Sonntag , 28. April 2024
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Kleinere Schäden am Lack – Reparatur mit der Spraydose möglich!

Lesezeit 7 Min.

Kleinere Schäden am Lack – Reparatur mit der Spraydose möglich!

Jeder kennt das Problem von kleineren Lackschäden an der Karosserie des Autos. Ob diese nun beim Parken passieren oder von Zweigen in einem Wald stammen – ärgerlich sind sie allemal. Eine professionelle Entfernung der Kratzer ist meist kostenintensiv, daher möchten viele die Schäden selbst reparieren. Was es dabei zu beachten gilt und wie auch Laien mithilfe einer Spraydose einfach und kostengünstig Lackschäden ausbessern können, erfahren Sie in der nachfolgenden Anleitung.

Diese Lackschäden lassen sich mit einer Spraydose ausbessern!

Kleinere Schäden am Lack – Reparatur mit der Spraydose möglich!

Nicht jeder Lackschaden lässt sich mithilfe der Spraydose beseitigen. Bevor jedoch Unsummen für eine professionelle Reparatur in der Werkstatt ausgegeben werden, lohnt es sich, die Kratzer und Schrammen an der Karosserie zu überprüfen. Sind sie eher klein, ist eine Ausbesserung mit der Spraydose möglich. Laien sollten hierbei jedoch auf korrekte Arbeitsweise achten, damit die Karosserie keine fehlerhafte Optik nach der Prozedur zeigt. Vorteile der Ausbesserung mit der Spraydose:

  • Kostengünstige Alternative
  • Schnell und unkompliziert
  • Eignet sich für kleinere Lackschäden

Alternative Reparaturmöglichkeiten

Kleinere Schäden am Lack – Reparatur mit der Spraydose möglich!

Viele, die einen Schaden an der Karosserie ausbessern möchten, greifen auf die Alternative aus der Spraydose zurück. Und bei besonders kleinen Lackschäden kommt immer häufiger der sogenannte Lackstift zum Einsatz. Dieser gleicht optisch einem Nagellack und wird mithilfe eines Applikators auf den Schaden gepinselt. Geeignet sind diese Lackstifte jedoch nur für kleinere Schäden, beispielsweise bei Kratzern durch einen Steinschlag. Eine Spraydose kommt hingegen bei mittleren Lackschäden zum Einsatz. Dabei sollte aber vorher geprüft werden, ob der Schaden vielleicht nur oberflächlich ist. Häufig reicht es in diesem Fall aus, das Auto (die Stelle) aufzupolieren – die Schäden werden dann unsichtbar. Bei Beulen oder größeren Kratzern sollte allerdings ein Fachmann konsultiert werden und eine professionelle Neulackierung der Karosserie / dem Bauteil ist in diesem Fall meist unumgänglich.

Lackschichten bei Autos

Um bestmöglich für den Reparaturauftrag gerüstet zu sein, sollten Sie die verschiedenen Lackschichten beachten. Die oberste Schicht des Autolacks ist der Klarlack. Unter diesem befinden sich drei weitere Lackschichten. Die zweite Lackschicht bestimmt die Farbe des Autos. Spraydosen sollten daher der Farbe der zweiten Schicht entsprechen. Darunter ist eine Grundierung. Es wird übrigens empfohlen, nach der Trocknung des Lacks eine weitere Schicht Klarlack aufzutragen.

Die richtige Anwendung von Spraydosen

Haben Sie sich für die Ausbesserung mithilfe einer Spraydose entschieden, gilt es nun, den richtigen Farbton zu ermitteln. Diverse Onlineshops und regionale Baumärkte bieten eine Vielzahl verschiedener Farbtöne an. Bevor jedoch der Schaden am Auto ausgebessert wird, empfiehlt es sich, den Lack aus der Dose an einer nicht sichtbaren Stelle der Karosserie zu testen, um sicherzugehen, dass der Farbton mit der Lackfarbe des Autos übereinstimmt. Im Normalfall sollte eine Spraydose für die Ausbesserung kleinerer Lackschäden reichen. Zur Sicherheit können Sie aber auch zwei Dosen erwerben, doch als Faustregel gilt: Wird mehr als eine Dose benötigt, sollte eine professionelle Neulackierung vom Bauteil in Erwägung gezogen werden.

  1. Sicherheit: Achten Sie bei der Verwendung der Spraydose auf Ihre eigene Sicherheit und Schutz. Tragen Sie eine Maske, Arbeitshandschuhe und gegebenenfalls einen Overall beim Auftragen der Farbe.
  2. Sauberkeit: Der Arbeitsplatz und das Auto sollten vor dem Farbauftrag grundlegend gesäubert werden und frei von Fett und Staub sein. Überdies sollte Zugluft ausgeschlossen werden.
  3. Temperatur: Der Auftrag des Lacks mit der Spraydose sollte bei etwa 20 Grad Celsius erfolgen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Weitere Maßnahmen beim Arbeiten mit Spraydosen!

Selbst Laien können den richtigen Umgang mit der Spraydose im Handumdrehen erlernen. Um ein passables Ergebnis beim Farbauftrag zu erzielen, sollten jedoch im Vorfeld einige Punkte beachtet werden. Schütteln Sie die Dose vor der Anwendung ausgiebig. Als Richtwert gelten hier etwa zwei Minuten. Gerade bei neueren Dosen ist ein Freisprühen empfehlenswert. Dies bedeutet, dass Sie die Spraydose an einer unbedenklichen Stelle kurz sprühen lassen, damit die darauffolgenden Sprühstöße gleichmäßiger erfolgen. Beim Farbauftrag sprühen Sie am besten aus etwa 15 Zentimeter Entfernung, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Möchten Sie mehrere Schichten sprühen, sollte dies nicht auf einmal erfolgen – lassen Sie jede Schicht abtrocknen. Der Trocknungsprozess einer Lackschicht dauert in der Regel nur fünf Minuten. Aus optischen Gründen wird empfohlen, mehrere dünne Schichten aufzutragen, da das Ergebnis dann gleichmäßiger ausfällt.

Detaillierte Anleitung für die Reparatur der Lackschäden

  1. Anschleifen: Die Schadstelle sollte im Vorfeld leicht abgeschliffen werden. Hierzu eignet sich eine feine Körnung – am besten eine 400er.
  2. Mattschliff: Der anschließende Mattschliff erfolgt mit Wasser.
  3. Silikonentferner: Mithilfe eines Silikonentferners wird die Schadstelle von Verschmutzungen befreit und gereinigt.
  4. Abkleben: Nun folgt das Abkleben. Hierzu können Sie herkömmliches Zeitungspapier und Klebeband verwenden.
  5. Schaumstoffband anbringen: Falls Sie eine weiche Kante nach dem Auftrag der Farbe wünschen, empfiehlt es sich, ein rundes Stoffband aus Schaumstoff anzubringen.
  6. Grundierung: Vor dem eigentlichen Farbauftrag sollte die Grundierung aufgesprüht werden. Empfehlenswert sind etwa zwei bis drei Schichten. Lassen Sie die Grundierung vollkommen trocknen, bevor Sie mit Schritt 7 fortfahren.
  7. Anschleifen: Nun erfolgt ein neuerliches Anschleifen, dieses Mal sollte jedoch eine 600er oder 800er-Körnung in Kombination mit Wasser genommen werden. Dies macht eine bessere Haftung der nächsten Farbschicht möglich.
  8. Reinigung: Die Schadstelle sollte nach jedem Schleifprozess mithilfe eines Silikonentferners gereinigt werden.
  9. Auftrag des Basislacks: Dieser wird ähnlich wie die Grundierung aufgetragen. Tragen Sie zwei oder drei Schichten auf und lassen Sie den Lack im Anschluss wieder trocknen.
  10. Klarlack: Nun folgt der Klarlack. In der Regel reicht ein Auftrag von etwa zwei Schichten. Arbeiten Sie so präzise wie möglich.
  11. Entfernung des Klebebands: Um zu verhindern, dass der getrocknete Lack mit dem Klebeband abgerissen wird, sollten Sie diese schon nach kurzer Trocknungszeit wieder entfernen.
  12. Nachsprühen: Nach dem gelungenen Ausbessern sollten Sie eine Beispritzverdünnung auftragen. Dies verhindert optisch störende Ränder.

Kleinere Schäden am Lack – Reparatur mit der Spraydose möglich!

Nach erfolgreicher Trocknung sollte eine Politur erfolgen. Für diese Aufgabe eignet sich ein 2000er-Schleifpapier. Das Schleifen sollte nass erfolgen, um auch etwaige kleinere Einschlüsse von Staub zu entfernen. Im Anschluss wird die Endpolitur durchgeführt – achten Sie dabei darauf, ob alles trocken ist. Empfehlenswert wäre eine Trocknung über die Nacht.

Der Unterschied zwischen 2K- und 1K-Klarlack

Ein 2K-Klarlack wird anders gehandhabt als ein 1K-Klarlack. Das „K“ steht hierbei für „Komponenten“. Bei einem 2K-Klarlack bestehen diese aus Acrylharzen und Härtern. Beim Ausbessern von Lackschäden an der Karosserie empfiehlt sich ein 2K-Klarlack, da dieser weitaus beständiger hinsichtlich Chemikalien und Witterungseinflüssen ist, als ein 1K-Klarlack. Überdies trocknet ein 2K-Klarlack schneller.

Richtige Aufbewahrung von Spraydosen

Nach der erfolgreichen Durchführung der Reparatur müssen Sie die Spraydose nicht sofort entsorgen, falls sich noch etwas Lack darin befindet. Für die richtige Aufbewahrung sollten die Düse und das Saugrohr gereinigt werden. Hierzu halten Sie die Dose am besten kopfüber und betätigen den Sprühkopf, bis keine Farbe mehr versprüht wird. Mithilfe dieses Tricks lässt sich die Spraydose auch angebrochen länger lagern.

Kleinere Schäden am Lack – Reparatur mit der Spraydose möglich!

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Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

2 Kommentare

  1. Gut zu wissen, dass sich ein 2000er-Schleifpapier gut für eine Politur eignet. Mein Tesla hat einen Fehler an der Karosserie und ich möchte das so schnell wie möglich beheben. Hoffentlich finde ich dafür einen zuverlässigen Tesla Approved Body Shop.

  2. Bislang kannte ich mich mit der Reparatur mit der Spraydose nicht so gut aus. Jedoch konnte mir dieser Blog weiterhelfen, mehr über das Thema zu erfahren. Da der Artikel angenehm zu lesen war, möchte mich dafür bedanken.

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