und soll nun bis Ende 2025 weiterlaufen. Die Innovationsprämie ist für vollelektrische Fahrzeuge sowie aufladbare Hybride gedacht. Hybridfahrzeuge dürfen aber nur maximal 50 g CO₂-Emission pro km verursachen oder sie müssen eine Mindestreichweite im reinen E-Betrieb erreichen. Diese liegen bei:

Anschaffung bis 31.12.2021: 40 Kilometer
Anschaffung bis 31.12.2024: 60 Kilometer
Anschaffung ab 01.01.2025: 80 Kilometer

ANDERE FÖRDERMITTEL

Zusätzlich zu den offiziellen staatlichen BAFA-Prämien gibt es auch einzelne Fördermittel, die etwa von Bundesländern, Gemeinden oder Stromversorgern angeboten werden. Der Energieanbieter Entega bietet etwa Fördermittel an, für Nutzer, die Ladestationen in ihrem Zuhause installieren. Interessenten, die auf ein Elektroauto umsteigen wollen, sollten also auch nach zusätzlichen Fördermitteln am Standort suchen.

FAZIT

Die Förderung für Elektroautos in Deutschland umfasst verschiedene Maßnahmen wie den Umweltbonus und die Innovationsprämie der BAFA. Diese haben jedoch begrenzte Beträge und Laufzeiten. Daher ist es für Interessenten ratsam, sich stets über aktuelle Förderungen und Steuervorteile zu informieren, wenn sie über den Kauf eines neuen Autos nachdenken.
Weiter gibt es einzelne Fördermittel von Bundesländern, Gemeinden oder Stromversorgern.
Wer ein E-auto möchte, der sollte nach speziellen lokal verfügbaren Fördermitteln suchen.
Da bereits weitere Kürzungen der Prämien in den kommenden Jahren geplant sind, ist es sinnvoll, eher früher als später umzusteigen.
Durch den Umstieg auf umweltfreundlichere Fahrzeuge kann man nicht nur von finanziellen Vorteilen profitieren, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und den Klimazielen näher kommen.

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen.

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