Ein Tuning Fahrzeug verkaufen? Das gilt es zu beachten!

Lesezeit 6 Min.

Kürzlich aktualisiert am 23. September 2023 um 08:58 Uhr

Gestern haben wir uns damit beschäftigt, worauf es zu achten gilt, wenn man ein Tuning Fahrzeug „kaufen“ möchte. Und heute soll es darum gehen, worauf es zu achten gilt, ein Tuning Fahrzeug zu „verkaufen„! Wir sprechen übrigens bewusst nicht von einem „Auto“, denn die Infos gelten auch für modifizierte Motorräder und andere Gefährte. Ein Fahrzeug zu tunen kostet in der Regel nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Ebenso steckt oft jede Menge Herzblut im Fahrzeug. Umso schwerer ist deshalb einen für sich angemessenen Preis beim Verkauf des Fahrzeugs zu erzielen. Grundsätzlich gilt, dass professionelles / fachgerechtes Tuning auch entsprechend wertvoller ist. Handelt es sich um einen fünfstelligen Verkaufspreis, empfehlen wir sogar ein fachliches Wertgutachten. Das erleichtert später die Verhandlungen und die Argumente.

Probleme bei der Preisgestaltung

Jedoch gibt es auch Alternativen, mit denen Sie Ihr getuntes Fahrzeug ohne aufwendige Verkaufsverhandlungen verkaufen können. Bekanntermaßen sind modifizierte Fahrzeuge nicht gerade unbeliebt. In jedem Fall sollten Sie sämtliche Rechnungen, Quittungen und Belege bezüglich der Arbeitszeit und Materialkosten aufheben. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Summe dieser Rechnungen später auch einen realistischen Preis darstellt. Wie bereits erwähnt ist die Professionalität des Tuning entscheidend: handelt es sich um einen hochgezüchteten Motor, allerdings mit einem zu gering dimensionierten Kühler und zu schwachen Bremsen, ist das nicht gerade förderlich für einen erfolgreichen Verkauf des Fahrzeugs. Soll heißen: Kompressor- oder Turboumbau und hinten noch Trommelbremsen? Ein No-Go! Ist das Tuningkit jedoch abgestimmt, wie es zum Beispiel bei Tunern wie ABT Sportsline, Brabus, Manhart Performance und Co. der Fall ist, werden sich die Interessenten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit darüber freuen. Ebenso entscheidend ist die Zulassung des Fahrzeugs: Ein Fahrzeug, das vom TÜV geprüft wurde, wird wesentlich mehr Interessenten anziehen als eins, das nur für die Rennstrecke zugelassen ist.

Wertgutachten bei umfangreichen Änderungen

Um den Wert für das getunte Schätzchen so korrekt wie möglich zu ermitteln, empfiehlt es sich, wie bereits angesprochen, einen KFZ-Gutachter aufzusuchen, der ein sogenanntes Wertgutachten erstellt. Dabei wird geprüft, ob die Umbauten auch wirklich fachgerecht durchgeführt wurden, aber auch andere Aspekte wie zum Beispiel der allgemeine Zustand des Autos, eventuelle Unfallschäden und auch die Laufleistung. Ein solches Gutachten kostet in der Regel einige hundert Euro, die jedoch eine gute Investition darstellen, da es das Angebot für potenzielle Interessenten oft interessanter macht und Sie dadurch außerdem seriöser wirken.

Dass ein solches Gutachten nicht für ein Fahrzeug erforderlich ist, das nur ein Chiptuning oder vielleicht eine Sportauspuffanlage besitzt, versteht sich von selbst. Ist aber etwa ein Airride-Luftfahrwerk verbaut, dazu ein Carbon-Aerodynamikpaket, ein edler dreiteiliger Radsatz und vielleicht noch ein individuelles Interieur, dann ist ein solches Wertgutachten für eine plausible Erklärung vom anvisierten Verkaufspreis in jedem Fall förderlich. Natürlich müssen Sie aber immer noch einen Interessenten finden, der den veranschlagten Preis zahlen möchte.

Onlineankauf von gebrauchten Fahrzeugen?

Eine weitere Alternative sind diverse Plattformen für den Onlineverkauf vom Fahrzeug. Der Vorteil ist, dass Sie vorab kein Gutachten bezahlen und zudem nicht verhandeln müssen. Dabei geben Sie die wichtigsten Daten Ihres Fahrzeugs ein und erhalten im Anschluss eine erste Einschätzung bezüglich des Preises. Danach können Sie einen Termin mit einem Gutachter vereinbaren, der das Fahrzeug nochmals genau überprüft und Ihnen dann ein verbindliches Angebot unterbreitet. Eingehen müssen Sie auf dieses Angebot selbstverständlich nicht, sollte Ihnen der Preis zu niedrig sein. Das Problem von solchen Plattformen ist, dass man insbesondere im Hinblick auf Tuning kaum konkrete Angaben machen kann und daher nur im seltensten Fall einen ernst zu nehmenden realistischen Kaufpreis erhält. Hat das Fahrzeug lediglich ein einfaches Chiptuning erhalten, dann kann eine solche Plattform aber sinnvoll sein. Probieren kann man es aber. Ist der Preis zu gering, dann gibt es noch die Alternativen.

Tipp: unbedingt fair und ehrlich bleiben!

Bleiben Sie in jedem Fall fair und ehrlich. Ist das Fahrzeug beispielsweise mit einem nicht zugelassenen Radsatz bestückt, so informieren Sie den eventuellen Käufer darüber. Geschieht aufgrund der illegalen Modifikationen ein Unfall mit Personenschaden, so sind sie nicht nur eventuell haftbar, sondern auch in einem persönlichen Dilemma. Die Gedanken wegen einigen Euro eventuell ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben, möchte schließlich niemand abends vor dem Einschlafen haben. Doch auch ganz ohne Unfall können illegale Tuningteile für den Käufer zu großen Problemen führen. Angefangen von einer einfachen Geldbuße, über die Stilllegung vom Fahrzeug, Punkten in Flensburg bis hin zum Fahrverbot ist je nach Vergehen viel möglich. Und es entstehen dem Käufer neben den behördlichen Kosten auch noch die Kosten für die Rückrüstung und eine eventuelle Wiedervorführung bei einer Prüforganisation.

„Auto aufbereiten – die Optik spielt eine große Rolle.“

Unnötig zu erwähnen ist, dass das Auto beim Verkauf in einwandfreiem Zustand ist. Dazu gehört auch eine gute Optik. Eine gründliche Reinigung des Autos sollte daher unbedingt durchgeführt werden. Hierbei sollten Sie auf folgende Dinge achten:

• Innenraum gründlich auskehren und reinigen
• Polster und Teppiche gründlich saugen und reinigen
• Scheiben innen und außen reinigen
• Lack auf Kratzer und Beulen überprüfen und gegebenenfalls ausbessern
• Reifen auf Beschädigungen überprüfen und gegebenenfalls erneuern
• Ein sauberer und gepflegter Gesamteindruck des Autos erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Verkauf.

„Probefahrt vereinbaren – der Käufer möchte das Auto testen.“

Ein wichtiger Faktor beim Autoverkauf ist das Angebot einer Probefahrt. Ein potenzieller Käufer möchte in der Regel das Auto ausprobieren und sich von der Fahreigenschaft überzeugen.

Hierbei sollten wir als Verkäufer darauf achten, den Zeitpunkt und die Dauer der Probefahrt mit dem Käufer zu vereinbaren. Es ist auch wichtig, die Versicherungsbestimmungen zu klären und dem Käufer die wichtigsten Funktionen und Einstellungen des Autos zu erklären. Es ist empfehlenswert, die Kontaktdaten des Käufers aufzunehmen. Eine Probefahrt erhöht das Vertrauen des Käufers und kann langfristig zu einer positiven Beziehung führen. Es ist also unerlässlich, darauf zu achten, dass alle Aspekte einer Probefahrt geklärt sind und alles organisiert wird, bevor der Käufer einsteigt.

Es ist wichtig zu beachten, dass während einer Probefahrt durch den Käufer die Kfz-Haftpflichtversicherung des Verkäufers Schäden an Dritten abdeckt, jedoch eventuelle Schäden am eigenen Fahrzeug durch die Vollkaskoversicherung des Verkäufers übernommen werden müssen. Es lohnt sich vorher in jedem Fall ein kurzer Anruf bei der eigenen Versicherung.

„Zahlung vereinbaren – Klärung von finanziellen Angelegenheiten.“

Ein wichtiger Aspekt beim Verkauf ist die Klärung der finanziellen Angelegenheiten. Hierbei sollten Sie folgende Dinge beachten:

• Preisverhandlungen und Vereinbarung des Verkaufspreises
• Zahlungsmodalitäten vereinbaren (Barzahlung, Überweisung, Finanzierung)
• Übergabe des Fahrzeugscheins und der Fahrzeugpapiere
• Abmeldung des Autos beim Straßenverkehrsamt
• Eine klare und eindeutige Vereinbarung der finanziellen Angelegenheiten vermeidet spätere Probleme und erleichtert den Verkaufsprozess.

Hier ist insbesondere darauf zu achten, dass im Verkaufsprozess sensible Daten übermittelt und weitere Betrugsmaschen beachtet werden sollten. Es lohnt sich hier die Abwägung von Privatverkauf oder direkt über den Händler.

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen.

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