Kürzlich aktualisiert am 21. September 2021 um 08:21 Uhr
Es gibt drei Begriffe, die bei der Kategorisierung von Fahrzeugen von großer Bedeutung sind. Dabei handelt es sich um den Fahrzeugtyp, die Typklasse und die EG-Fahrzeugklasse. Der Fahrzeugtyp beschreibt ein bestimmtes Fahrzeug einer Automarke oder Serie genauer. Es wird damit das Fahrzeug exakt benannt. Beispiel: Sie fahren nicht „nur“ einen BMW, sondern z. B. einen BMW 2er und aus der 2er-Reihe ist es das Cabriolet. Somit wäre der Fahrzeugtyp: BMW 2er Cabriolet! Die Typklasse hingegen ist vor allem für versicherungstechnische Angelegenheiten wichtig, da sie sozusagen die Schadensanfälligkeit des Fahrzeugs wiedergibt. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) errechnet das jährlich anhand der geschehenen Unfälle und benötigten Reparaturen, die bei einzelnen Fahrzeugen des Typs im betreffenden Jahr verzeichnet wurden.
Es geht also darum zu bewerten, wie Schaden-anfällig die Fahrzeugtypen sind. Mittels der Typklasse wird dann der jeweilige Kfz-Versicherungsbeitrag errechnet. Zuletzt gibt es noch die EG-Fahrzeugklassen, die sich mit der Zusammensetzung des Fahrzeugs, also dessen Aufbauart und Zweck, und somit der Zulassung für den Straßenverkehr, beschäftigen. Diese EG-Fahrzeugklassen entstanden aus der EG-Richtlinie 70/156/EWG und sind vor allem für die Fahrzeughersteller von großer Bedeutung, um eine Typgenehmigung zu bekommen.
Wofür braucht man die Klassifizierung?
Zum einen muss man Fahrzeuge klassifizieren, um bestimmte Dinge wie den Versicherungsbeitrag oder auch den für die Abgasstufe relevanten Schlüssel festlegen zu können, zum anderen braucht man Richtlinien, mit denen man klarmachen kann, was etwa ein Pkw ist und was nicht. Gesetzgeber, Hersteller und Autofahrer benötigen deshalb die Kategorisierung von Fahrzeugen. Gerade heutzutage, wo immer mehr verschiedene Autoklassen am Straßenverkehr teilnehmen, ist das wichtig. Aber auch, weil man mit einem Führerschein nicht automatisch alle Fahrzeuge fahren darf, ist eine Einteilung unumgänglich.
EG-Fahrzeugklassen – Allgemeiner Zweck
Diese Art von Kategorisierung der Fahrzeuge beschäftigt sich mit der Aufbauart und dem Verwendungszweck des Fahrzeugs. Aufgrund der EG-Fahrzeugklassen darf man mit dem Pkw-Führerschein der Klasse B zum Beispiel keinen Lkw fahren. Denn während der Pkw den Zweck der Beförderung von Menschen hat, wird ein Lkw zur Beförderung von Waren verwendet.
EG-Fahrzeugklassen in Deutschland und der EU
Es gibt acht größere EG-Fahrzeugklassen, die aber jeweils noch in Unterkategorien unterteilt werden können. Die Einordnung der Fahrzeuge ist häufig auch mit wichtigen Daten wie der zulässigen Gesamtmasse oder der Anzahl der Achsen oder Räder verbunden. Kraftfahrzeuge werden wie folgt in EG-Fahrzeugklassen unterteilt:
- Zur Klasse L gehören leichte, zwei- bis vierrädrige Kraftfahrzeuge wie zum Beispiel Mopeds oder auch Motorräder.
- Der Klasse M werden Fahrzeuge, die zum Transport von Personen verwendet werden, etwa Pkw oder Busse, die mindestens vier Räder haben, zugeordnet.
- Unter der Klasse N versteht man Kraftfahrzeuge, mit denen Güter, unter anderem Waren für Geschäfte, befördert werden. Hierzu zählen demnach Lkw.
- Anhänger so wie beispielsweise Sattelanhänger, die an eine Sattelzugmaschine, wie einen Lkw, gekoppelt werden, werden mit der Fahrzeugklasse O kategorisiert.
- Andere Anhänger, die in der Land- und Forstwirtschaft genutzt werden, sind in der Klasse R zu finden.
- In der Klasse S sind gezogene Maschinen aus Land- und Forstwirtschaft inbegriffen.
- Klasse T beschreibt Zugmaschinen, etwa Traktoren.
- Zuletzt gibt es noch die Klasse C, hiermit sind Zugmaschinen aus Land- und Forstwirtschaft gemeint, die aber auf Gleisketten fahren, also beispielsweise Bagger.
Die entsprechenden Fahrzeugklassen können noch weiter in Unterkategorien aufgeschlüsselt werden (etwa M1): Und oftmals ist die Einordnung auch abhängig von der zulässigen Gesamtmasse, von der Anzahl der Achsen oder Räder und von weiteren Faktoren. Eine schwere Zugmaschine muss beispielsweise so aufgebaut sein, dass sie eine vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit nicht überschreiten kann. Welche Zugmaschine das betrifft, das definiert dann die Richtlinie der EG-Fahrzeugklassen exakt.
zusammenfassend die Unterschiede:
- Fahrzeugtyp: benennt ein bestimmtes Fahrzeug und nennt den Hersteller/Marke, die Bauserie bzw. das Modell innerhalb der Serie.
- Typklasse: informiert über die Schadenanfälligkeit der Fahrzeugtypen und ist für die Versicherung deshalb relevant.
- EG-Fahrzeugklasse: unterteilt die Fahrzeugtypen in ihrer Zusammensetzung exakt, damit sie auch den konkreten gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften zugeordnet werden können (Aufbauart/Zweck vom Fahrzeug).
Und auch der für die Abgasstufe relevante Schlüssel ist von der Fahrzeugklasse abhängig. Welche Emissionsschlüsselnummer das Fahrzeug hat, das kann man in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 nachlesen.
Das war es natürlich längst noch nicht gewesen.
tuningblog.eu hat noch jede Menge anderer Artikel rund um das Thema Auto & Tuning auf Lager. Wollt Ihr sie alle sehen? Klickt einfach HIER und schaut Euch um. Aber auch geplante Gesetzesänderungen, Verstöße im Straßenverkehr, aktuelle Regelungen im Bereich der STVO oder zum Thema Prüfstellen möchten wir Euch regelmäßig informieren. Alles dazu findet Ihr in der Kategorie „Prüfstellen, Gesetze, Vergehen, Infos„. Folgend ein Auszug der letzten Infos dazu:
Replikas in der Kritik: Sollte es erlaubt sein Oldtimer nachzubauen? |
„tuningblog.eu“ – zum Thema Autotuning und Auto-Styling halten wir Euch mit unserem Tuning-Magazin immer auf dem Laufenden und präsentieren Euch täglich die aktuellsten getunten Fahrzeuge aus aller Welt. Am besten Ihr abonniert unseren Feed und werdet so automatisch informiert, sobald es zu diesem Beitrag etwas Neues gibt, und natürlich auch zu allen anderen Beiträgen.