Sonntag , 28. April 2024
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Gips und Autofahren: Was sagt die Rechtslage?

Lesezeit 4 Min.

Gips und Autofahren: Was sagt die Rechtslage?

Wenn man sich ein Bein oder einen Arm bricht, kann dies zu einer erheblichen Einschränkung der Mobilität führen, die oft auch das Autofahren betrifft. Die Frage, die sich viele stellen, ist, ob es verboten ist, mit einem Gipsverband zu fahren und welche Gesetze hier Anwendung finden. Ebenso stellt sich die Frage, ob man überhaupt auf das Autofahren verzichten muss oder ob es Alternativen gibt. Wenn man trotz Gipsverband fahren möchte, ist es wichtig zu wissen, ob es Einschränkungen gibt, zum Beispiel bei einer Gipshand. Auch stellt sich die Frage, kann man mit einem linken Gipsfuß weiterhin ein Automatikfahrzeug fahren. Schließlich sollte man sich auch über die möglichen Konsequenzen im Klaren sein, die das Autofahren mit einem Gipsverband mit sich bringen kann, insbesondere im Falle eines Unfalls. Infos dazu folgen in den nächsten Zeilen.

Gipsverband und Autofahren: Was ist erlaubt?

Beim Autofahren mit einem Gips gibt es keine klare gesetzliche Regelung, die das Fahren explizit verbietet. Der § 315c StGB besagt jedoch, dass ein Verkehrsteilnehmer, der aufgrund körperlicher Mängel nicht in der Lage ist, sein Fahrzeug sicher im Straßenverkehr zu führen, eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Ob man mit einem Gipsverband Auto fahren kann, ist somit die Entscheidung des Fahrers. Es ist vorab wichtig herauszufinden, ob die Verletzung die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt und natürlich ist entscheidend, welche(s) Körperteil(e) betroffen ist. Die Sicherheit im Straßenverkehr sollte immer im Vordergrund stehen.

Bei Verletzungen an den Beinen kann das Fahren unsicher sein, wenn der Bruch an Ihrem rechten Bein vorliegt. Wenn jedoch das linke Bein betroffen ist, könnte das Fahren in einem Automatik-Fahrzeug mit dem Gips möglich sein. Beim Gipsarm hängt es davon ab, ob das Auto ein Schalt- oder Automatikgetriebe hat. Normalerweise ist es nur bei einem Automatik-Fahrzeug erlaubt, mit einem Gipsarm zu fahren, wenn überhaupt. Ob die Verletzung die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt und damit den Straßenverkehr gemäß § 315c StGB gefährdet, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab und ist im Zweifel von einem Gericht zu entscheiden. Wenn Zweifel bestehen, ist es am besten, nicht selbst zu fahren.

Darf man mit einem Gipsarm Auto fahren? Was sind die Konsequenzen?

Wenn Sie trotz Einschränkung Ihrer Fahrtüchtigkeit aufgrund eines Gipsarms das Auto steuern, gefährden Sie den Straßenverkehr und begehen eine Straftat nach § 315c StGB. Diese Handlung kann mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Ob diese strafbare Handlung vorliegt, hängt jedoch von den Umständen des Einzelfalls ab und muss vom Gericht entschieden werden. Versicherungen haben allerdings meist eine klare Antwort auf die Frage, ob man mit einem Gipsarm Auto fahren darf: Nein. Im Falle eines Unfalls übernehmen sie möglicherweise nicht die vollen Kosten, wenn der Fahrer trotz Einschränkung der Fahrtüchtigkeit gefahren ist. Die Versicherungsunternehmen sind überzeugt, dass Autofahrer, die mit einem Gipsarm fahren – unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Fahrzeug mit manuellem oder automatischem Getriebe handelt – grob fahrlässig handeln.

Gips und Autofahren: Was sagt die Rechtslage?

Ähnlich wie beim Fahren unter Alkohol oder mit einem Mobiltelefon am Ohr, wird dem Fahrer eine Mitschuld am Verkehrsunfall zugeschrieben, wenn er grob fahrlässig handelt. Eine solche Handlung kann dazu führen, dass entweder Ihre eigene Kasko-Versicherung oder die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers den Schaden an Ihrem Fahrzeug nicht oder nur teilweise erstattet. Wenn Sie selbst für den Unfall verantwortlich sind, wird zwar Ihre eigene Haftpflichtversicherung den Schaden des anderen begleichen, aber sie kann von Ihnen Regressforderungen stellen. In diesem Fall müssten Sie möglicherweise die gesamte Schadenssumme an Ihre Versicherung zurückzahlen. Das Autofahren mit einem Gips ist nicht generell verboten, aber es kann schwerwiegende Folgen haben, wenn etwas passiert. Es wird daher davon abgeraten, sich mit einer solchen Verletzung ans Steuer zu setzen.

Gips und Autofahren: Was sagt die Rechtslage?

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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