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Den Keilrippenriemen wechseln? Eine Notwendigkeit für den Motor!

Lesezeit 5 Min.

Den Keilrippenriemen wechseln? Eine Notwendigkeit für den Motor!

Ein quietschender Keilriemen unter der Haube ist mehr als nur eine akustische Belästigung; es könnte ein Hinweis auf ein ernsthaftes Problem sein. Der häufigste Übeltäter für die unangenehmen Geräusche ist ein rutschender Keilriemen, auch bekannt als Antriebsriemen oder Treibriemen, und in seiner modernen Form als Keilrippenriemen. Wenn dieser alt und überdehnt ist, sitzt er zu locker auf den Keilriemenscheiben, was zum Quietschen führt. Das Problem verschärft sich bei Regen und Kälte, da der feuchte Riemen noch weniger Haftung hat. Wenn das Quietschen aber nur kurz nach dem Durchfahren einer Wasserlache auftritt, besteht kein Grund zur Sorge; dann ist der Riemen lediglich feucht geworden. Tritt das Geräusch jedoch häufiger auf, insbesondere nach dem Starten und auf den ersten Kilometern, sollte der Keilriemen entweder neu gespannt oder ausgetauscht werden. Doch wie kann man den Keilrippenriemen wechseln?

Keilrippenriemen wechseln?

Den Keilrippenriemen wechseln? Eine Notwendigkeit für den Motor!

Der Keilriemen ist ein wesentlicher Bestandteil des Motors, verantwortlich für die Versorgung der Nebenaggregate. Der Keilriemen wird von der rotierenden Kurbelwelle angetrieben und besitzt einen v-förmigen Querschnitt. Dieser ermöglicht es, die Kraft des Motors durch die Reibung an seinen seitlichen Flächen auf die Keilriemenscheibe zu übertragen. Seine Weiterentwicklung, der Keilrippenriemen, verfügt über Rippen an der Unterseite, die in die Rillen der Riemenscheibe greifen und kleinere Radien ermöglichen. Dieser Riemen treibt unter anderem die Lichtmaschine, Servolenkung, Wasserpumpe und den Klimakompressor an. Bei Verschleiß oder Defekt des Keilriemens kann es zum Reißen kommen, was zu einem lauten Knall aus dem Motorraum führt. In der Folge können diverse Probleme auftreten, wie das Aufleuchten der Batteriekontrollleuchte, eine schwerfällige Lenkung oder im schlimmsten Fall eine Überhitzung des Motors, falls der Keilriemen auch die Wasserpumpe antreibt.

Woran einen Defekt erkennen?

Neben den Quietschgeräuschen kann ein Nachlassen des Lichts oder eine schwergängige Lenkung ein Indikator sein. Aber, ein schlecht gespannter Keilriemen muss nicht immer quietschen; eine regelmäßige Kontrolle ist daher wichtig. Der Keilriemen sollte sich nicht mehr als ein bis zwei Zentimeter bewegen lassen, wenn man fest mit dem Finger an ihm zieht. Er sollte auch nicht spröde oder rissig sein. Einlaufspuren, verhärtete oder glatt geschliffene Außenränder, Gummiabrieb oder herausgebrochene Stücke sind Warnsignale für einen notwendigen Wechsel. Der Wechsel des Keilriemens kann je nach Fahrzeug variieren. In den meisten Fahrzeugen erfolgt die Spannung des Keilriemens mithilfe der Lichtmaschine. Zum Wechseln oder Spannen des Riemens müssen Sie die Verschraubung der Lichtmaschine lösen. Bei einigen Motoren, die mehrere Nebenaggregate antreiben, kann der Wechsel oder das Nachspannen jedoch aufwendiger sein und Spezialwerkzeug erfordern.

Kaum Materialkosten, aber der Einbau machts …

Die Materialkosten für einen Keilriemen liegen zwischen fünf und zwanzig Euro. Bei der Reparatur in einer Werkstatt können die Kosten aufgrund der Arbeitsstunden variieren, insbesondere bei neueren Fahrzeugen mit eng verbauten Aggregaten. Zum Schluss noch ein Wort zu Keilriemensprays: Diese sollen den Riemen geschmeidig halten und das Quietschen unterbinden, ihre Wirkung ist jedoch umstritten. Bei anhaltenden Geräuschen empfiehlt sich ein Besuch in der Werkstatt. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Keilriemen nicht mit einem Zahnriemen verwechselt werden sollte, da diese unterschiedliche Funktionen im Motor übernehmen.

Den Keilrippenriemen wechseln? Eine Notwendigkeit für den Motor!

Weitere Infos zum Thema Keilrippenriemen wechseln:

  • Quietschursache: Rutschender Keilriemen/Keilrippenriemen, meist durch Überdehnung und Lockerheit
  • Verstärkung bei Nässe und Kälte: Durchrutschen und geringere Haftung
  • Kurzes Quietschen nach Wasserkontakt: Kein Grund zur Sorge, nur Feuchtigkeit am Riemen
  • Häufiges Quietschen: Bedarf Neuspannung oder Austausch
  • Funktion des Keilriemens:
    • V-förmiger Querschnitt, treibt Nebenaggregate an
    • Angetrieben durch Kurbelwellenrotation
    • Übertragung der Motorkraft via seitliche Flankenreibung auf Keilriemenscheibe
    • Keilrippenriemen mit längs verlaufenden Rippen für besseren Griff in Riemenscheibenrillen
    • Antrieb von Lichtmaschine, Servolenkung, Lüfter, Wasserpumpe, Hydraulikpumpe, Klimakompressor
    • Material: Widerstandsfähiger Gummi mit Textil- oder Stahlseileinlage
  • Mögliche Schäden bei Defekt:
    • Verschleiß durch kontinuierliche Beanspruchung
    • Risiko eines Riemensrisses, insbesondere im Winter bei erhöhtem Strombedarf
    • Folgen eines Risses: Batteriekontrollleuchte aktiv, Schwergängigkeit der Lenkung, Risiko der Motorüberhitzung
  • Regelmäßige Keilriemenkontrolle:
    • Überprüfung der Spannung (max. 1-2 cm Beweglichkeit)
    • Keine Sprödigkeit oder Risse
    • Keine Einlaufspuren oder Gummiabrieb
    • Austausch bei Beschädigungen notwendig
  • Keilriemenwechsel:
    • Spannen bei Lockerheit (sofern nicht porös oder rissig)
    • Wechsel meist über Lichtmaschine
    • Richtige Position auf allen Scheiben sicherstellen
    • Bei manchen Motoren aufwendiger Wechsel oder Spezialwerkzeug erforderlich
    • Elast-Riemen: Selbstspannend, benötigen Spezialwerkzeug für Wechsel
  • Spannrolle: Automatische Spannung, Wechsel bei Defekten notwendig
  • Keilriemenwechsel in der Werkstatt:
    • Kosten variieren je nach Fahrzeugtyp und Zugänglichkeit
    • Arbeitsaufwand meist zwischen 1 und 2 Stunden
    • Bei neueren Fahrzeugen aufwendiger aufgrund enger Verbauung
  • Unterschied Keilriemen und Zahnriemen:
    • Keilriemen für Nebenaggregate, Zahnriemen für Nockenwellenantrieb
    • Zahnriemen mit Kunststoffverbundmaterial und Innenzahnung
  • Mythos Damenstrumpf:
    • Historische Notlösung für gerissene Keilriemen, bei modernen Fahrzeugen nicht anwendbar.

FAQ Keilrippenriemen wechseln

Wann muss der Keilrippenriemen gewechselt werden?

  • Wechselintervall: Empfehlung liegt bei etwa 80.000 bis 100.000 Kilometern oder wenn der Keilriemen mehr als 5 Jahre alt ist.
  • Abhängigkeiten: Wechsel kann je nach Automodell, Fahrweise und Belastungen variieren.

Kosten für den Wechsel eines Keilriemens

  • Dauer: Etwa eine halbe bis eine Stunde für einen erfahrenen Mechaniker.
  • Kosten: Erwarten Sie Kosten zwischen 60 und 110 EUR.

Unterschied zwischen Keilriemen und Keilrippenriemen

  • Beschaffenheit: Keilrippenriemen ist breiter und hat Rippen an der Unterseite.
  • Entwicklung: Keilrippenriemen ist eine Weiterentwicklung des traditionellen Keilriemens.

Erkennungszeichen eines defekten Keilriemens

  • Akutes Anzeichen: Ausfall der Servolenkung und Geräusche im Motorraum.
  • Defektindikatoren: Ein gerissener Keilriemen kann sofortige Auswirkungen auf die Fahrzeugsteuerung haben.

Keilriemenprüfung beim TÜV

  • TÜV-Prüfung: Quietschender Keilriemen ist hinweispflichtig, ein poröser oder beschädigter Riemen gilt als Mangel.

Selbstwechsel des Keilriemens

  • Möglichkeit: Mit technischem Geschick kann ein Keilriemen selbst gewechselt oder nachgespannt werden.
  • Hinweis: Empfohlen nur, wenn der Keilriemen nicht porös, verschlissen oder gerissen ist.

Folgen eines gerissenen Keilriemens während der Fahrt

  • Motorschaden: Führt zum Stillstand der Wasserpumpe und somit zur Motorüberhitzung.
  • Erkennung: Ansteigen der Temperaturanzeige im roten Bereich signalisiert Überhitzung.

Lebensdauer eines Keilriemens

  • Durchschnittliche Haltbarkeit: zwischen 60.000 & 80.000 Kilometern.

Ursachen für das Quietschen des Keilrippenriemens

  • Gründe: Nässe, niedrige Motortemperatur, ungenügende Spannung.
  • Alter der Riemen: Ältere Keilriemen neigen eher zum Quietschen als moderne Keilrippenriemen.

Geräusche eines defekten Keilriemens

  • Anzeichen: Quietschen kann auf eine defekte Rolle oder andere Aggregate des Keilriemensystems hinweisen

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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